Bevor mir die Decke endgültig auf den Kopf fallen konnte, haben wir einen Ausflug gemacht. Bei sehr warmem Wetter und einem Navi, das endgültig den Geist aufgegeben hatte. Wir haben es trotzdem rechtzeitig zur Führung durch die Fossilienwelt Weinviertel geschafft.
Vor Millionen Jahren, lag das Paratethysmeer auch im Korneuburger Becken und heute gibt es wenige Kilometer von Wien entfernt das größte fossile Austernriff der Welt zu besichtigen, 16,5 Millionen Jahre alt. Eine große Fläche, sehr eindrucksvoll nur etwas seltsam beleuchtet sind die versteinerten Austern, aber die über der Austernbank stattfindende Multimedia-Show ist wiederum sehr gut gemacht.
Das Museumsgelände ist groß. Hunderte Freiwillige haben sich an den archäologischen Grabungen beteiligt und verschiedenste Fossilien gefunden: abgesehen von den Austern, den mehr als 40 verschiedenen Arten von Muscheln und Schnecken und den Spuren zahlreicher sonstiger Meeresbewohner fanden sich auch Knochen von Delfinen, versteinerte Pollen von Mangroven. Auch eine gewaltige versteinerte Perle wird ausgestellt. Zur damaligen Zeit lag dieser Teil des europäischen Kontinents auf der heutigen geographischen Höhe von Tunis und hatte ein subtropisches bis tropisches Klima.
Überhaupt ein sehr informatives Museumsgelände. Abgesehen von dem Austernriff und zahlreichen Fossilien zeigt das Museum den Schnitt durch einen Berg: man geht durch den Hügel und kann die verschiedenen geologischen Schichten sehen, wobei in 1000 Jahren etwa ein Meter Sediment abgelagert wird, der Auskunft über die Umweltbedingungen zu der jeweiligen Zeit gibt. Schachtelhalme gab es im Park auch zu bewundern, lebende Fossilien wie zum Beispiel auch Araucarien und Gingkos
In jedem Museum freut es mich einerseits immer Eltern mit jungen Kindern zu sehen und macht es mich andererseits traurig zu denken wie viele Kinder nicht die Chance bekommen jung gefördert zu werden.
Zwei für mich neue oder vielleicht auch längst vergessene Informationen habe ich gespeichert: man kann an Austernschalen ebenso wie an den Jahresringen von Bäumen Informationen zu Umweltbedingungen zum Zeitpunkt der Schalenbildung ablesen und die Pflanzen aus denen die Kohlereserven der Erde stammen, waren zum Großteil Schachtelhalme.
Im Museumsshop wurde diverses angeboten, von kleinen Fossilien bis Perlenschmuck. Wir haben ein paar interessante Bücher gekauft und den Tag schließlich bei frischem Spargel in einem Lokal in der Nähe ausklingen lassen. Morgen steige ich dann wieder auf Hauptbeschäftigung Wundheilung zuhause um.
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