Nachdem dieses Foto auf Worpress weiß welchen seltsamen Umwegen in die Einladung zur Impulswerkstatt gekommen ist, was mir gar nicht aufgefallen wäre – danke an Christiane – stelle ich es hier rein. Es ist mir beim Suchen nach Impulsbildern untergekommen, ein Teil meiner vorjährigen Tote-Tulpen-Orgie.
Es ist ein farblich sehr üppiges Bild, auf das Blau könnte ich gut verzichten, aber es lässt sich nicht entfernen ohne die Blüte daneben zu verstümmeln. Ein Zuschneiden scheint mir überhaupt kaum möglich zu sein, weil die einzelnen Teile so ineinander verwoben und aufeinander bezogen sind und die tragenden Strukturen durch das Ganze durchlaufen.
Gerade vielleicht eventuell diesen Ausschnitt.
Oder so …..
oder einen Teil von oben
Wenn ich einmal anfange, kann ich nicht mehr aufhören.
Falls sich jemand dran versuchen möchte, bitte nur zu !
Buchalov hat mich auf Jürgens Faltenprojekt aufmerksam gemacht. Ein aufmerksames Wesen ist dieser Buchalow, der über Jürgens Projekte und Aktivitäten bestens Bescheid weiß.
Es geht um Faltungen jeder Art. Bei Jürgen – sagt Buchalov – geht es zunächst um Papierfaltungen. Mich interessieren mehr jene Faltungen, die ohne Zutun von Menschen in der Natur entstehen. Dort wo Kontinentalplatten aufeinander treffen, können sie sich übereinander schieben und Erdbeben hervorrufen, sie können sich auch zu Gebirgen auffalten. Aus Wasser entstehen durch Wind und Frost Wellen und Eisbögen, die alle nichts anderes sind als Faltungen. Ameisen und andere Insekten schneiden Blätter aus und falten sie um sie einfacher transportieren zu können. Creme, die auf eine Torte getropft wird, erzeugt wohlschmeckende Falten.
Und ebenso wie beim Menschen sind bei manchen Pflanzen Falten in der Haut ein Zeichen von Alter. Und so kommen wir zu meinen liebsten alternden Pflanzen: den Tulpen, die ein wunderbares Beispiel für Faltenbildung sind.
Hier sind sie noch verhältnismäßig jugendfrisch, beginnen aber die Faltungsprozesse.
Ein paar Tage später falten sich die Blütenblätter mehr und mehr, rollen sich zusammen, trocknen aus und schrumpfen. Die Staubgefässe werden immer dominanter. Manche Tulpen sind aber auch im fortgeschrittenen Alter noch recht eitel und platzieren sich in farblich günstigen Umgebungen
Die Faltungen verlaufen in verschiedene Richtungen. Wahrscheinlich sollen die verwelkten Blütenblätter, die in diesem Stadium viel wichtigeren Staubgefässe freigeben, eine Verbreitung des Pollens in alle Richtungen ermöglichen.
Dabei entstehen verschiedenartigste Figuren, wie bei einem Ballett. Keine zwei Tulpen altern auf die gleiche Art.
Also vorläufig das letzte Tulpenbild. Ich muss erst wieder welche finden und die müssen dann in Würde altern. Irgendwann muss ich ja doch wieder einmal aus dem Haus gehen wenn auch die Ausgangsbeschränkungen bis 13. April verlängert wurden.
Ich wollte – inspiriert von Ule Rolff – Bücherregale als Hintergrund für Tulpenfotos verwenden. Damit war meine Kamera aber überfordert. Sie wollte lieber den quietschblauen Terrassentisch haben und nachdem es draußen so strahlend hell und sonnig war, habe ich ihr den Gefallen getan.
Sehr grell, aber ganz unbearbeitet. So haben sie tatsächlich ausgesehen die greisen Tulpen