Es war eine große Freude und ein tiefes Durchatmen wieder einmal aus der Stadt rauszukommen. Die Weite und Stille an der Donau hat mir bewusst gemacht, dass ich eigentlich ziemlich angespannt bin.
Nachdem wir schon länger über Sinn und Unsinn eines Wochenenddomizils debattieren, sind wir doch auf der Sinnseite gelandet und haben uns auch auf eine Gegend verständigt: Wachau bzw Mostviertel. Wir waren heute in Ybbs, Pöchlarn und Melk um uns die Gegend mit den Augen von eventuell-dort-gelegentlich-leben-Wollenden anzusehen. Überraschenderweise hat uns beiden Ybbs am besten gefallen. Es hat eine in den Ort integrierte Donaupromenade, eine Altstadt mit schöner Bausubstanz, aber etwas morbidem Charme und keiner Spur von Schickimicki. Allein in der Altstadt habe ich drei Galerien gesehen und zwei angekündigte Malerei-Ausstellungen und am Hauptplatz hing ein Plakat von Johanna Dohnal. Ja, das sind Kleinigkeiten, aber sie beeinflussen die Atmosphäre, die an einem Ort herrscht.
Ursprünglich hielt ich ja Melk für den idealen Ort um dort eine Wochenendbasis einzurichten. Stift Melk ist ein sehr sehenswertes, geschichtsträchtiges Gebäude, aber es thront in einer Weise über dem Ort, die wir beide als recht bedrückend empfanden. Andererseits liegt gleich gegenüber ein Auwald durch den man zur Donau kommt. Aber sogar die Donau hat mir in Ybbs besser gefallen, weil sie dort eine Schlinge macht.
Pöchlarn wiederum schmückt sich mit dem Begriff Nibelungenstadt, gut, aber sonst hat mich dort nicht viel beeindruckt.
Ein erster Schritt ist getan. Es gibt auch noch andere mögliche Orte und das Angebot an Immobilien in Ybbs hält sich auch leider in Grenzen. Aber wie ich mich kenne, wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt habe…