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Samstag 5.10.19 – Steine, Sirenen und schwarze Europäer

Warum wohl gestern die Zugverbindungen von Wien nach Linz so extrem überlastet waren? Ich habe den fast letzten Sitzplatz neben einem sehr schlecht riechenden Herrn ergattert. Es war eine Spur besser als stehen. Viele Leute sind gestanden bzw in den Gängen am Boden gesessen. Es waren sehr viele junge Leute, vielleicht Studenten, die nachhause fuhren, obwohl der Betrieb an der Uni kaum begonnen hat. Vielleicht waren es auch Besucher des Oktoberfests, der Zug fuhr weiter nach München. Jedenfalls war es sehr eng und nicht besonders angenehm, aber zum Glück ja auch nicht weit, der Railjet ist schnell. In Linz habe ich meine Lieblingsgoldschmiedin besucht. Wir kennen uns nun schon seit vielen Jahren. Turmaline, Granaten, Opale, es gibt so schöne Steine! Irgendwo in Österreich hat man sonnengelbe Opale gefunden, eine ganz eigene Sache.

Zum Thema „bauen“ ist mir für den Inktober nichts eingefallen, Also morgen wieder ….

Heute Vormittag wurden die Alarmsirenen für Atomunfälle und Ähnliches ausprobiert. Alle Jahre wieder bekomme ich das vorher nie mit und erschrecke furchtbar wenn die Sirenen heulen. Zum Glück rief der F. gleich aus dem Nebenzimmer Üüüüüüübung. Es ist zwar nur eine Übung, aber die dabei auftauchenden Bilder von Atomunfällen machen mir viel Angst und ich bin sehr froh wenn die Beschallung vorbei ist und ich dass Thema wieder irgendwo ganz unten bei den sonstigen zu  verdrängenden Themen lagern kann.

Die ersten Europäer der Gattung homo sapiens sapiens, die mit dem damals schon hellhäutigen Neandertaler zusammentrafen, waren dunkelhäutig und hatten blaue Augen hat die genetische Abteilung der Anthropologie festgestellt. Faszinierende Bilder. Wie die helle Hautfarbe der heutigen Europäer entstand, kann man zB in populärer Darstellung hier nachlesen. Meine alte Liebe, die Anthropologie hat durch die Möglichkeiten der Genetik sehr viele neue Möglichkeiten dazugewonnen.

Erfolgreiche Behandlung des Lagerkollers durch seit Jahrmillionen verschwundenes Meer

Bevor mir die Decke endgültig auf den Kopf fallen konnte, haben wir einen Ausflug gemacht. Bei sehr warmem Wetter und einem Navi, das endgültig den Geist aufgegeben hatte.  Wir haben es trotzdem rechtzeitig zur Führung durch die Fossilienwelt Weinviertel geschafft.

Vor Millionen Jahren, lag das Paratethysmeer auch im Korneuburger Becken und heute gibt es wenige Kilometer von Wien entfernt das größte fossile Austernriff der Welt zu besichtigen, 16,5 Millionen Jahre alt. Eine große Fläche, sehr eindrucksvoll nur etwas seltsam beleuchtet sind die versteinerten Austern, aber die über der Austernbank stattfindende Multimedia-Show ist wiederum sehr gut gemacht.

Das Museumsgelände ist groß. Hunderte Freiwillige haben sich an den archäologischen Grabungen beteiligt und verschiedenste Fossilien gefunden: abgesehen von den Austern, den mehr als 40 verschiedenen Arten von Muscheln und Schnecken und den Spuren zahlreicher sonstiger Meeresbewohner fanden sich auch Knochen von Delfinen, versteinerte Pollen von Mangroven. Auch eine gewaltige versteinerte Perle wird ausgestellt. Zur damaligen Zeit lag dieser Teil des europäischen Kontinents auf der heutigen geographischen Höhe von Tunis und hatte ein subtropisches bis tropisches Klima.

Überhaupt ein sehr informatives Museumsgelände. Abgesehen von dem Austernriff und zahlreichen Fossilien zeigt das Museum den Schnitt durch einen Berg: man geht durch den Hügel und kann die verschiedenen geologischen Schichten sehen, wobei in 1000 Jahren etwa ein Meter Sediment abgelagert wird, der Auskunft über die Umweltbedingungen zu der jeweiligen Zeit gibt. Schachtelhalme gab es im Park auch zu bewundern, lebende Fossilien wie zum Beispiel auch Araucarien und Gingkos

In jedem Museum freut es mich einerseits  immer Eltern mit jungen Kindern zu sehen und macht es mich andererseits traurig zu denken wie viele Kinder nicht die Chance bekommen jung gefördert zu werden.

Zwei für mich neue oder vielleicht auch längst vergessene Informationen habe ich gespeichert: man kann an Austernschalen ebenso wie an den Jahresringen von Bäumen Informationen zu Umweltbedingungen zum Zeitpunkt der Schalenbildung ablesen und die Pflanzen aus denen die Kohlereserven der Erde stammen, waren zum Großteil Schachtelhalme.

Im Museumsshop wurde diverses angeboten, von kleinen Fossilien bis Perlenschmuck. Wir haben ein paar interessante Bücher gekauft und den Tag schließlich bei frischem Spargel in einem Lokal in der Nähe ausklingen lassen. Morgen steige ich dann wieder auf Hauptbeschäftigung Wundheilung zuhause um.

Steine und Harze

Edelserpentin, gefunden und bearbeitet in Bernstein im Burgenland. Von der Farbe her sieht Edelserpentin aus wie Jade, hat aber eine ganz andere chemische Zusammensetzung.

Ich habe das Bergwerk besichtigt, wo auch einige der besonders schönen Funde zu sehen waren, ebenso wie verschiedenste geschnitzte Kunstwerke. Leider konnte man davon nichts kaufen. Einige der Schmuckschachteln in Einlegearbeit oder etwa diese Lampe hätte ich sofort genommen

img_0180 Wie der Name des Orts schon sagt, lag er an der Bernsteinstraße. Der Edelserpentin und anderes Gestein wurden gegen Bernstein getauscht  und noch heute wird dort auch Bernstein verarbeitet. Zur Freude der Besucher gibt es auch Bernstein mit Einschlüssen zu sehen. Was diese Spinne vor Millionen Jahren wohl schon erlebt hat ?

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