Schlagwort: Architektur –

Samstag 8. April 2023 – humane Viehzucht und Gestaltung von Kirchen.

Wie schwierig es ist, hier Biofleisch aufzutreiben, hätte ich nicht gedacht. Einen Blick in den Hofladen in der Gegend zu werfen, haben wir noch nicht geschafft. Vielleicht würden wir dort fündig. Nachdem ich für Sonntag die Familie zum Essen eingeladen habe, bin ich ganz auf dem Kochtrip. Stundenlang haben wir heute geschnippelt, gewürzt und gerührt, angebraten, gekocht und gemischt. Gut ein Dutzend verschiedene Obst und Gemüsesorten haben wir verarbeitet, während es draußen zärtlich nieselte. Die Luft war großartig, feucht und frisch und kühl und natürlich haben wir auch eine Runde an der Donau gedreht.

Zum ersten Mal war die neue Kirche nicht abgesperrt und ich habe einen Blick hinein geworfen. Der Altar aus Keramikplatten, keine Spur von Gold, große bunte Fenster und eine orginelle Holzdachkonstruktion. Es gibt Kirchen, in denen mir Spiritualität möglich erscheint und solche in denen eher nicht. Sicher ist dies auch individuell verschieden. Vielleicht gibt es auch Menschen, die sich von goldstrotzenden, barocken Altären inspiriert fühlen, warum auch nicht.

Mich inspirieren jedenfalls weder die patriarchalen Männerfiguren der christlichen Religion noch die Frauenfiguren, die als Leidende verehrt werden.

Im Bemühen

… die Risse zu kitten, die Löcher aufzufüllen, die Gleichförmigkeit wieder herzustellen, das Marschieren im Gleichklang, das so sein Müssen wie alle anderen auch sein müssen.

Doch die Schönheit liegt im Individuellen, in den Verletzungen des Lebens, in den eigenen krummen Wegen.

Die Marmorplatten im Kreuzgang eines Klosters.

Sonntag 27. September – Feurige Stille

Nein, es geht nicht um den Vulkanausbruch auf La Palma sondern um die Schmiedewerkstatt in der Kartause Mauerbach.

Den zweiten „Tag des Denkmals“ haben wir für eine Besichtigung der Kartause genützt und dies beide nicht bereut. Wir hatten eine wirklich großartige Führung, die uns über das Gebäude und seine Geschichte, über den Orden der Kartäuser und seine Besonderheiten und auch über den heutigen Stand der Dinge informierte. Ein Mitarbeiter des Bundesdenkmalamts betätigte sich als Führer und aus dem vorgesehenen 50 Minuten-Rundgang wurden 3 Stunden. Drei sehr interessante Stunde.

Besonders ist an dieser Kartause, das sie Werkstätten enthält, in denen alte Handwerkskunst ausgeübt und weitergegeben wird. Es finden permanent Kurse zB. Schmiedekurse statt, bei denen ausgebildete Handwerker alte Techniken erlernen können. Wir erfuhren, dass die Schmiedekurse ungemein beliebt und immer ausgebucht wären.

Es werden Kurse abgehalten, Aufträge auch von Privaten durchgeführt und die Kartause mit allen Gebäuden instand gehalten. Dies ist beispielsweise ein barocker Wasserspeier, der repariert wurde.

Allein schon die herumstehenden und -liegenden Werkzeuge hätte ich mir stundenlang ansehen können.

Wir sahen auch eine Parkett-Ausstellung und erfuhren, dass Kaiser Maximilian bevor ihn die Revolution von Benito Juarez überrannte, Parkettböden aus seiner Heimatstadt Wien bestellte.

Andere Böden wurden restauriert und man konnte zusehen, wie der Restaurator die wunderschönsten Intarsienarbeiten unter diversen Schichten von allen möglichen Materialien befreite. Zum Glück waren die Kleber damals noch wasserlöslich