Schlagwort: Bilder –

Ateliergeflüster

Nachdem ich kürzlich im Atelier ein paar Fotos gemacht habe, auf denen man sieht, was da derzeit so herumsteht, dies und das zum Beispiel, darf auch dieses noch völlig unfertige Bild ans Licht. Zum derzeitigen Stand der Dinge soll es ein Bild mit dem Titel „Gotik“ werden. Ob es das auch wird, ist allerdings völlig ungewiss …

Ich habe in letzter Zeit nicht viel gemalt. Ich glaube der D ist schon besorgt, ob ich an einer Verlängerung unseres gemeinsamen Mietvertrags noch interessiert bin. Bin ich, obwohl unser Atelier eine wirklich abgefuckte Bude ist, er zweifelt aber offensichtlich daran.

Tja ….. Titel, hmmm

Ich male ja gerne konzeptfrei und ziellos. Dies ist mein bislang skurrilstes Produkt. Neben Farben und Strukturmasse sind Mandarinennetze und zerlegter Karton zum Einsatz gekommen und Kleber. Man sieht auf dem Foto nicht, wie dreidimensional viele Teile sind und man sieht auch nicht, wie lange ich gebraucht habe, aus den einzelnen Teilen ein zusammenhängendes Bild zu machen. Inzwischen ist es eine Komposition in klassischen Dreiecken und es fällt nichts mehr heraus. Die Elemente halten sich gegenseitig.

Für eine Drauflosmalerin wie mich, ohne Plan ist es immer ein Problem einzelne Elemente zusammenzubringen und ein Ganzes daraus zu machen. Mein Atelierkollege, der D zeichnet vor und sieht das Bild bevor er den ersten Pinselstrich macht. Abgesehen davon, dass ich das wahrscheinlich gar nicht könnte, wäre es mir auch langweilig etwas entstehen zu lassen, das es ja im Grunde schon gibt. Meine allererste Malmeisterin, der ich noch immer nachweine, sagte immer, es hätte gar keinen Sinn meine Bilder in den ersten Stunden ihrer Entstehung zu kommentieren, weil ohnehin immer etwas völlig anderes herauskäme.

Das Bild steht im Atelier vom Eingang aus gut sichtbar und bringt mich jedes Mal zum Lächeln. Allein das ist ja was wert …

Trotz

Manche Bilder lassen sich nicht malen. Diese beiden weigern sich seit Monaten. Nicht nur habe ich sie schon gefühlte zwanzig Mal völlig verändert, sie wollen auch auf gar keinen Fall zusammen gehören.

Ursprünglich hatte ich eine Darstellung des Dharma im Sinn. Daraus ist nichts geworden. Über x Zwischenstufen haben sie sich immer wieder verändert, doch konnte ich einfach nicht erkennen, ob sie nun fertig sind oder nicht. Sie bleiben also weitere Monate am selben Platz stehen, jedes Mal wenn ich ins Atelier komme, sehe ich sie da stehen und denke „was mache ich mit euch?“ Leider antworten sie nicht. Unsere Kommunikation beschränkt sich darauf, dass sie mir mitteilen, was sie nicht wollen.

Wenn ich sie mir jetzt so ansehe, könnte ich sie „Krieg“ nennen und sie würden plötzlich doch zusammenpassen …

Expressiv !

Ein guter Tag war es, weil es ein paar Tropfen geregnet hat und weil ich mich endlich aufgerafft habe, mir die Xenia-Hausner-Ausstellung anzusehen. Zum Glück habe ich mich von den vielen Leuten vor dem Museum nicht abschrecken lassen. Die Besucher*innen haben sich ganz gut auf sechs verschiedene Ausstellungen verteilt. Es waren zwar nicht gerade wenige Menschen, in der Ausstellung, die ich sehen wollte, aber auch nicht so viele, dass sich die Massen durch die Räume geschoben hätten und die Bilder nicht zu sehen gewesen wären.

Was mir da entgangen wäre! Bilder, die irgendetwas in mir ganz stark ansprechen, die mich richtig glücklich gemacht haben und wieder einmal ganz sicher in der Überzeugung, dass Ausdruck wichtiger ist als Form. Dabei ist es nicht so, dass die Form bei Xenia Hausners Bildern vernachlässigt würde, sie sind nur extrem ausdrucksstark. Es gibt Bilder, die mir wie Puzzlesteine vorkommen. Es klickt und sie fügen sich zu anderen Steinen hinzu und die Welt wird ein Stück klarer und verständlicher.

Fundstücke

Gestern im Rahmen der Heizungswiederherstellungsmaßnahmen habe ich eine bemalte Schiefertafel gefunden, die ich ganz vergessen hatte. Manche Bilder gefallen mir nach einer Weile gar nicht mehr, andere gefallen mir viel besser als vorher. Diese Schiefertafel fällt in die zweite Kategorie. Einige Blautöne gefallen mir nicht so gut, aber insgesamt mag ich sie.

Sunnys Hände

Hände sind das Thema dieser Woche.

Eine Hand, daneben eine Hundepfote, gemalt von Lucian Freud. „The Freud Project“ in Dublin. Fotografieren war wieder einmal verboten obwohl die Ausstellungsräume Tageslicht hatten und es in keiner Weise nötig war, einen Blitz zu verwenden. Katalog konnte ich auch keinen kaufen, weil mein Koffer schon auf der Hinreise viel zu schwer war. Aber die Bilder im Original zu sehen, war eine große Freude. Das erste Bild von ihm sah ich zufällig in einem Museum in Schottland, ich weiß nicht mehr, ob es in Glasgow oder in Edinburgh war.

Lucian Freud, ein Enkel von Sigmund Freud, wurde 1922 in Berlin geboren. Lucians Vater, Ernst, der älteste Sohn Sigmund Freuds emigrierte als erster der Familie nach England, wohin ihm sein Vater und andere Familienmitglieder erst 1938 nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland folgten.

Lucian Freud war einer der bedeutendsten Portraitmaler des 20.Jahrhunderts, Expressionist, Realist. Seine Bilder zeigen seine Modelle, die im allgemeinen nicht den herrschenden Schönheitsidealen entsprechen schonungslos realistisch.
Lucian Freud, der ein auch zu seinen Lebzeiten anerkannter Künstler war, starb 2011 in London.

Von 20 zu 21 gemalt

Früher hieß das Museum „Zwanz´ger Haus“ und war streckenweise durchaus avantgardistisch. Im Jahr 2000 wurde es umbenannt:

Kürzlich haben wir dort eine Ausstellung besucht. Ein interessanter Maler von dem ich noch nie gehört hatte: Daniel Richter, ein Deutscher, der in Wien eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste hat. Einer, der eher spät in seinem Leben zu malen begann, auch einer,der mit seinen Bildern am Puls der Zeit ist. Und einer, der sehr viel und gern über Kunst redet und philosophiert. Das kann man mögen oder auch nicht, seine Bilder sind jedenfalls zum Großteil sehr eindringlich.

Er selbst meint, dass es eine Schwäche seiner Bilder sei, sehr theatralisch zu sein. Ob das nun „fishing for compliments “ ist oder eine nüchterne Feststellung, Tatsache ist, dass die enorme Größe seiner Bilder und die verwendete Technik diesen Aspekt des Theatralischen sehr unterstützen.

Vieles hat mir gut gefallen. Leider war wieder einmal das Fotografieren verboten. Meistens schaffe ich es trotzdem ein paar passable Bilder zu schießen, aber einer der Wächter hatte mich – ganz zu Recht- im Verdacht gleich die Kamera zücken zu wollen und ließ mich nicht aus den Augen. Gut, ich habe also einen Katalog gekauft.

Dieser Katalog ist eine echte Zumutung , das mieseste, was ich auf dem Sektor seit vielen Jahren gesehen habe. Die meisten Bilder sind über zwei Seiten gedruckt, über den Falz drüber und dadurch völlig verschandelt. Ganz wenige wurden auf eine Seite gedruckt mit einem weißen Rahmen herum. Andere wurden zwar auf eine Seite gedruckt, aber die Abbildungen reichen bis an den Rand der Blätter und ein beträchtlicher Teil des Bildes liegt dadurch im Falz. Das sieht dann aus wie folgt. Ob einem das Bild nun gefällt oder nicht, es ist hier auf jeden Fall so abgebildet, dass die zentrale Figur unkenntlich und das ganze Bild ruiniert ist.

Wie der Künstler das akzeptieren konnte, ist mir unbegreiflich ! Diese Machwerke wurden aber um den gleichen Preis verkauft wie erstklassige Kunstkataloge aus erstklassigen Museen rund um die Welt. Wirklich empörend !

Das Bild, das auch  auf der Titelseite des Katalogs abgebildet ist, hat mir sehr gut gefallen. Ein riesiges, auch durch die schwarzen Flächen sehr eindrucksvolles Bild. Es ist so aufgehängt, dass man von unten darauf sieht. Da es das Aushängeschild der Ausstellung war, wurde es im Katalog etwas besser behandelt.

Bilder, Donau und Marillen

Genau an diesem Wochenende begann die Marillenblüte in der Wachau. Da bekommt man einen Eindruck, wie es bei der Kirschblüte in Japan sein muss. Blütentrauben, Menschentrauben, Blütenschnee, Handyherden

Meine Fotogruppe machte eine Ausstellung in Weißenkirchen in der Wachau und die Vernissage war Freitag abend. Weißenkirchen liegt nur eine Autostunde von Wien entfernt, trotzdem finde ich einen Freitagabendtermin nach einer Arbeitswoche ziemlich anstrengend. Am selben Abend zurückzufahren wäre dann in den Bereich der Übermüdung gefallen und so blieben wir über Nacht. F. kam mit und wir quartierten uns ganz nahe der Donau ein. Weißenkirchen ist ein Dorf und so waren wir gleichzeitig auch ganz in der Nähe des Museums 🙂

Ein eigenartiges Gefühl zuzusehen und zuzuhören wie unbekannte Menschen die eigenen Bilder ansehen und kommentieren.

Nächtlicher Spaziergang durch den mittelalterlichen Ort hinunter an die Donau. Es war so warm, dass man noch in der Nacht ohne Jacke gehen und sogar sitzen konnte. Eine Stimmung wie am sommerlichen Mittelmeer, große Sterne, im Dunkel leuchtende Blüten.

Weißenkirchen ist ein kleiner, wunderschöner Ort mit einer mittelalterlichen, sehr gut erhaltenen Bausubstanz, umgeben von Weinbergen. Es scheint, dass praktisch in jedem Haus Wein verkauft wird.

Samstag waren wir bei einer ortsansäßigen Künstlerin eingeladen, die uns ihr Atelier in einem alten Gewölbe unter ihrem Wohnhaus zeigte und in ihrem verwilderten Garten, der direkt in Nachbars Weinberg übergeht, ein open house mit bester Bewirtung veranstaltete. Es war ein netter Nachmittag mit mir teilweise bekannten, teilweise unbekannten Menschen, die unterhaltsam und interessant waren. Die Künstlerin erzeugt überlebensgroße Metallskulpturen, die offenbar nicht rasend erfolgreich sind, weil sie einfach zu groß und damit zu teuer für den Durchschnittsbürger sind.

An diesem 2.April konnte man Strandleben an der Donau beobachten. Als ich ein Kind war, herrschte im April Winter, nicht selten schneite es noch, 2017 tollten teilweise nackte Kinder im Wasser herum …

 Wir haben mehr als ausreichend Sonne für die nächste Woche getankt

Georgia on my mind …….

Lang stand sie schon auf der Liste, die Ausstellung von Georgia O´Keefee. Sonntag haben wir es endlich geschafft. Ich mag das Bank Austria Kunstforum ziemlich gerne, weil die Ausstellungsräume überschaubar sind und ich nicht mit einer nicht zu verarbeitenden Flut von Eindrücken überschwemmt werde. Außerdem gibt es einen großen Museumsshop mit einer riesigen Auswahl an Kunstbüchern zu nicht allzu überzogenen Preisen. Es gelingt mir nie eine Ausstellung ohne Katalog zu verlassen. Außer die Kataloge sind ausverkauft, wie  bei der letzten Ausstellung in der ich war. Darüber  ärgere ich mich dann meistens ziemlich, weil in so einem Katalog meistens nicht nur Biografisches über die Künstler zu finden ist sondern auch Artikel über die neueste Rezeption und oft auch Hinweise darauf wo welche Werke zu finden sind

Kurz zusammengefasst – für mehr reicht es heute nicht – gefallen mir ihre reduzierten, abstrakten Frühwerke sehr gut. Fotos von Bildern sind immer nur eine müde Annäherung, nicht zu vergleichen mit dem Original, obendrein spiegelt hier das Glas ein bisschen; aber es vermittelt einen Eindruck …

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Georgia O´Keefee (1887 -1986) war und ist in den USA sehr populär, in Kanada und Europa weniger bekannt. Sie war eine Pionierin moderner Kunst in Amerika und hatte das Glück vom Anfang ihres Schaffens an geschätzt zu werden.

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Diese beiden Bilder (das obere und das untere) gefallen mir besonders gut. Die Reduktion in Farben und Formen erzeugt eine starke Ausstrahlung.

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Mit den meisten ihrer späteren Werken kann ich dann nicht viel anfangen, deswegen habe ich sie auch nicht fotografiert. Ich finde sie zu plakativ, mag auch den esoterischen Zugang nicht und die Farbgestaltung pink-rosa-pink ist auch nicht meines. Aber Kunst ist natürlich immer Geschmackssache.

geschnippselte Isolation

Eine sehr schwierige Schnippselei, weil das Originalfoto nur so auf Schnell fotografiert ist. Das Objekt hat sich ja bewegt  und ich habe  nur ganz zufällig im Augenwinkel gesehen , dass da etwas interessantes vorbeigeht und mich schnell umgedreht. Für irgendwelche kompositorischen Überlegungen war da keine Zeit.

das Original
das Original

Bearbeitung 1
Bearbeitung 1

Bearbeitung 2
Bearbeitung 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Christiane 1
Christiane 1

 

Christiane 2
Christiane 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

in etwa à la Ärmel
in etwa à la Ärmel

Letzter Versuch
Letzter Versuch

 

So, jetzt reichts mir für heute. Nach langem hin und her ist ja vielleicht das Original doch nicht so schlecht. Auf jeden Fall kann ich im Moment nicht sagen, welche Schnippelversion mir am besten gefällt. Der Blick muss sich eine Weile ausruhen um wieder Frischheit zu finden, dann kann man sowas auch wieder beurteilen. Ich geh jetzt Unkraut jäten und dann werfe ich mich in Schale für den Abend.

Endlich wieder – das Mondgrasprojekt 14

Endlich wieder habe ich es geschafft mir einen regelmäßig einmal in der Woche stattfindenden Kreativtermin zu organisieren. Das „Date“ findet gemeinsam mit zwei Freundinnen im Atelier meiner üblichen Malmeisterin statt. Es kann gezeichnet, gemalt, getöpfert, gedruckt werden. Eine wahre Freude. Leider sind es nur jeweils zwei Stunden, weil ich davor und danach arbeite, was die Sache zeitlich ziemlich streßig macht, aber das ist es mir allemal wert.

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