Schlagwort: Architektur –

Im Bemühen

… die Risse zu kitten, die Löcher aufzufüllen, die Gleichförmigkeit wieder herzustellen, das Marschieren im Gleichklang, das so sein Müssen wie alle anderen auch sein müssen.

Doch die Schönheit liegt im Individuellen, in den Verletzungen des Lebens, in den eigenen krummen Wegen.

Die Marmorplatten im Kreuzgang eines Klosters.

Sonntag 27. September – Feurige Stille

Nein, es geht nicht um den Vulkanausbruch auf La Palma sondern um die Schmiedewerkstatt in der Kartause Mauerbach.

Den zweiten „Tag des Denkmals“ haben wir für eine Besichtigung der Kartause genützt und dies beide nicht bereut. Wir hatten eine wirklich großartige Führung, die uns über das Gebäude und seine Geschichte, über den Orden der Kartäuser und seine Besonderheiten und auch über den heutigen Stand der Dinge informierte. Ein Mitarbeiter des Bundesdenkmalamts betätigte sich als Führer und aus dem vorgesehenen 50 Minuten-Rundgang wurden 3 Stunden. Drei sehr interessante Stunde.

Besonders ist an dieser Kartause, das sie Werkstätten enthält, in denen alte Handwerkskunst ausgeübt und weitergegeben wird. Es finden permanent Kurse zB. Schmiedekurse statt, bei denen ausgebildete Handwerker alte Techniken erlernen können. Wir erfuhren, dass die Schmiedekurse ungemein beliebt und immer ausgebucht wären.

Es werden Kurse abgehalten, Aufträge auch von Privaten durchgeführt und die Kartause mit allen Gebäuden instand gehalten. Dies ist beispielsweise ein barocker Wasserspeier, der repariert wurde.

Allein schon die herumstehenden und -liegenden Werkzeuge hätte ich mir stundenlang ansehen können.

Wir sahen auch eine Parkett-Ausstellung und erfuhren, dass Kaiser Maximilian bevor ihn die Revolution von Benito Juarez überrannte, Parkettböden aus seiner Heimatstadt Wien bestellte.

Andere Böden wurden restauriert und man konnte zusehen, wie der Restaurator die wunderschönsten Intarsienarbeiten unter diversen Schichten von allen möglichen Materialien befreite. Zum Glück waren die Kleber damals noch wasserlöslich

Bukolische Chroniken – vom Staub und der Gefahr – 5.6.21

Nachdem wir die Wohnung vorige Woche übernommen hatten, wollte ich gleich einmal die Vorzimmermöbel etwas umstellen und fand dahinter den Staub von Jahrhunderten. Wir haben daher als allererstes einen Staubsauger gekauft und heute haben wir jemanden getroffen, den ich gerne zum Ausmalen engagieren möchte. Malt man nicht sofort aus, macht man es nie wieder, meinte der F und ich kann ihm da nur zustimmen. Es wird also alles ausgemalt, inklusive Abstellraum und teilweise die Böden erneuert und dann werden wir weitersehen. Ich bin von meinem eigenen Schwung ganz überwältigt.

Mein nunmehriger Zweitwohnsitz ist ein kleiner Ort mit weniger als 2200 Einwohnern aber mit einem langen Namen, daher werde ich ihn vorläufig einmal mit PB abkürzen. Zuerst überlegte ich, ihn Macondo zu nennen, aber der Name hat doch eine Menge negativer Konnotationen und so bleibt es einmal bei PB.
Es ist eine sympathische Gemeinde. An jedem Eck sind Blumenbeete im öffentlichen Raum, alle grüßen einander auf der Straße, demnächst soll es eine öffentliche Versammlung geben zum Thema „kindergerechte Verkehrsgestaltung im Ort“
Wahrscheinlich laufe ich mit rosa Brille herum, aber sogar wenn, schadet das ja niemandem.

Die Übersetzung des Namens in aktuelle Sprache bedeutet so etwas wie „böse Kurve“. Der Ort liegt am Übergang zwischen Strudengau und Nibelungengau. Der Strudengau bekam seinen Namen durch die Strudel, die die Donauschiffahrt dort sehr gefährlich machten. Dies zu Zeiten von pferdegezogenen Schiffen. Heute gibt es diese Gefahr nicht mehr. Frühe Marktrechte brachten der Gemeinde Wohlstand, die sichere Schifffahrt folgte, aber der Ortsname ist geblieben.

Türme gibt es hier in verschiedenen Stilrichtungen: