Schlagwort: Baden

Freitag 13. Mai 2022

Der Plausch am Ententeich, temperatur- und stimmungsmäßig mitten im Sommer hat mir gut gefallen. Ich treffe eigentlich meine ehemaligen Kolleginnen lieber einzeln als in der Gruppe. Zumal die Gruppe von Frühaufsteherinnen dominiert ist und sich immer zum Frühstück trifft. Frühstück ist für mich kein angenehmes „soziales Ereignis“. Es macht mir keine Freude um 7 aufzustehen, ans andere Ende der Stadt zu fahren und dort zu frühstücken. Ich treffe also lieber diejenigen Mitglieder der Gruppe, die ich gerne treffen möchte am Nachmittag oder Abend.

Im übrigen ärgere ich mich gerade sehr über mich selbst, weil ich doch glatt übersehen habe, dass die Frist für die Unterstützung von sieben Volksbegehren geendet hat ohne dass ich eines unterschrieben hätte. Es waren sieben und davon hätte ich gerne das Anti-Korruptionsvolksbegehren unterschrieben und die Forderung für mehr und bessere psychologische und psychiatrische Behandlung von Jugendlichen. Es ist ziemlich erschütternd wie viel Bedarf es dafür gibt. Aber nein, ich habe das Ende der Frist übersehen.

Begegnungen

Abgesehen von meiner Kollegin, die ich gestern im schönen Baden getroffen habe, sind mir auch noch ein paar florale Schönheiten untergekommen.

Das Abgeschnittene ist durchaus beabsichtigt. Das Foto wird dadurch zu einem nicht zugeschnittenen Blick in die Natur.

Der Plausch am Ententeich mitten in einem wunderschönen Park inklusive Fotoausstellung war sehr entspannend sommerlich. Für mich müsste es überhaupt nie dreißig Grad haben und schon gar nicht Anfang Mai.

Die Schlange?

Es ist ja nun wirklich nicht besonders nett an einem Feiertag, der der Kirche zu verdanken ist, Fotos zu machen, die so aussehen als würde die Schlange aus dem verlorenen Paradies gegen den barocken Kirchenturm ausrücken, aber es hat sich sooo angeboten

#3 das Kappl –

Das Kappl teilt die Interessen seiner …..  äh ……. Partnerin und besucht eine Ausstellung moderner Kunst. Insbesondere gefiel ihm dort:

Doris Libiseller „Pölster“ Keramik gebrannt im Rauchbrand

Ulla Reithmayr „Die Liebe Krawatten zu ziehen“  C-print

Man beachte die gleichzeitig locker entspannte  und konzentrierte Haltung des Kappls. Die sachkundigen Kommentare sind leider nicht überliefert.

Die ProjektbetreuerInnen:

Aequitas und Veritas und Wortman

Durchgang zur Sonne

Während meiner Reha bin ich viel spazieren gegangen und habe viel fotografiert. Dafür werde ich in den nächsten Tagen wohl nicht so viel Zeit haben. Ich hätte ja noch geschätzte 793 Wasserspiegelungs- und Regenbilder, aber etwas Abwechslung muss auch sein. Hier scheint die Sonne, hinter dem Durchgang. Den Bildtitel kann man natürlich in viele Richtungen interpretieren.

Eigeninitiativen der Kamera

Sehr oft, meistens  tut meine Kamera, was ich von ihr will. Manchmal kommen dabei ganz hübsche, aber gänzlich banale Bilder heraus.

Manchmal aber, ist sie nicht dazu zu bringen scharf zu stellen, was ich gerne scharf hätte. Dann bietet sie unerwartete Einblicke in andere Welten. Sieht man hier Feenflug?

Montag 4.3.19 – Reha-Endspurt

Ich bin sehr zufrieden. Ich habe alles, was vorgesehen war mit einiger Energie und Motivation  durchgezogen und auch noch etliche Einheiten Ergometer, Krafttraining und Schwimmen zusätzlich absolviert. Morgen ist das Programm noch sehr dicht, offenbar spuckt der Computer am letzten Tag alles aus, was noch übrig geblieben ist. Auch den morgigen Tag werde ich hoffentlich  noch gut überstehen, aber ich habe jetzt schon das dringende Bedürfnis nach einer Pause. Wird leider nicht wirklich stattfinden, weil ich meinen Stundenplan schon bekommen habe und der sieht am Donnerstag 9 Stunden Unterricht vor bis 21:45. Das ist aber zumindest körperlich nicht anstrengend.

Die Biegsamkeit meines neuen Hüftgelenks hat sich von 85 auf 105 Grad verbessert und da ist noch einiges drin, weil jetzt erst die 11. Woche nach der OP ist. Vor allem habe ich die Angst verloren, dass irgendeine falsche Bewegung gleich katastrophale Folgen haben könnte. Woran ich noch weiterarbeiiten muss, ist die Muskelkraft. Das eine Bein ist doch noch wesentlich schwächer. Bekanntlich dauert Muskelaufbau elendig lang, während der Abbau im Handumdrehen zu schaffen ist.

Eigentlich wollte ich mit dem Taxi nachhause fahren, ebenso bin ich auch hergekommen, aber die Verwaltung hat mir einen Gratistransport geradezu aufgedrängt. Ich möchte ja nicht Leuten, die sich ein Taxi viel weniger leisten können als ich einen Platz wegnehmen, sie haben aber geradezu darauf bestanden. Gut, übertrieben edelmütig bin ich dann fürchte ich auch nicht.

Samstag 2.3.19 – Das Leben ruft wieder

Beim Spaziergang durch das Rosarium hat es der F deutlich an Begeisterung fehlen lassen, als ich ihm vorschlug sich ebenfalls mit Rosenzucht zu beschäftigen und dann seinen schönsten Erfolg nach mir zu benennen. Nun ja, etwas größer wäre da die Chance auf eine nach mir benannte Apfelsorte. Der F. liebt Äpfel ist alles in allem aber eher  ein Theoretiker.

Ich schwimme sehr gerne und habe nun das Pech, dass das neue Hüftgelenk noch eine Weile sehr gut einwachsen muss um die Beinbewegung beim Brustschwimmen zu verkraften. „Extreme Außenrotation“ lautet das Stichwort. Ich habe mich also an der Rückenschwimmschulung beteiligt. Nun ist Rückenschwimmen als Technik ja nicht weiter kompliziert, reichlich schwierig ist es aber doch in einem öffentlichen Bad, weil man dummerweise im Hinterkopf keine Augen hat und ständig mit irgendjemandem oder irgendetwas zusammenstößt.I

In Kultur war ich auch unterwegs. Das Stück habe ich schon vor etlichen Jahren einmal in Lissabon gesehen. Es war allerdings sprachlich sehr anspruchsvoll und ich habe damals in der portugiesischen Version nicht alles verstanden. Schon damals hatte es mir aber gefallen, diesmal umso mehr. Das Stück eignet sich sehr für  den Einbau von aktuellen und regionalen Themen und war eine sehr gelungene Mischung aus Dramatik und Humor, die von einer Truppe aufgeführt wurde, die mit  Ausnahme einer professionellen Schauspielerin aus Laiendarstellern bestand und zu der auch zwei Männer gehörten. Das Bühnenbild war einfach, aber eindrucksvoll und leuchtend,ebenso wie die Texte.Leuchtend war für mich der ganze Abend, weil ich merkte, dass ich wieder genügend Kraft und Energie habe um den ganzen Tag in Bewegung zu sein. Es war schön und beschwingt abends bei lauen Temperaturen durch eine hübsche Stadt zu gehen. Es wäre auch noch schön gewesen mit meiner Begleiterin den Abend bei einem Getränk ausklingen zu lassen, aber das ging ja nicht, weil die Anstalt so früh sperrt.

Jedenfalls war dieser Abend auch noch der Anknüpfungspunkt für eine sehr interessante Unterhaltung mit einem mitrehabilitierenden Herren, der die Veranstaltung auch besucht hatte und von Beruf Familienrichter ist. Es ging um die Sinnhaftigkeit von Wegweisungen, um Frauenhäuser, um Indizien für ein mögliches Ausrasten eines potentiellen Täters. Ich habe ja von der Materie nicht viel Ahnung, war aber sehr beeindruckt von dem Einblick in eine Welt, die sehr viel mehr Menschen betrifft, als ich jemals gedacht hätte.

Alltag #5 – Kurzfristiger Alltag

Teil 5 von Ullis Alltagsprojekt

Derzeit unterscheidet sich mein Alltag in vieler Weise von meinem alltäglichen Alltag. Es gibt ja einen langfristigen, alltäglichen  Alltag und einen oder eigentlich sehr viele kurzfristige. Wir Menschen sind ja solche Gewohnheitstiere, dass vieles in kürzester Zeit zum Alltag wird.

Ein herausragendes Merkmal meines derzeitigen Alltags im Reha-Zentrum ist das ständige Umziehen und Umpacken. Rein in den Badeanzug, Handtuch und Bademantel mitgenommen, Vorsicht die schrittzählende Uhr ist nicht wasserdicht, ach und die Badeschlapfen angezogen und der Schlüssel muss auch irgendwo hin. Nachher wieder umziehen, Badeanzug in die Dusche gehängt, abgetrocknet, Schuhe umgezogen, auf zum Radfahren. Lesestoff mitgenommen, Schlüssel wird vorübergehend gegen Chip und Pulsmeßgerät für das Ergometer eingetauscht. Anschließend Strombehandlung, dafür muss man ein Leintuch mitbringen und ein Handtuch, oder auch nicht, je nach Therapeut*in. Nun zur Massage, der BH bleibt im Zimmer. Ist es der muskelbepackte Masseur oder ein/e andere/r ? Kann man sich nicht aussuchen, gut, sehe ich ein. Es kann ja nicht sein, dass ein Masseur nicht stark sein darf. Das Moor fehlt noch. Zu dieser Behandlung kommt man am besten im Bademantel mit maximal einem Höschen drunter, weil unweigerlich alles moorig wird.

Der Body-Builder-Masseur arbeitet auch gelegentlich bei den Moorpackungen. Er ist stark in Muskeln und schwach im zwischenmenschlichen Umgang. Oh, was haben Sie denn für eine lange Wunde am Bauch, sagt er doch glatt. Ich würde mich ja gerne in der Illusion wiegen, dass ich ihn so vernichtend angeschaut habe, dass er im Boden versunken ist, aber ich fürchte, er hat nicht einmal bemerkt wie irritiert ich war.

Zum Krafttraining muss man nur sich selbst mitbringen und eventuell ein Handtuch, muss aber nicht sein, weil ohnehin alles, was man angegriffen hat mit Feuchttüchern abgewischt werden muss. Physio- oder Ergotherapie ist in puncto Ausstattung unproblematisch, einfach Turnbekleidung, Mappe mit Beschreibung der bisher gemachten Übungen, das Leintuch, das Theraband

Zwischendurch in den Speisesaal, auf keinen Fall im Bademantel, alles andere geht durch. Es gibt hier auch Menschen mit höchst eigenartigem Outfit: Handtuch um die Hüften und ein T-Shirt drüber, ein Pyjama-Oberteil und eine kurze Hose, rosa Wuschelhausschuhe und der Rest in Pseudo-Raubtier enger anliegend als die eigene Haut.

Zwischen den Behandlungen und Aktivitäten gibt es immer wieder einmal den einen oder anderen Vortrag, von sehr unterschiedlicher Qualität. Einige scheinen nicht mehr zu wissen, als auf ihren Präsentationsfolien draufsteht, andere machen einen rundherum kompetenten Eindruck, reine Glückssache, wen man da erwischt.

Zum Spazierengehen muss man sich je nach Wetter winterlich einpacken oder frühlingshaft entblättern. Wenn nur die Wetterprognosen immer stimmen würden.

Alles in allem ist dieser bald zu Ende gehende Kurzzeit-Alltag durch sehr viel Bewegung gekennzeichnet

Im Fenster des Altenheims

Er hat mich berührt, dieser kaputte Blumentopf im Fenster des Altenheims. Überall anders hätte ich ihn als lebensphilosophisch, kreativ oder eben einfach kaputt gesehen. Aber nicht im Fenster des Altenheims. Dort wurde er mir zur riesengroßen Projektionsfläche für so manches …..

Das letzte Eis

Ich bin noch nicht wirklich im Frühling angekommen. Zumindest fotografisch. Vor ein paar Tagen war es hier noch eiseskalt und Teiche und Bäche gefroren. Und weil ich doch  bei Wasserfotos nie widerstehen kann, bin ich mit eiskalten Fingern herumgelaufen und habe Eis fotografiert.

Es wird nun aber wohl doch wirklich Zeit den blog auf Frühling umzustellen und umzudekorieren. Das ist aber am Laptop etwas mühsam und …. naja spätestens in einer Woche.

Männerhüte ?

Die Dichte an Hüten auf Männerköpfen ist im habsburgischen, erzkonservativen Baden ziemlich hoch. Trotzdem gibt es hier auch junge Kunst abseits des mainstreams und vor allem Menschen, die so etwas ausstellen.