Es ist um so vieles zu warm, dass es durchaus möglich ist mit dem Fahrrad auszufahren. Man kann bejubeln, dass es am Silvestertag 20 Grad und mehr hatte. Es ist aber eine extrem kurzsichtige Haltung, die viel zu hohen Temperaturen und ihre Auswirkungen zu bejubeln. Tatsächlich ist die Belastung sowohl für Menschen als auch für Flora und Fauna groß, von den Prognosen für den nächsten Sommer einmal ganz abgesehen. Löwenzahn und Gänseblümchen sind zu Ganzjahrespflanzen geworden. Sieht hübsch aus, ja,ja, aber …

Ich war also heute mit dem Rad unterwegs. Es war etwas weniger neblig, die Stimmung trotzdem recht gespenstisch. Die Donau träge und grau, das Panorama verschwommen. Ein Blick in den hiesigen, öffentlichen Bücherschrank, ein Stopp bei der uralten Linde um deren gewaltigen Stamm eine Art Adventkranz gelegt ist, aus Stroh und mit Kerzen und Sonstigem geschmückt. Sieht auch hübsch aus, aber die Kombination von Kerzen und Stroh ist doch etwas gewagt.
Sehr genieße ich in PB den Mangel an Menschenmassen und Ereignissen. Für mich Stadtpflanze ist es schon durchaus ein Erlebnis quer durch den Ort zu den Altglascontainern zu gehen und mit völlig fremden Menschen kurz zu plaudern. Auf dem Silvesterpfad in Wien waren heuer weit über eine Million Menschen unterwegs, man hat sogar ein eigenes Ampelsystem entwickelt um die Massen zu dirigieren. Das ist eindeutig nicht meins, so schön ich den Silvesterpfad finde. In den ersten Jahren war ich dort, mit ein paar Tausend Menschen. Vor Corona waren es 800.000, ohnehin schon viel zu viel, heuer wurde diese Zahl weit überschritten. Da lobe ich mir den nebligen Pfad entlang der Donau.
Im kommenden Jahr läuft auf diesem Blog die Impulswerkstatt weiter, ebenso meine Literatur- und Kunstweltreise, die in nächster Zeit Fahrt aufnehmen wird. Die Impulswerkstatt hat den großen Vorzug, ein Gemeinschaftsprojekt zu sein, das mir selbst auch viel Freude macht und ich sehe keinen Anlass, es nicht weiter zu betreiben. Der F hat die Literaturweltreise als Inspiration für Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke genommen und ich habe einen Stoß interessanter Bücher aus Afrika und Lateinamerika aufgehäuft und lese schon mit großem Interesse. Wir haben auch beim gemeinsamen Bucheinkauf in drei verschiedenen Geschäften, zwei höchst kompetente, beratende Buchhändlerinnen kennengelernt.
Jetzt geht es lesemäßig nach Rwanda und zu einem sehr spannenden Artikel über Thor Heyerdahl.