Zu fuss bin ich ins Atelier gegangen, hin und zurück, weil das einen guten Teil der täglichen zehntausend Schritte ausmacht. Mit Mütze, Schal und Handschuhen wie im tiefen Winter. Ich war fast ein Monat nicht dort, zwei Wochen Corona und vorige Woche habe ich es auch nicht geschafft.
Aber dafür heute habe ich mich mit einem wirklich wilden Bild aus Mandarinennetzen und Karton, mit etwas Strukturpaste und viel schwarzer und weißer Farbe vergnügt. Es ist nicht fertig, sieht aber schon ziemlich ausgeflippt aus. Es fehlt unbedingt eine Verbindung zwischen dem zentralen Objekt und der Struktur links unten, die anderen Teile halten einander …

Das ist alles, was von meinen vorjährigen Pflanzungen vor dem Atelier übrig geblieben ist. Eine einzige Primel, dafür in goldgelb, wie ich sie gerne mag. Ob auch irgendetwas von den Kräutern überlebt hat, wird sich zeigen, eher nicht. Der Boden ist auch nicht so, dass es hier üppige Blumen und Kräuter geben könnte. Ich habe allerdings einen kleinen Pflanzplan, von dem ich aber noch nicht weiß, ich ich ihn auch ausführen werde.
Die Hausbewohner haben – so scheint es – auch Pläne für die Grünfläche, es stehen Tische, Sessel und zwei Liegen herum. Nachdem es in diesem Haus aber mindestens zwei zerstrittene Leute gibt, die einander mittels Zetteln ausrichten, was ihnen an dem jeweils anderen nicht passt, kann ich mir nicht vorstellen, dass es auf der Grünfläche und unter den Bäumen friedliche, idyllische Zustände geben wird.
