Schlagwort: Frankreich –

17. Station der literarischen Weltreise – Frankreich

 

Nachdem es das Buch nur noch vergriffen gab, habe ich ausnahmsweise beim Kraken Amazone gekauft. Ich tue das nicht oft, weil ich gar nichts von immer größer werdenden Konzernen halte und obendrein gerne in Buchhandlungen gehe. Tatsache ist aber auch, dass das Service fantastisch ist.

Georges Simenon „Le chat“

Das Buch ist 1967 herausgekommen, Georges Simenon war damals 64 Jahre alt. Es ist kein Krimi sondern ein Psychogramm.

Es hat mich fasziniert. Es passiert in dem Buch wenig, es geht um ein älteres Paar, deren Gefühle zueinander zwischen Gleichgültigkeit und Hass schwanken. Sie hat – wahrscheinlich – seine Katze vergiftet, er hat – ganz sicher – ihren Papagei umgebracht. Der Papagei sitzt in ausgestopftem Zustand im Wohnzimmer, die Katze ist nur noch als Schlachtruf präsent. „Le chat“ fasst alle Vorwürfe zusammen, die er ihr macht. Die beiden sprechen nämlich nicht miteinander sondern kommunizieren schriftlich mit kleinen Zetteln.

Es ist eine wunderbare detaillierte Studie der psychologischen Kriegsführung in einer Ehe, von der anscheinend beide wünschen, dass sie nie zustande gekommen wäre, aus der sie aber seit vielen Jahren auch nicht ausbrechen. Bis Marguerite einen strategischen Fehler begeht, der das jahrelang aufrechte Kräftegleichgewicht aus der Balance und dadurch neue Geschehnisse in Gang bringt ………

Ich habe das Buch in einem durchgelesen, weil es mir so gut gefallen hat. Spannung entstand auch dadurch, dass hier immer nur aus der Perspektive einer Figur erzählt wird, die auch Hypothesen über die Gründe der Handlungen der anderen aufstellt.

Sehr empfehlenswert!  Gibt es natürlich auch in deutscher Übersetzung; wobei ich darüber gerätselt habe, warum der deutsche Titel „der Kater“ lautet und nicht „die Katze“

Ein kleines Interview mit Georges Simenon in dem er unter anderem über seine Liebe zu den Menschen spricht

Versöhnung ?

Er wolle der Präsident der Patrioten gegen die Bedrohung der Nationalisten sein, sagte der wahrscheinlich nächste Französische Präsident, Emanuel Macron. Die Unterscheidung zwischen Patrioten und Nationalisten gefällt mir ausnehmend gut. Darauf kann man Versöhnung von Extremen aufbauen.

Krach – Bumms – Knall – Urknall – Krach

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Ein Projekt von Sunny 

Thema: Krach

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich CERN besucht habe; das Physikinstitut, dessen Kernstück der unterirdische Teilchenbeschleuniger ist, der zum Teil in der Schweiz, zum Teil in Frankreich liegt.

Das Institut selbst sah zunächst nicht besonders eindrucksvoll aus und in den Bereich des Teilchenbeschleunigers darf man als Besucher auch nicht hinunter, aber allein die Vorstellung der Forschung, die hier betrieben wird, war fantastisch. Bei CERN arbeiten mehr als Tausend Forscher, die in den Bereichen der Quantenphysik unterwegs sind, die Normalsterbliche  nicht einmal im Ansatz verstehen.

Das berühmte Higgs-Teilchen, dessen wahrscheinliche Existenz vom gleichnamigen Physiker errechnet wurde, konnte bei CERN nachgewiesen werden. In der Medizin gibt es zahlreiche Techniken, die aus der Forschung in Teilchenbeschleunigern hervorgegangen sind. Etwa die Magnetresonanz. Und damit komme ich wieder zurück zum ursprünglichen Thema: bei einer Untersuchung in der Röhre eines Magnetresonanzgerätes ist es trotz Verwendung von Kopfhörern sehr laut …

OLYMPUS DIGITAL CAMERACERN

 

 

Daggi 7 –

IMG_7524Fred Vargas

„Das barmherzige Fallbeil“ Eine absolut blödsinnige Übersetzung des französischen Originals „temps glaciaires, was man mit „Eiszeiten“, „Zeit des Eises“, „Gletscherzeit“ …… übersetzen könnte. Die Übersetzung ist überhaupt nicht besonders gut, manche Ausdrücke versteht man nur, wenn man sie ins Französische rückübersetzt.

Flammarion: 2015

Limes Verlag : München 2016

ISBN 978- 3-8090-2659- 4

Aufgabe 1: ein Buch mit einem überwiegend blauen oder lilafarbenen Cover

Fred Vargas, von der Ausbildung her Archäologin und Historikerin ist eine Anti-Krimi-Autorin, in deren Büchern sich sagenhaft skurrile Figuren tummeln. Sie läßt die Skurrilität aber nie in Klamauk umkippen, ihre Bücher haben alle eine solide, in sich schlüssige, spannende Handlung; Nur die Personen und Handlungsorte sind immer sehr originell, sehr ungewöhnlich. Von Kommissar Adamsberg und seiner Truppe über sämtliche sonstige Personen bis zum Kater des Kommissariats.

Dieses Buch zum Beispiel spielt teils in Paris, teils in Island. In Paris lernt man einen Verein kennen, der sich damit beschäftigt, die französische Revolution nachzuspielen, immer wieder. In Island schickt uns Fred Vargas auf eine einsame Insel auf der es ein höchst seltsames Wesen geben soll.

Ich habe alle ihre bisher erschienenen „Krimis“ gelesen und sie haben mir alle gefallen. Sie beschreibt jedesmal ein neues und völlig anderes Ambiente. Meistens warte ich auf das Taschenbuch, aber diesmal war ich schon ganz ausgehungert, weil so lange nichts mehr erschienen ist