Kategorie: Winter 23 /24

Diesmal nicht.

Diesmal keine Buchbesprechung sondern nur eine heftige Empfehlung.

Ich hatte das Buch seit Wochen entlehnt und einen Tag vor Ablauf der allerletzten Verlängerungsfrist in der Bücherei habe ich noch hineingeschaut und siehe da, schon die ersten Seiten haben mich richtig mitgerissen. Ein tolles Buch! Diese Kombination von literarischer stellenweise geradezu experimenteller Sprache und Spannung in der Handlung ist mir schon länger nicht untergekommen.

Ich bin also zwecks Charme-Offensive in die Bücherei gestürmt und habe zu „Ich weiß, dass Sie es eigentlich nicht mehr verlängern können, aber …“ angesetzt. Im Vertrauen darauf, dass es in Österreich neben einem „eigentlich“ meistens auch ein „aber uneigentlich“ gibt, was positive und negative Seiten hat. Aber die Offensive war gar nicht nötig, der junge Bibliothekar hat nur gelächelt und das Buch nochmals verlängert. Ich kann es also in aller Ruhe zuende lesen.

Obendrein hat Alexander Carmele, eine wunderbare Quelle der literarischen Vorschläge, gestern eine neue Rezension veröffentlicht, die mich sehr angesprochen hat. Es geht um Rhea Krčmářovás Buch „Monstrosa“, das ich mir heute auch noch besorgen werde. An Lesefreuden mangelt es mir derzeit also eigentlich und uneigentlich nicht.

ABC – Etüde – „heimatlos“

Bei Christiane
Die Wörter sind diesmal von der Puzzleblume
3 vorgegebene Wörter (siehe unten) in einem Text von 300 Wörtern unterbringen

Mit dem Begriff „heimatlos“ kann ich nicht recht viel anfangen. Einsam, unglücklich, verzweifelt, ja, aber heimatlos? Meine Heimat trage ich doch in mir, wo immer ich auch bin. Lebenserfahrungen, Erinnerungen, Verbindungen mit Menschen und Orten, die mir wichtig sind, die ich liebe, meine Muttersprache machen meine Heimat aus, die als Gefühl und Befindlichkeit überall auftreten kann, wenn die grundlegenden Bedingungen erfüllt sind.

Vertraute Sprache, regional ausgelegt, ist für mich ein wichtigerer Aspekt des Heimatgefühls als der Ort. Auch wenn ich in anderen Sprachen durchaus zuhause bin, so ist die Muttersprache doch etwas besonderes. Ich kann etwa von „Abendbrot“ sprechen, wenn es denn sein muss, aber „Nachtmahl“ hat für mich eine andere Qualität. Regionale Unterschiede kommen mir manchmal sogar gravierender vor als eine andere Sprache.

Was zeichnet denn nun den Ort aus, den wir Heimat nennen, den Ort an dem wir aufgewachsen sind? Bestimmte Menschen, eine bestimmte Landschaft, Sprache und Kultur? Der Ort hat sich in Jahrzehnten verändert, auch die Menschen, manche gibt es nicht mehr, andere sind sehr alt geworden. Vieles hat sich verändert, wenn nicht gar alles. Relativ unveränderlich bleibt nur die Landschaft, aber auch diese Unveränderlichkeit ist sehr relativ. Wenn sich auch ein Berg oder ein See nicht sichtbar verändern, so doch alles um sie herum. Heimat ist eben keine Konstante. Man sieht das gut an Menschen, die voller Sehnsucht an ihre „alte Heimat“ denken. Tatsächlich gibt es den Ort so wie sie ihn in Erinnerung haben nicht mehr. Es bleibt ihre Erinnerung daran, die mit den heutigen Verhältnissen sehr wenig zu tun haben kann.

Um mich heimatlos zu fühlen, müsste ich mich selbst verloren haben, nicht mehr in mir selbst ankern, kein Teil von verschiedenen Gemeinschaften mehr sein, emotional frei im Weltraum schweben. Ob dies vielleicht aber sogar erstrebenswert wäre, die echte Freiheit, ist ein anderes Thema.

300 Wörter

Das war eine sehr schwierige Übung. Ich habe den Text in genau 300 Wörter gesperrt, bin aber nicht sehr zufrieden damit und hätte gerne noch ein paar gedankliche Schleifen gezogen, eigentlich nicht nur ein paar sondern eine ganze Menge, denn das Thema gibt viel her. Vor allem der Aspekt der Freiheit versus eingefahrener Denk- und Handlungsmuster, der Faktor Zeit in emotionalen Verbindungen … Ich könnte vom hundertsten ins Tausendste kommen. Vielleicht ein anderes Mal.

99. Station meiner Literaturweltreise – Australien

Hier gehts zu meiner Literatur- und Kunstweltreise

François Garde ist ein Autor, der mit der Weltregion über die er schreibt, durchaus vertraut ist. 1959 geboren, war er ein hoher französischer Regierungsbeamter in Neukaledonien und schrieb 2012 diesen seinen Erstlingsroman „Ce qu´il advint du sauvage blanc“. Der Roman wurde in Frankreich mit fünf Literaturpreisen ausgezeichnet darunter der Prix Goncourt für den ersten Roman. Die deutsche Übersetzung von Sylvia Spatz ist im C.H Beck Verlag 2014 erschienen.

Die Handlung des Romans basiert auf einer wahren Begebenheit. Es ist aber nicht herauszufinden wo die wahre Geschichte endet und das Fabulieren beginnt.
Ein französischer Matrose, Narcisse Pelletier, wird 1843 als 18-jähriger irrtümlich an der australischen Ostküste zurückgelassen und erst 17 Jahre später von einem englischen Schiff wieder aufgefunden. Ob er freiwillig wieder nach Europa bzw nach Frankreich reisen wollte, wird von verschiedenen Quellen verschieden dargestellt.

Narcisse Pelletier lebt mit einem Aborigines-Stamm an der Ostküste Australiens, er hat seine Muttersprache und sogar seinen Namen fast vergessen, er ist nackt und nach Art des Stammes tätowiert. Der in Sydney residierende britische Gouverneur ist heilfroh, die Verantwortung für diesen schwierigen Menschen loszuwerden und übergibt ihn an Octave de Vallombrun, einen französischen Abenteurer mit geographischen und wissenschaftlichen Interessen, der beschließt den „weißen Wilden“ nach Frankreich mitzunehmen und zu seiner Familie zu bringen.

Der Roman hat einen interessanten Aufbau. Ein Handlungsstrang läuft in der Vergangenheit und schildert aus auktorialer Sicht den Beginn von Narcisses Leben in Australien bei dem Aborigines-Stamm. Dieser Handlungsstrang läuft parallel zu einem anderen, in dem Vallombrun seine persönliche Geschichte und später seine Informationen über Narcisse in Briefen an den Präsidenten einer Geographischen Gesellschaft in Paris erzählt.

Die Beschreibung von Narcisses siebzehn Jahren bei den Aborigines reicht aber nur bis in eine Zeit, in der er noch auf eine Rettung durch ein französisches Schiff hofft und den Stammesmitgliedern noch ziemlich verständnislos gegenübersteht. Erst auf den allerletzten Seiten des Buchs gibt es einen kurzen Abschnitt über Narcisses Leben in Australien, der mich verblüfft hat, weil er so gar nichts Tragisches an sich hat, sondern von Heiterkeit berichtet und davon wie Narcisse langsam in die Gruppe aufgenommen wird.

Anfangs hat Vallombrun ein eher wissenschaftliches Interesse an Narcisse. Es gelingt ihm auch dem „weißen Wilden“ wieder Französisch beizubringen oder vielmehr es aus den Tiefen seiner Erinnerung hervorzuholen. Es entsteht zunächst der Eindruck, dass die Beschreibung des Lebens bei dem Aborigines-Stamm in allen Einzelheiten nur eine Frage der Zeit und besserer wiedererlangter Sprachkenntnisse ist. Doch die Kommunikation zwischen den beiden bleibt sehr schlecht und für Vallombrun sehr unbefriedigend. Narcisse schweigt beharrlich zu fast allen Fragen über sein Leben in Australien. Genauso verhält er sich, als er der von Vallombrun hochgeschätzten Geographischen Gesellschaft vorgestellt wird. Einige der Mitglieder der Gesellschaft halten ihn für einen Betrüger, andere verlieren einfach nur das Interesse. Vallombrun ist jedenfalls diskreditiert.

Die Wiederbegegnung mit seiner Familie lässt Narcisse ziemlich kalt, er reagiert aber sehr emotional als Vallombrun ihn nach seiner Mutter fragt. Er betrachtet allerdings eine alte Frau aus dem australischen Stamm als seine Mutter.

Vallombrun stellt den „weißen Wilden“ immer mehr ins Zentrum seines Lebens, kommt aber nur ganz winzige Schritte voran bei dem Versuch Narcisse Einzelheiten seiner Geschichte zu entlocken.

„Als ich die Nachforschungen fortführte, die Sie in Bezug auf weitere Fälle bereits begonnen hatten, entdeckte ich einige weitere vergessene Dramen. Und zwar nicht infolge von Schiffbrüchen, hier gibt Ihr Bericht sehr erschöpfend Auskunft, sondern infolge von Menschenraub und Überfällen, also auf festem Boden. In den unendlichen amerikanischen Weiten wie in Patagonien wurden Weiße entführt und lebten fortan bei Stämmen. Einige sehr kleine Kinder wurden durch und durch Indianer und verloren jede Erinnerung an das Leben mit ihren Eltern. Andere haben während ihrer leidvollen Gefangenschaft die Erinnerung an unsere Zivilisation bis zum inständig ersehnten Tag ihrer Befreiung in sich verwahrt.
Niemand hat wie Narcisse Pelletier die Reise von der einen Welt in die andere zweimal hinter sich gebracht. “ S 286

„Ich habe viel beobachtet und wahrscheinlich nichts dabei begriffen. Dieses Rätsel bleibt so hermetisch wie am allerersten Tag. Was in Sydney seinen Anfang genommen hat, ist vor kurzem hier in La Rochelle zu Ende gegangen. Hätte ich dort wie hier andere Worte finden müssen? Und was hatten meine Worte angesichts des beharrlichen Schweigens von Narcisse für ein Gewicht?“ S.287

Vallombrum, der auf weitere Forschungsreisen verzichtet, beschäftigt sich nun mit einem nicht sehr genau geschilderten wissenschaftlichen Projekt, das er Adamologie nennt. Dabei sollen sämtliche Wissenschaften vom Menschen in irgendeiner Weise zusammengeführt und aufeinander bezogen werden. Es bleibt aber unklar, sowohl für den Protagonisten selbst als auch für die Leserschaft ob es sich dabei um eine bahnbrechende Idee handelt oder ob Villambrun zusehends den Boden der Realität verlässt.

Schließlich kommt es zu einer letzten Begegnung zwischen den beiden Protagonisten. Vallombrun besucht Narcisse, der in einem Leuchtturm arbeitet. Er will ihn nun bei dieser Begegnung so intensiv befragen, dass er seinen Widerstand aufgibt und endlich von seinem Leben in Australien erzählt. Es ist eine sehr intensive Textstelle, die aber zu lange ist um sie zu zitieren. Bei dieser Befragung kommt heraus, dass Narcisse sich als Narcisse betrachtet vor und nach seinem Leben in Australien aber dass er während dieser Zeit ein anderer war über den er nicht sprechen will oder kann.

„Wer warst du in der Zwischenzeit?“
Er hob sein verstörtes Gesicht, über das stille Tränen liefen, und sagte endlich mit schmerzerfüllter Stimme „Reden ist wie Sterben“ S 290

„Um ihn zu begreifen, bleibt mir nur sein Aphorismus, ist dieser etwa sein Abschiedsgeschenk ? „Reden ist wie Sterben“ (…)
Meine Fragen zu beantworten, bedeutete für ihn sich in höchste Gefahr zu begeben. Sterben, nicht einen klinischen Tod, sondern tot für sich und andere zu sein. Sterben, weil es unmöglich war, beide Welten zugleich zu denken. Sterben weil es unmöglich war zugleich Weißer und Wilder zu sein.
Zweimal brachte er diese unsägliche Reise von einer Welt in die andere hinter sich. Um mit den Wilden zu leben, musste er sein Matrosenleben vergessen – wer wird jemals ermessen um welchen Preis! Als er wieder unter Weißen lebte, verweigerte er sich instinktiv einer ähnlichen Prozedur und flüchtete sich in eine selbst auferlegte Amnesie. Es war ihm unmöglich, Antworten zu geben, wenn er nicht die Brücke zu seiner Festung herunterlassen und beide, Matrosen und kleinen Teufel, in einen tödlichen Kampf verwickelt sehen wollte. Sein Verstand hätte das nicht überlebt.“ S292

Narcisse flüchtet, ist irgendwo auf französischen Straßen unterwegs, jeder Kontakt zu Vallombrun bricht ab. Ein paar Jahre später stirbt Vallombrun. Seine Geschwister fechten sein Testament an: er hat praktisch das gesamte Familienvermögen dem verschwundenen Narcisse und dessen Kindern vererbt, eine große Summe soll auch an die Geographische Gesellschaft gehen unter der Bedingung, dass sie Expeditionen ausrüstet und nach den Kindern von Narcisse in Australien sucht.

Ein Roman, den ich sehr ungewöhnlich fand, der aber durchaus ein aktuelles Thema trifft. Es geht jedenfalls um Definitionen bzw Interpretationen von Zivilisation, um das Zusammenprallen verschiedener Welten und Persönlichkeiten, um Identität. Die Interpretation dieses ungewöhnlichen Romans bleibe aber den Lesenden überlassen, es gibt dafür viele Möglichkeiten

Zusammenfassung – Impulswerkstatt Jänner Februar 2024


Die Impulswerkstatt gibt es seit Oktober 2020. Die Anzahl der Beiträge hat sich immer so um die vierzig, fünfzig herum bewegt, sechzig waren es noch nie. Ja aber diesmal ! Die sechzig wurden nicht nur erreicht sondern ordentlich überschritten. Aus diesem Grund sind ja wirklich einmal ein paar Blümchen für euch angebracht, liebe immer schon Mitmachende, liebe neu Hinzugekommene, liebe gelegentlich Teilnehmende, liebe Mitlesende. Hier gibt es einen klassischen Strauß und ein Ikebana-Gesteck. Wählt aus, was euch besser gefällt. Selbstverständlich dürfen es auch beide sein.

Die Einladung zur nächsten Runde folgt am Montag, dem 4. März

Eventuelle Nachzügler für diese Runde kommen auf die Liste für den nächsten Durchgang

Ich überreiche die ausgewählten Blümchen und bedanke mich herzlich für alle eure Beiträge. Hier sind sie:

Wer sich die Zusammenfassung der letzten Runde (November-Dezember 23) ansehen möchte, findet sie HIER .

Wer nicht weiß, worum es hier geht, kann klicken:
Hier die Beschreibung des Projekts KLICK

KLICK Hier könnt ihr nachlesen, wie dieses Projekt entstanden ist  

KLICK Das Archiv des Projekts in dem alle Beiträge gesammelt sind und alles noch einmal nachgelesen werden kann, befindet sich auch hier

Chronologische Liste: 

Bild 1:

Bild 2:

Bild 3:

Bild 4:

Mehrere Impulse:

Nachzügler:

Nun noch die Mosaiksteine, die ganz flexibel eingesetzt werden können: jeder kann am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Textes verwendet werden in beliebiger Kombination miteinander oder mit den Bildern

Mosaikstück 1:
„Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“

Mosaikstück 2:
“ Holz“

Mittwoch 28. Februar – Blüten und Magyaren

Dass alles keimt und blüht finde ich eher bedrückend als erfreulich, weil die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass es nochmal kalt wird und dann alles abfriert. Das Pfirsichbäumchen vor meinem Fenster hat schon ein paar Blüten geöffnet und viele andere sind nah daran. Gerne würde ich ihm sagen „warte doch noch“ , es schaut aber stur in die andere Richtung und will mir ganz offensichtlich nicht zuhören.

Morgen endet der intensive Ungarischkurs, der ordentlich anstrengend war aber doch auch einiges weitergebracht hat. Wir fahren demnächst ein paar Tage nach Héviz, zum Entspannen für den F, zum Ungarisch üben für mich. Letzteres wird allerdings nicht einfach sein, weil es normalerweise so ist, dass viele Ungarn Deutsch können und potentielle Unterhaltungen mit Österreichern ihrerseits als Übungsgelegenheit nutzen wollen, oder es ist ihnen zu mühsam mit Leuten zu kommunizieren, die Ungarisch radebrechen. Wer außer den Muttersprachlern kann schon wirklich gut Ungarisch? Das heißt, dass man üblicherweise wenn man Einheimische auf Ungarisch anspricht eine Antwort auf Deutsch bekommt und sehr beharrlich sein muss um es eventuell zu einer kurzen ungarischen Unterhaltung zu bringen.

Eine besonders nette Anekdote dazu hat eine Kurskollegin gestern erzählt. Sie hätte – ihrer Meinung nach in leidlich korrektem Ungarisch – jemanden etwas gefragt und dieser Ungar hätte ihr mit „no english“ geantwortet. Wir haben sehr gelacht.

Lichtspiele im Wien-Museum

Das kürzlich wiedereröffnete Wien-Museum hat sehr viel zu bieten, von der Urgeschichte bis zur Gegenwart, verschiedenste Alltagsexponate, interaktive Installationen, Kunst, Filme aus dem 19. Jahrhundert, sehr viele und interessante alte Plakate. Der Eintritt in die Dauerausstellung ist gratis.

Zu viele Eindrücke für einen Nachmittag. Obendrein war ich dort mit meinen Foto-Freunden unterwegs und es war recht schwierig einerseits auf Motive zu achten und andererseits das Museum als solches zu besichtigen. Demnächst einmal wieder.

Krebsangst

Maria Lassnig (1919-2014)

zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart. In ihrer bemerkenswerten Karriere schuf sie ein tiefgreifendes Œuvre auf den Gebieten der Malerei und Grafik, mit Exkursen in den (Animations-)Film und die Plastik.

Lassnig führte zeitlebens einen konzentrierten Dialog mit ihrer Kunst. Kennzeichnend für Lassnigs Werk ist insbesondere der Begriff des „Körpergefühls“ bzw. der „Body-Awareness. Durch  introspektives Erspüren des eigenen Zustands brachte sie körperliche Empfindungen mittels künstlerischer Medien zum Ausdruck. Zahlreiche Selbstporträts zeugen von der Selbstanalyse, der sich die hochsensible Künstlerin stetig unterzog.

Lassnig hat mehrere künstlerische Entwicklungen mitgeprägt, so gilt sie als Mitbegründerin der informellen Malerei in Österreich und als Pionierin der weiblichen Emanzipation in einer männlich geprägten Kunstwelt. Ihr visionäres Schaffen hat nachfolgende Künstlergenerationen maßgeblich beeinflusst.

Quelle: https://www.marialassnig.org/werkverzeichnis/ 18.2. 18:53

Die österreichische Malerin Maria Lassnig (8.9.1919–6.5.2014) zählt heute zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, schaffte jedoch erst spät, in den 1980er Jahren, ihren internationalen Durchbruch.

Sehr imponierend fand ich immer, dass sie zahlreiche Akte von sich selbst malte, in denen sie als alte Frau zu sehen ist.

Nachdem diese Bilder aus einer Ausstellung stammen, in der es um Kunst von 1970 bis 2020 ging, sind diese beiden Bilder zwar interessant, aber nicht unbedingt repräsentativ für Maria Lassnigs Schaffen

Wupperdrabble – der ewige Ritter

Ein Drabble ist ein Mini-Text bestehend aus genau 100 Wörtern.
Bei Reiners Projekt werden zusätzlich drei Wörter zum Einbauen vorgegeben
.
Diesmal: Gefolge – rostig – aufräumen

Tore – Impulswerkstatt

Hier gehts zur Einladung zur Impulswerkstatt

Ich gehe in Richtung Tor. Ich liebe Tore. Vor allem solche, von denen ich nicht weiß, wohin sie führen.
Dieses ist besonders. Es steht zwar weit offen, aber es wird doch bewacht, von metallisch schimmernden Wesen, die nur entfernt menschenähnlich aussehen, mit Stacheln und Haken bewehrt, mit labyrinthartigen Strukturen das Tor überwuchernd und stellenweise auflösend. Eine zeitgemäße Version der Sphinx vielleicht:

„Es ist am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig, am Abend dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit der Zahl seiner Füße; aber eben wenn es die meisten Füße bewegt, sind Kraft und Schnelligkeit seiner Glieder ihm am geringsten.“ *) So lautete das Rätsel, das die Sphinx, an den Toren von Theben jenen stellte, die versuchten die Stadt von ihr zu befreien. Nur Ödipus konnte es lösen und verursachte dadurch nicht nur den Untergang der Sphinx sondern auch seinen eigenen, denn die Götter nehmen ihre Flüche nicht zurück, egal wie unschuldig ihre Opfer sein mögen.

Durchgänge durch ein Tor, Übergänge im Leben eines Menschen, der schicksalshafte Weg in den Untergang für jene, die wie Ödipus von ihren Göttern gnadenlos gehetzt werden. Das Tor verändert sich nicht, es ist mit sich selbst im Reinen und seiner Aufgabe sicher. Die Götter entstehen aus den Gedanken der Menschen, die sie dann zum Dank in der einen oder anderen Weise vernichten. Beispiele gibt es viele. Der Sand auf der Ebene, in der das Tor aufragt, besteht aus den zerriebenen Knochen von Menschen.

Und eines Tages werde ich durch dieses Tor gehen oder durch ein ähnliches, aber heute noch nicht.

*) zitiert nach Wikipedia

Orang-Utan Kunst

Nonja (* 21. April 1976 in Wien † 22. Mai 2018 ebenda) war ein Orang-Utan-Weibchen des Wiener Tiergartens Schönbrunn, das Berühmtheit erlangt hat, weil es Bilder malte und weil Fotografien, die es mit einer Digitalkamera angefertigt hat, im Internet besichtigt werden konnten

Das Genom von Menschen und Orang-Utans stimmt zu 97% überein

Antisemitismus wohin man schaut

Am vorigen Wochenende waren wir in Wr. Neustadt mit seinem wunderschönen spätromanischen Dom aus dem 13. Jahrhundert. Im Dom gibt es Fresken, ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert, die den kirchlichen Antisemitismus überzeugend darstellen.

Wupperdrabble am Mittwoch

Ein Drabble ist ein Mini-Text bestehend aus genau 100 Wörtern.
Bei Reiners Projekt werden zusätzlich drei Wörter zum Einbauen vorgegeben
.
Diesmal: behutsam – Notar – flüstern