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„Maman“

So heißt die gigantische Spinne von Luise Bourgeois, die vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao steht. Luise Bourgeois hatte wohl eine recht problematische Beziehung zu ihrer Mutter. Ein Vergleich dieses Fotos mit meinen aktuellen zeigt erfreulicherweise, dass sie besser geworden sind. Die Kamera ist natürlich auch eine andere.

Sehr vielseitig und interessant habe ich Bilbao gefunden, nicht nur das Guggenheim-Museum

Glühendes in Sevilla

Ich war knapp über zwanzig und höchst verliebt und lebensfroh, aber es hatte über vierzig Grad im August in Sevilla. Wenn man beim Fahren ein Autofenster öffnete, verbrannte die Luft fast die Haut, der Asphalt auf den Straßen war so weich, dass er Wellen schlug, die weißen Hausmauern strahlten Hitze ab wie die Kessel von Teufels Großmutter in der Hölle. Die ganze Stadt war ein Glutofen. Sogar in der riesigen Kathedrale und in den Orangengärten war es unerträglich heiß. Heftig verliebt war ich, sehr heftig, aber auch ganz nah an meinen Grenzen, meine Tropeneignung liegt tief unter Null. Ich träumte von Eisschollen, die mich abholen kämen und gemeinsam mit einem freundlichen Pinguin über den Guadalquivir in den kühlen Atlantik befördern würden. Diese und auch andere Träume haben sich allerdings nicht verwirklicht.

Studentenzeiten waren das und keine Rede von Hotels mit mehreren Sternen, kühlen Pools und Klimaanlagen. Damals lernte ich mit großer Selbstverständlichkeit in Luxushotels zu gehen und mich dort in der gekühlten Halle niederzulassen als würde mir das eindeutig zustehen. Hätte ich mich nicht wenigstens einmal täglich abkühlen können, wäre ich wahrscheinlich gleich am ersten Tag kollabiert.

Wir wohnten in einem „Pension“ genannten Gebäude gegenüber dem Bahnhof, auf das die Sonne von früh bis spät hinbrannte. Ein schmales Stiegenhaus mit einem in der Hitze vor sich hin modernden, blauen Teppich. Die Zimmer waren eng und kochend. Irgendwo im Haus gab es ein Bad zur allgemeinen Benutzung. Der einzige Vorteil, über den unser Zimmer verfügte, war eine Dusche, die einerseits eine Spur von Abkühlung bot, andererseits aber die Luftfeuchtigkeit steigen ließ.

In der Nacht wurden die glühenden Wände immer aggressiver und drohten über uns zusammenzustürzen. Bei geschlossenen Fenstern im Finstern tauchte ein sehr seltsamer optischer Effekt auf, an den ich mich bis heute erinnern kann: In dem Lichtstreifen über dem Fenster, knapp unter der Decke sah man winzige Abbilder der vorbeifahrenden Autos. Diese waren sehr zahlreich und sehr laut und im Grunde bestand nur die Wahlmöglichkeit vor Hitze nicht schlafen zu können oder bei geöffnetem Fenster vor etwas weniger Hitze und vor Lärm nicht schlafen zu können. Ich war für die Lärmvariante, mein Freund für die noch mehr Hitze Variante, dieses ständige Hin und Her von Fenster auf und Fenster zu machte die Nächte auch nicht erholsamer. Zum Glück hält man es in dem Alter ja eine Weile ohne erholsamen Schlaf aus. Damals wusste ich ja auch noch nicht, dass „Fenster auf-Fenster zu“ zu einem Leitmotiv meines Lebens werden würde.

Wir hatten die beiden Metallbetten mit den durchgelegenen Matratzen und mit Vorsicht zu behandelnden Sprungfedern nebeneinander geschoben, daraus entstand aber keine größere Fläche, sondern nur zwei Flächen mit einem metallischen spalt dazwischen, was nicht so schlimm war, weil unser Liebesleben ohnehin nur unter der Dusche stattfand. In diesem Sommer gab es genügend Wasser, was in Andalusien keineswegs selbstverständlich ist.

Die derzeitigen Tropennächte in Wien haben mich an diesen August damals erinnert, an die Hitze und vieles andere und daran, dass jeder Mensch auf der Summe seiner Erlebnisse aufbauen kann und muss, sich aber darüber erheben kann …..

 

Internationale Steine und Beziehungen

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Thema: Steine

Eine lauwarme Affaire war es im Rückblick, bestenfalls. Doch zum Zeitpunkt des Steinesammelns war die Durchschnittstemperatur zwischen uns noch unbestimmt, es hätte noch etwas daraus werden können.

Die Steine sammelte ich am spanischen Mittelmeer, in Málaga.Es war ein wirklich scheußlicher Strand mit grobem, schmutzig wirkendem Sand und ein paar zerzausten, staubigen Palmen; mit mehreren um diese Jahreszeit noch geschlossenen chiringuitos, den spanischen Äquivalenten zum Würschtlstand.

Im Hintergrund Teenagerquietschen von riesigen, bunten Badetüchern aus. Meine Schüler waren völlig euphorisch von den 20 Grad Temperaturunterschied zu Wien und dem Licht. Ich sah nicht zu ihnen hin und  wenn sie gegen die Sprachreiseregeln verstoßend ins Wasser gegangen wären, hätte ich ihnen das wirklich gegönnt. Es war ein wunderschöner, warmer Tag und warum sollte ich da den Kindern den Spaß verderben im Meer zu baden. Weder Haie noch ein Tsunami waren in Sicht, keine reißenden Meeresströmungen, nicht einmal Quallen oder Gigolos ….

Und ich suchte Steine und fand zwei, die mir besonders gefielen und die sehr ähnlich waren. Die meisten Strandsteine sind nur attraktiv wenn sie nass sind, diese waren aber auch in trockenem Zustand schön und so nahm ich sie mit an den Atlantik. Nachdem ich am ersten Tag der Osterferien die Jugendlichen ins Flugzeug nachhause gesetzt hatte, fuhr ich mit den beiden Steinen nach Lissabon um eine Beziehung zu pflegen, die sich eben im Rückblick als lauwarm herausstellte. Auf den Fotos sieht man die beiden Seiten meines Steins.

Stein vom Mittelmeer für den Atlantik
Stein vom Mittelmeer für den Atlantik

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Einen der Steine überreichte ich dem anderen Teil der mäßig glühenden Beziehung. Er trug ihn eine Weile in der Hosentasche, dann fiel er irgendwann auf Fließen und zersprang, naja …. Den anderen Stein habe ich immer noch und schätze ihn sehr. Er ist ein richtiger Handschmeichler und dient mir als Symbol dafür, dass auch Beziehungen, in denen es nur um Schwurbelsex geht auch neutrale bis angenehme Erinnerungen hinterlassen können oder zumindest die Steinesammlung vergrößern.

Path – Weekly Photo Challenge

Path 

Seltsam können die Lebenswege sein, verschlungen, kreisförmig, spiralig, undeutlich sichtbar. Leider ist das Foto miserabel, aber ich habe noch nie einen so fantastischen Weg gesehen.

 

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Man kann natürlich auch neben dem Weg gehen. Das kann einfacher sein oder auch schwieriger. Menschliche Verhaltensweisen und deren Folgen lassen sich nun einmal nicht in mathematische Formeln gießen

 

Paleicas Magische Mottos – April – Licht und Schatten

Im allerletzen Moment, eine halbe Stunde vor Ende des Monats, kommt mein Beitrag. Ich bin Spezialistin für Abgaben in den letzten Minuten vor der dead-line 🙂

Beide Bilder stammen aus La Coruna. Im ersten hebt sich das Objekt durch Licht hervor in zweiten wird es durch Schatten unterstrichen.

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