Schlagwort: Wirbelsäule –

Und noch eine Erkenntnis

Wenn ich schon die courage habe bei meinen derzeitigen Mobilitätsbedingungen herumzureisen wäre es sehr klug die Unterkünfte nicht nur nach der Lage zu wählen sondern auch nach der Aussicht aus dem Hotelzimmer. An Tagen an denen ich so gar nicht gehen kann, wäre ein schöner Ausblick ein gewisser Trost

Nervenleitgeschwindigkeitsmessung

Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie so etwas gemacht werden könnte. Meine Schwägerin hat mir gestern gesagt, dass sie mir gar nicht sagen will, wie die Untersuchung läuft damit ich keine Angst habe. Seither habe ich mich natürlich gefürchtet. Aber der wahrhaft köstliche Kuchen, den sie gebacken hatte, von dem ich noch ein großes Stück mit nachhause genommen habe, hat mich mit ihrer Strategie versöhnt.

Ich war heute zu spät dran, weil ich unterschätzt hatte, wie lange die Straße ist, in deren Nummer 76 sich das neurologische Diagnosezentrum befindet. Einerseits war mir das unangenehm, andererseits war ich sehr zufrieden damit, dass ich problemlos mit schnellem Schritt unterwegs war. Die Eile hätte ich mir allerdings ersparen können, denn das Wartezimmer war bummvoll und an den Wänden hingen zwei Zettel mit dem gleichen Text . Über Wartezeiten könne keine Auskunft erteilt werden, weil Patienten nicht in der Reihenfolge ihres Erscheinens sondern je nach Untersuchungen drankämen. Das hieß natürlich im Klartext, dass die Wartezeiten lange sein würden.

Tatsächlich habe ich über eine Stunde gewartet. Allerdings gab es in diesem vollgestopften Wartezimmer eine sehr große Spielzeugkiste für Kinder und ein ungefähr dreijähriges Zwergerl war eifrigst damit beschäftigt, ein äußerst komplexes Gebäude zu errichten. Sie kommentierte auch jedes neue Teil, das in die Anlage eingebaut wurde und hat so alle Anwesenden bestens unterhalten. Vielleicht war das die jüngste Angestellte der Praxis ?

Die Untersuchung selbst war nicht die reine Freude. Auf meine Frage, was sie denn mit mir machen würde, sagte die Assistentin es würde zwar nicht weh tun, wäre aber unangenehm. Es war reichlich unangenehm, weil man Stromstöße versetzt bekommt, die ich ziemlich heftig gefunden habe, aber immerhin hat es nicht lange gedauert. Langsam habe ich dann schon eine beträchtliche Anzahl von Untersuchungstechniken durch.

 

Nach MR

Solche Ausblicke gab es gestern auf der Rückfahrt nach Wien

Heute früh hatte ich meinen MR-Termin, habe mich schrecklich gefürchtet, doch es war natürlich nicht einmal halb so schlimm wie befürchtet. Die Diagnose -„Röhre“ ist auf beiden Seiten offen, man kann also immer die Öffnung sehen. Der ganze „Horror“ hat gerade 15 Minuten gedauert. Das Service in dem Diagnosezentrum ist auch ausgezeichnet: die Bilder kann man gleich mitnehmen, die Diagnose folgt morgen bei e-mail . Viel hat sich da verändert, ohne jede Protektion habe ich sofort einen MR-Termin bekommen. Das war vor ein paar Jahren noch ganz und gar nicht so.

 

Nein, nein …..

Ganz entschieden weigere ich mich, mir selbst Leid zu tun. Obwohl es Grund genug dafür gäbe. Seit Oktober spinnt mein Ischiasnerv so vor sich hin, wurde dann in Minimalschritten immer besser. Bei wirklich gut war er noch gar nicht angekommen, als er heute früh wieder beschloss, wirklich unangenehm aufzufallen, aus dem Nichts heraus, wie immer halt.

Ich leistete mir also ein Taxi in die Schule. Zuhause bleiben war unmöglich, es standen ein paar Prüfungen an, die ich nirgendwohin hätte verschieben können und außerdem war eine Arbeitsrunde mit ein paar Kollegen geplant. Freitag vor Pfingsten war eigentlich für nichts davon der richtige Tag, es hat aber alles gut gepasst und wurde zufriedenstellend abgeschlossen. Das stundenlange Sitzen war natürlich gar nicht gut für mich und so habe ich die Gelegenheit genutzt, die Apotheke gleich neben der Schule kennenzulernen und zu sehen, ob man dort wenn man einen einigermaßen vernünftigen Eindruck macht, auch ohne Rezept verschreibungspflichtige Medikamente bekommt. Offenbar ist das so.

Nun heißt es abwarten bis morgen, wie sich die Sache entwickelt, ob der Weg in Richtung wochenlanges kaum gehen können geht, oder ob schlafen + Medikamente das Ruder herumreißt. Wie auch immer bin ich entschlossen, die Sache so gelassen wie nur irgend möglich anzugehen. Alles andere bringt ja nichts. Außerdem könnte ich ja wieder einmal eine Runde Physiotherapie machen, wenn´s nicht nützt so schadet es auch nicht. Auch der Besuch bei einem Osteopathen wäre kein Fehler. Es gibt ja viele Möglichkeiten

Dialog zwischen mir und meinem hypochondrischen Anteil

Ich:

MHA: mein hypochondrischer Anteil

Meine Lendenwirbelsäule war wieder einmal im Aufruhr und ich war am Donnerstag beim Arzt. Mittlerweile geht es mir , wahrscheinlich dank Medikamenten, sehr viel besser. Der Orthopäde ruft an um sich zu erkundigen, wie es mir geht. Das ist nett von ihm, sehr nett sogar. Er ist überhaupt ein freundlicher Mensch

MHA: Hat er denn vermutet, dass es mir ganz schlecht geht ?? Schließlich hat er am Donnerstag gemeint, er hofft, dass das Medikament schnell wirkt, aber wirklich sagen, wie es mir am nächsten Tag gehen wird, kann er  nicht

Ich: Er ist ja auch Arzt und nicht Prophet

MHA: Aber dieser gewisse Unterton. Er hat sich gefreut, dass es mir besser geht. Womöglich ist es ganz unwahrscheinlich, dass dieses oder irgendein Medikament in meinem Fall irgendetwas nützen könnten.

Ich: Jetzt mach aber einen Punkt ! Da hast du einen freundlichen, interessierten ja geradezu liebevollen Orthopäden erwischt. Wo doch die meisten Vertreter dieser Zunft vielleicht wunderbare Operateure sind, aber im menschlichen Umgang eine eher rüde Einstellung haben. Und dann bist du unzufrieden !

MHA: Wer ist hier unzufrieden ? Es hat mich doch nur irritiert, dass das so geklungen hat, als wäre es ein Wunder, dass es mir besser geht.

Ich: Absurd, was du in diesen erfreuten Tonfall hineindichtest. Aber sogar wenn. Dann ist es halt ein Wunder, und ? Hauptsache es wirkt.

MHA: An Wunder glaub ich nicht !

usw (zum Glück ist das nicht wirklich ganz so )

Wirbel gleiten …..

… leider nicht nur in Gewässern oder an sonstigen angenehmen Orten, sondern in meiner Wirbelsäule. Nach über 2 Jahren Pause war es heute früh wieder einmal so weit: meinen Lendenwirbeln war es nach Gleiten zumute. Nicht dass ich irgendetwas besonderes getan hätte wie Baum ausreissen, Felsblöcke tragen oder ähnliches, nein, ich bin nur aus der Dusche gestiegen.

Routine läuft an, Krankmeldung am Arbeitsplatz, Schmerzmittel schlucken, Orthopäden anrufen. Leider bekomme ich erst für morgen einen Termin und da habe ich Glück, weil die Wartezeiten bei Orthopäden sehr lang sind. Das wird eine nette Nacht werden ! Ich könnte natürlich in eine Notfallambulanz fahren und mir eine Spritze abholen, aber es ist kalt und windig und wenn ich mir vorstelle, wieviele Leute dort sitzen werden und womit allem ich mich da noch zusätzlich anstecken könnte, warte ich doch lieber bis morgen. Bei meinem Nobelorthopäden gibt es überhaupt nur vier oder fünf Sitzgelegenheiten im Warteraum, auf denen kaum jemals jemand sitzt, da hält sich die Auswahl an Bakterien und Viren, die gerne mit mir mitkommen möchten in Grenzen. Morgen werde ich also zum Orthopäden stürmen, wobei „stürmen“ die innere Einstellung beschreibt und nicht die Bewegungsart und -geschwindigkeit.

Nachdem ich ja gerne davon rede, dass man das Leben nehmen muss, wie es kommt, versuche ich auch immer diese theoretische Einstellung in die Praxis umzusetzen. Was also ist positiv an dieser Situation ? Ich grüble …… Nun, zum Beispiel habe ich dadurch Zeit administrativen Krempel aufzuarbeiten. Stöße 12 und 13 am Schreibtisch. Die Stöße sind natürlich nur symbolisch, auch administrativer Krempel muss elektronisch erledigt werden. Ich könnte so richtig ausschlafen, aber nur falls die Schmerzmittel gut wirken und die Nerven nicht zu stark eingeklemmt sind. Die im Keller gelagerten Krücken amortisieren sich ein bisschen mehr. Die haben mich zwar gar nichts gekostet, ganz im Gegensatz zum Orthopäden…..

Vieles kann man in Bildern darstellen. Die passen erstaunlich gut

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