81. Station meiner Literaturweltreise – Argentinien

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Zuerst dachte ich „oje, da habe ich schwer daneben gegriffen, das ist irgendein öder Krimi, in dem hauptsächlich geschossen wird.“ Nachdem ich aber wieder einmal spanisch lesen wollte, habe ich das Buch dann doch nicht gleich weggelegt und das war eine ganz gute Entscheidung.

Es ist wohl ein Schieß-Krimi, aber er hat auch noch andere Aspekte. Zunächst die Sprache: argentinisch ist, sowohl was das Vokabular betrifft als auch in der Grammatik ziemlich weit weg vom europäischen Spanisch und so fand ich es recht interessant zu ergründen, wie zum Beispiel der Imperativ im Argentinischen funktioniert. Eine breite Palette argentinischer Schimpfwörter kam in den Dialogen so oft vor, dass ich sie mir mühelos gemerkt habe, ebenso wie ein paar andere interessante Wendungen und Vokabel.

Absolut spannend fand ich auch, wie im Argentinischen die Du-Form verwendet wird. Dass in allen südamerikanischen Ländern die 2. Person Plural, das „ihr“ nicht existiert sondern durch die 3.Person Plural ersetzt wird, ist ja nicht weiter schwierig, aber was man in Argentinien und einigen anderen Ländern aus der 2. Person Singular gemacht hat! Statt „tu eres“ heißt es „vos sos“, statt „tu tienes“ „vos tenés“ …

Abgesehen von der Sprache fand ich auch die beschriebenen gesellschaftlichen Verhältnisse spannend: extreme Korruption, extremer Machismo und Homophobie und eine schweigende Mehrheit. Sogar die beiden absoluten Saubermänner der Geschichte finden gar nichts dabei in ihren Kommissariaten ganz offene Zahlungsaufforderungen an Polizeigefangene zu richten um sie früher zu entlassen; das wäre eben einfach so üblich. Eine NGO, die sich offiziell um Transsexuelle Prostituierte kümmert, entpuppt sich als Menschenhandelsorganisation ohne dass dies irgendjemanden besonders erstaunt. Die Anzahl der korrupten Angehörigen der Nomenclatura, die sich als homo- oder bisexuell herausstellten, war dann zahlenmäßig doch etwas übertrieben. Viele Details am Rande und auch die Haupthandlung machen aus dem Buch ein ziemlich schockierendes Sittenbild der argentinischen Gesellschaft.

Die Personen sind nicht besonders vielschichtig, gehören zu 99% entweder zu den „Guten“ oder zu den „Bösen“ trotzdem fand ich die Charaktere und auch manche Dialoge recht interessant und auch die Haupthandlung gewann im Laufe der Geschehnisse an Komplexität.

Also nicht gerade ein überwältigendes Buch, aber auch kein ganz schlechtes.

80. Station meiner Literatur- und Kunstreise – Spanien 2

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Maria Hesse
„Lust“
Heyne Verlag : 2019

Es ist ein nettes Bilderbuch, mit ansprechenden Illustrationen, einigen Anekdoten und auch durchaus Wissenswertem zum Thema weibliche Sexualität. Es werden ein paar literarische und ein paar historische Quellen angezapft, erzählt wird immer in einem leichten Ton und auch die Illustrationen, die rein dekorativen und auch jene zur weiblichen Anatomie bleiben in Maria Hesses Stil im Blümchen-Sternchen-Bereich, was ich wohlgemerkt nicht abwertend meine.

Den Klappentext, der besagt, dass es sich um ein „einzigartiges und zugleich universelles Buch“ handelt, finde ich doch etwas übertrieben, wenn das Thema „Lust“ auch recht umfassend besprochen wird und die Beiträge der Autorin recht persönlich und intim sind.

In leicht ironischem Ton wird die christliche Position zu weiblicher Sexualität geschildert. Mir persönlich wären etwas härtere Worte zu diesem Thema passender erschienen, wenn man bedenkt, was die Kirche im Laufe der Jahrhunderte Frauen angetan hat, einfach nur weil sie Frauen waren. Aber „Lust“ ist kein sozialkritisches Buch. Die Zielgruppe sind wohl am ehesten sehr junge Mädchen und Frauen oder Frauen, die aus welchen Gründen auch immer wenig von ihrer eigenen Sexualität wissen.

Maria Hesse wurde 1982 im spanischen Huelva geboren. Sie studierte Sonderpädagogik und Kunst und hat es als Illustratorin zu einiger Bekanntheit gebracht. Ich habe mich schon etwas gewundert, dass es im Spanien der 1990er-Jahre noch gar so prüde hergegangen sein soll, wie die Autorin erzählt, aber das ist ein persönlicher Eindruck, den man nicht in Frage stellen kann.

Ein Buch mit dem man einen angenehmen Halbtag verbringen und durchaus auch das eine oder andere Neue erfahren kann.

Der Kirschbaum als Kontrast – Impulswerkstatt

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Hinter dem blühenden alten Kirschbaum ragen neblige Schemen auf. Der am schärfsten umrissene Schatten, der mit den scharfen Spitzen und Fratzen, der sich immer wieder hoch über den Kirschbaum erhebt, steht für eine Entzündung in der Wirbelsäule, dort wo im Nervenkanal am wenigsten Platz ist, dort wo die Beinnerven durchziehen. Die Nerven, die gewürgt und fast erdrosselt werden, wenn die Bandscheiben und die Nervenwurzeln sie bedrängen und am Atmen hindern.

Besonders bedrohlich ist gerade dieser Schatten deswegen, weil er sich schon mehrmals verfestigt hat, vom Schemen zur unverrückbaren Steinmauer, die den Weg verstellt, die sich nicht umgehen und nicht überklettern lässt. Langsam und mühsam wieder abgetragen liegen die Steine neben dem Weg, doch die sprungbereiten Schemen aus dem Hintergrund können sie jederzeit wieder aufsammeln und neu auftürmen und jedes Mal wird es schwieriger, sie beiseite zu räumen

Es kann auch sein, dass sich die Nebel zusammenballen, vermengen, vermischen und eine ganz eindeutige Struktur hervorbringen: ein Damoklesschwert, ein hart geschmiedetes, scharfes Schwert, das leicht durch Fleisch schneidet, wie durch Wasser, dessen Aufhängung aber nicht verlässlich ist. Wenn die Wirbelsäule gerade angeschlagen ist, kann man nur schwer beiseite springen. Vom ständigen Anstarren des dünnen Fadens, an dem das Schwert hängt, werden auch die Blicke schärfer, beginnen an dem unsicheren Faden zu sägen.

Der Kirschbaum dreht dann seine Blüten ein wenig, sodass deren Schönheit noch besser zur Geltung kommt. Er setzt das rosa-weiße Meer den dunkelgrauen Schatten entgegen. Die Struktur der Blüten und Blätter setzt er gegen die diffusen Nebelschleier, die Realität des Lebens gegen die Angst. Dadurch entsteht das Bild, das gerade in Frühling und Herbst zu den schönsten Naturimpressionen gehört: leuchtende Farben vor finsterem Gewitterhintergrund.

In der Jauchegrube

Die derzeitige Lage in der österreichischen Innenpolitik im Bundesland Niederösterreich widert mich an, kein passenderes Wort fällt mir ein. Noch dazu werden dadurch die Weichen gestellt für eine bundespolitische Situation, die mich noch um vieles mehr anwidern würde/ wird?. Wäre ich jung würde ich mich aus lauter Ärger glatt politisch engagieren.

In den 2000er Jahren war ich gerne bei den Donnerstags-Demos dabei. Eine rhythmische Erinnerung ist das . „Wi-der-stand, Wi-der-stand, weg mit der Re-gie-rung“. Guter Blitzableiter. Die Recken haben sich dann wie bei allen ihren bisherigen Regierungsbeteiligungen ohnehin selbst in die Luft und aus der Regierung gesprengt. Es wird auch diesmal so sein, die Frage ist immer nur wie lange die untragbare Lage dauert, wie viel an Korruption stattfinden kann und wie lange die Gerichte dann mit der Aufarbeitung befasst sind.

„Da trat in ihre Mitte der Jude Ben Gurion: ‚Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million.“ Was? Wie? Ja, das ist ein Liedtext (alle anderen werden auch sehr g´schmackig sein) aus dem Liederbuch der Burschenschaft „Germania“ deren stellvertretender Vorsitzender der nunmehrige FPÖ-NÖ-Chef Udo Landbauer war. Er trat aus der Burschenschaft „Germania“ aus, und verließ kurzfristig die Politik. Sein Nachfolger wurde Gottfried Waldhäusl. Ein würdiger Nachfolger, der kürzlich einer Gruppe von Teenagern mit Migrationshintergrund mitteilte, dass – wenn sie nicht hier wären – Wien noch Wien wäre. Nun ist Landbauer wieder zurück und führt seine Partei als Koalitionspartner der Konservativen in die neue niederösterreichische Landesregierung. Es ist zum Kotzen !

Mädchen – Blüten am Atlantik – Impulswerkstatt

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Ein ganz kleiner Text aus dem Foto heraus entstanden

Der zweite Band von Prousts monumentaler Suche nach der verlorenen Zeit heißt „A l’ombre des jeunes filles en fleur“, was mit „Im Schatten junger Mädchenblüte“ sehr gut übersetzt ist.

Auf den ersten Blick haben die einander fotografierenden Mädchen am portugiesischen Atlantik im Jahr 2022 sehr wenig gemeinsam mit den jungen Damen, die Proust in seinem Werk vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts beschreibt. Sie sind anders gekleidet, haben andere Interessen und Beschäftigungen, ein wahrscheinlich viel freieres Leben und ganz andere Möglichkeiten sich zu verwirklichen.

Dennoch strahlt so eine Gruppe junger Mädchen eine ganz eigene Energie aus, durch Zeitalter und Kulturen. Ob sie geflochtene Hochsteckfrisuren tragen oder das Haar im Wind flattern lassen, ob sie in Seide, Samt und Spitzen gekleidet sind oder in T-Shirts, Hosen und Hoodies, ob sie Bilder sticken oder Selfies machen.

Junge Mädchen werden wie alle anderen menschlichen Gruppierungen vom Wasser angezogen. Sie glänzen und strahlen in der Sonne, spiegeln sich in den Wellen, ihre Schatten streicheln die Felsen. Am Austausch miteinander wachsen sie.

Es gibt aber auch Kulturen und Situationen, in denen junge Frauen nicht blühen dürfen, nicht strahlen und nicht leuchten und schon gar nicht eigene Vorstellungen vom Leben verwirklichen. Der Platz, den sie in einer Gesellschaft einnehmen sollten, bleibt leer und unbelebt zum Schaden aller.

Coronaberichterstattung

Von voll fit kann noch keine Rede sein, aber langsam kommt die Energie zurück, das Fieber ist schon lange weg. Aber das, wovor ich wirklich Angst habe, nämlich das Verschwinden des Geruchssinns kann ich einfach nicht überprüfen, weil ich noch total verschnupft und eingeschleimt bin, was nebenbei auch die Stimme sehr beeinträchtigt.

Die Antigen-Tests sind natürlich noch positiv. Ich wäre sehr froh, wenn der Spuk am Ende der Woche vorbei wäre. Vielleicht ist das zu optimistisch, aber ich werde ja sehen. Auch beim F, der mir mindestens zwei Tage voraus ist, schlägt der Test noch an, obwohl er außer etwas Husten gar nichts hat und nie mehr hatte als ein bisschen Müdigkeit.

Von Atemnot war jedenfalls keine Rede, davor hätte ich mich auch gefürchtet, aber ich habe mich etwas umnebelt gefühlt und unsicher auf den Beinen. Auch das hat sich aber schon deutlich gebessert und ist am Abklingen.

Ich bin sehr zufrieden mit den Burschen und Mädels von der Immunabwehr. Sie haben es ohne medikamentöse Unterstützung hingekriegt. Noch nicht einmal ein Aspirin habe ich genommen. Sie hatten die Unterstützung mehrerer Impfungen und konnten schon mehrmals üben und die Invasoren waren somit nicht gänzlich unbekannt. Trotzdem bin ich mit ihrer Leistung sehr zufrieden und werde sie zur Krönung zu den erfolgreichsten Mitarbeiter*innen der Firma Myriade vorschlagen.

Das Fotoprojekt von Anna Eulenschwinge – März

Anna Eulenschwinges Fotoprojekt bietet echte Herausforderungen, was ich ja gerne mag. Die Begriffe werden nach einem Zufallsverfahren ermittelt und können daher wirklich schwierig ausfallen

Der Begriff für März-April lautet: „sagen“

SAG MIR WO DIE BLUMEN SIND
WO SIND SIE GEBLIEBEN
SAG MIR WO DIE BLUMEN SIND
WAS IST GESCHEHEN

SAG MIR WO DIE MÄNNER SIND
ZOGEN FORT DER KRIEG BEGINNT
WANN WIRD MAN JE VERSTEHEN
WANN WIRD MAN JE VERSTEHEN

SAG, WO DIE SOLDATEN SIND
ÜBER GRÄBERN WEHT DER WIND

WHEN WILL THEY EVER LEARN?
WHEN WILL THEY EVER LEARN?

Jahreszeitenprojet von Royusch – März – Schönbrunn durchs Jahr

Das Projekt von Royusch soll dieselben Plätze durchs Jahr zeigen. Ich habe mich doch zu mehreren Fotos pro Monat entschlossen, weil es sonst doch recht fad wäre. Es sind zwei Motive, aber sie liegen so nah nebeneinander,dass man sie fast als eines sehen könnte.Ich hoffe, dass Roland sich dieser Sichtweise anschließen kann.

Auf der Blumenbeete-Front ist nach Öde im Januar so sah es im Jänner aus und Schnee im Februar so sah es im Februar aus nun die erste Bepflanzung zu sehen. Es ist die erste, die nur an wenigen Punkten stattfindet und sie ist eindeutig nicht die schönste. Stiefmütterchen werden überall dort gepflanzt, wo es für andere Blumen noch zu kalt ist . Aber immerhin latscht jetzt niemand mehr durch die Beete und sie haben eine Chance im Laufe des Frühlings schöner zu werden.

Auf der Glyzinie tut sich noch gar nichts, aber mir gefallen auch die ineinander verflochtenen Stämme so sah es im Jänner aus und so im Februar

Auch an den Zweigen ist noch rein gar nichts zu sehen. Keine Spur von Frühling

Aber doch sicher nächstes Mal

Himmel 3/3 Corona 1/hoffentlich 1

Das Original vom Himmel war noch viel schöner und obendrein bewegt …

Bewegt geht es bei uns auch gerade zu. Der F hatte einen Tag lang heftige Halsschmerzen, eine Spur Schnupfen und leicht erhöhte Temperatur. Das war am Samstag. Samstag war ich noch vollfit beim Kraftraining. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hats mich dann erwischt: 38.8 Fieber den ganzen Sonntag lang, Beine aus schwankendem Pudding, Kreislauf beleidigt. Insgesamt ein ziemlich scheußlicher Sonntag. Heute geht´s mir deutlich besser, trotzdem dachte ich, dass es kein Fehler wäre einen Corona-Test zu machen. Und ja, ja, wir hatten gemeinsam vier Stricherl also beide positiv.

Wenn es nicht schlimmer wird als das, beklage ich mich nicht und fühle mich aufgenommen in den Club jener, die die grauslichen Viren auch schon beherbergt haben.

Himmel 2/3

Ich nenne das Bild „leuchtendes Gewitter“. Tatsächlich hat es an diesen Tag 2,5 Tropfen geregnet, aber die Weiden haben unglaublich gestrahlt vor dem schwarzen Himmel.

Bahnhofsstürme und altes Holz – Impulswerkstatt

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Die absolut trostlose Stimmung auf kleinen Provinzbahnhöfen an späten Winterabenden habe ich in letzter Zeit gut kennengelernt. Die Bahnhöfe selbst ähneln sich untereinander sehr, aber manche sind noch ein Stück deprimierender, weil es halbverfallene, kleine Nebengebäude gibt. Oft sind diese aus Brettern, die hart am Verfaulen sind, Schlösser hängen an Türen, die durch einen Fußtritt sofort zusammenbrechen würden. Nicht mehr verwendbare Holzteile sind aufgestapelt und wurden teilweise auseinander geweht, manche sehen aus wie künstlerische Installationen.

Wie oft man auch auf die Anzeigetafeln schaut, es ändert sich nichts daran, dass der Zug erst in einer Stunde kommt. Es ist kalt und der Aufenthalt am Bahnsteig sehr ungemütlich aber in vielen Fällen immer noch angenehmer als ein Warten im Bahnhofsgebäude. In diesen Warteräumen hatte ich oft den Eindruck in einen russischen Roman aus dem 19. Jahrhundert gefallen zu sein. In eine dieser Szenen, in denen jemand wegen eines dramatischen Unglücks einer unglücklichen Liebe, völliger Verarmung oder Ähnlichem vom angenehmen Leben in Moskau auf sein heruntergekommenes Landgut verbannt wird und nun auf einem Bahnhof im Nirgendwo auf einen Zug in die Hölle wartet.

Ich wartete nicht auf einen Zug in die Hölle sondern nach Wien, aber es tobte ein Sturm, der alles was auf dem Bahnsteig herumlag hin und her trieb. Ich schlich von einer einigermaßen windgeschützten Ecke zur nächsten, es gab davon nicht viele. Das halbverfallene Holzhäuschen, das einmal ein Buffet gewesen war, ächzte gewaltig, ebenso wie die Bäume vor dem Bahnhof. Ich hoffte, dass meine Mütze dem Sturm widerstehen würde und mein Rucksack nicht genügend Angriffsfläche bot um mich umzuwehen.

Nachdem ich mir aber keine weiteren Szenen aus ebenso deprimierenden wie geschätzten neunzehntes Jahrhundert Romanen ausmalen wollte, konzentrierte ich mich darauf, dass es ja schließlich schon beinahe Frühling war, dass der Himmel beim Sonnenuntergang ein unglaubliches Schauspiel geboten hatte bei dem rosa Kringel rund um die Wolken sich durch den Sturm immer wieder schlängelten und veränderten und die Farben alle rosa und lila Nuancen durchliefen. Es war einer der spektakulärsten Sonnenuntergänge, die ich jemals gesehen habe.

Eigentlich war es ein sehr guter Tag, an dem ich alles erledigt hatte, was ich erledigen wollte und phantastische Himmelsschauspiele auch über der Donau erlebt hatte. Es war zwar so stürmisch, dass ich mich gar nicht ganz nahe ans Ufer herangetraut hatte, aber den Himmel sieht man schließlich von überall und auch die Spiegelung der bewegten Wolken im Wasser, die die Donau zu einem Stück Himmel machte.

Nach so schönen Erlebnissen ist der doch zeitlich sehr begrenzte Aufenthalt auf so einem desolaten Bahnhof wirklich nicht schlimm. Die Atmosphäre änderte sich und ich konnte neben der Wildheit des Sturms auch seine belebende Seite erkennen.

Und der Zug kam ganz pünktlich und ich bestieg ihn samt Mütze und Rucksack.