Es findet sich doch für alles und jedes ein passendes Zitat aus „Faust“. Manche sind schon so richtig abgelutscht. Trotzdem für „das ewig Weibliche zieht uns hinan“ finde ich immer wieder Beispiele. Es gibt ja Leute, die prinzipiell „das ewig Weibliche zieht uns hinab“ zitieren. Mein Bruder zum Beispiel. Ich gestehe ja zu, dass die Definition des „ewig Weiblichen“ voller Fallstricke und Bodenminen steckt. Trotzdem. Mein neuester Anlass: ein Studierender an der Abendschule, der sich bislang eigentlich durch gar nichts ausgezeichnet hat, höchstens durch seine unauffällige Art, hat eine neue Freundin, die ihn so richtig zum Glänzen bringt. Es ist eine Freude, wie da plötzlich Intelligenz deutlich sichtbar wird, wie Kenntnisse und Fähigkeiten auftauchen, und wie er Freude daran hat diese auch herzuzeigen.
„Siehst du“ sage ich – aber nicht im Ernst – zum F. „da sieht man wieder, was wir für euch tun“ . „Pffff“ sagt der F „aus blankem Eigennutz. Schließlich sind es ja die Frauen, die Wert legen auf Glänzen und Strahlen. Wir Männer sind bescheiden, zurückhaltend und per definitionem völlig uneitel.“ Nun ja …
Ich glaube, ich bin am Beginn einer Gern-Koch-Phase. Das merke ich daran, dass ich beim Betrachten des Inhalts der wöchentlichen Gemüsekiste überlege, was ich mit diesem und jenem Grünzeug anfangen werde und dass ich dazu dann Rezepte studiere. Das liegt auch daran, dass ich fast alle Prüfungen für dieses Semester zusammengestellt, abgehalten, korrigiert und benotet habe und somit mein Arbeitsrhythmus deutlich gemütlicher wird. Einen Durchgang mündliche Prüfungen braucht es noch. Die mache ich aber aus dem Stegreif.