Schlagwort: Randomhouse

Ein Thriller aus Nigeria – 70. Station meiner Literaturweltreise

Femi Kayode
Lightseekers
btb Verlag: 2022

Hier geht es zu der Literaturweltreise

Dieser Thriller des nigerianischen Psychologen Femi Kayode beruht auf einer wahren Begebenheit, Lynchmorden an Studenten. Kayode beherrscht das Handwerk: die Handlung ist spannend, bis zum letzten Moment, linear erzählt, aber es gibt auch einen zunächst nicht identifizierbaren Ich-Erzähler in einem Parallelstrang. Die handelnden Personen sind glaubwürdig charakterisiert. Dem Protagonisten, einem Psychologen, der sich auf die Analyse von Kriminalfällen spezialisiert hat, ist ein Assistent zur Seite gestellt, der zunächst etwas zwielichtig wirkt.

Das Buch ist beim btb-Verlag erschienen und als erster Roman einer Reihe gekennzeichnet. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich auch den zweiten lesen.

Der Protagonist samt Familie ist zu Beginn der Handlung erst vor kurzem aus den USA nach Nigeria zurückgekehrt:

„Zum millionsten Mal verfluche ich es, meiner Frau zurück nach Nigeria gefolgt zu sein.Ich habe damals gute Miene zum bösen Spiel gemacht, als sie mir ihre Gründe für unsere Rückkehr auseinanderlegte, aber in Wirklichkeit hat sie mich unter Druck gesetzt, und deswegen hege ich immer noch einen tiefen Groll gegen sie.
„Schatz, die Jungs werden dieses Jahr fünfzehn. Ich will, dass wir hier weggehen, bevor sie glauben, dass sie ihre Hautfarbe sind.
Sie hatte natürlich recht. (…) überall konnte man Berichte über Gewalt gegen People of Color lesen. Als wir zu einem Elternabend eingeladen wurden, bei dem ein ganzer Katalog von Verhaltensregeln für schwarze Jungen ausgegeben wurde, für den Fall, dass sie von der Polizei angehalten werden, war Folake außer sich vor Wut und zugleich tief verstört. Die Ereignisse in Seattle brachten das Fass schließlich zum Überlaufen. Sie war entschlossen, die Staaten zu verlassen, ob mit mir oder ohne mich.“ S 191

Es ist kein Buch in einer schillernden, literarischen Sprache mit starken Bildern. Das muss ein Thriller aber auch nicht sein. Seine Stärke für mit Nigeria nicht vertraute Leser*innen besteht in der Schilderung gesellschaftlicher und politischer Verhältnisse in diesem Land. Es ist geschickt, dass der Protagonist selbst als jemand beschrieben wird, der lange nicht in Nigeria gelebt und daher eine gewisse Außensicht hat:

„Die Neigung der Menschen hier in Nigeria, auf fast alles sofort mit Gewalt zu reagieren, ist etwas, woran ich mich nicht gewöhnen kann. Es liegt so viel Aggression und Wut in der Luft“S 240

Nigeria ist wie viele afrikanische Länder reich an Rohstoffen, in diesem Fall Öl, aber die daraus erzielten Gewinne, kommen beim Volk nicht wirklich an.

Ein höchst interessantes gesellschaftliches Phänomen, von dem ich noch nicht gehört habe und das in diesem Buch eine große Rolle spielt, sind an den Unis gegründete geheime Bruderschaften, die „Kult“ genannt werden. Die allererste dieser Bruderschaften wurde von sieben Studenten des University College Ibadan gegründet, einer von ihnen der Nobelpreisträger Wole Soyinka. Zu Beginn waren es einfach Studentenverbindungen, die den status quo im Land und an der Uni infrage stellten, doch in den nächsten Generationen entwickelten sie sich zu mafiösen Vereinigungen, die am Klima der Gewalt maßgeblich beteiligt sind.

Innerhalb dieses Szenarios entwickelt sich die spannende Recherche, in die eine Menge weiterer bunter Akteure verwickelt sind, die sich als untereinander auf verschiedene Arten vernetzt erweisen.

Hat mir gut gefallen. Allerdings bleibt der Nachgeschmack, dass die aktuellen Verhältnisse in Nigeria nicht viel anders oder gar genauso sind, wie in diesem Thriller beschrieben, was kein Anlass zur Freude ist.

69.Station meiner Literatur- und Kunstweltreise – Südafrika 2

Hier geht es zu meiner Reiseroute

Meine Begeisterung für den Luchterhand Literatur-Verlag hält an: ein bemerkenswertes Buch nach dem anderen habe ich die Freude zu lesen. Das letzte war „Das Versprechen“ von Damon Galgut. 1963 in Pretoria geboren, begann er schon mit siebzehn Jahren zu schreiben. Für „Das Versprechen“ bekam er 2021 den britischen Booker Prize.

Es handelt sich um einen Roman, der mich sowohl inhaltlich als auch stilistisch begeistert hat. Es ist die Geschichte einer südafrikanischen Farmerfamilie, die von der letzten Zeit der Apartheid an erzählt wird. Der Punkt, zu dem die Erzählung immer wieder zurückkommt, ist das Versprechen des Vaters, der langjährigen Haus“angestellten“ das Häuschen, in dem sie wohnt zu schenken. Ein Versprechen, das er seiner Frau am Totenbett gegeben hat, aber nicht einhält. Die jüngste von den drei Kindern war Zeugin des Versprechens und bringt das Thema immer wieder aufs Tapet, zum Ärger der anderen Familienmitglieder.

Galguts Protagonisten erschienen mir ebenso lebendig geschildert wie psychologisch glaubwürdig. Die drei Geschwister sind in Charakter und Lebensführung sehr verschieden und führen die Leser*innen daher durch verschiedene Gesellschaftsschichten. Die Atmosphäre der Endphase der Apartheid wird sehr lebendig ebenso wie die höchst verschiedenartigen Beziehungen, die weiße und schwarze Südafrikaner verbinden und trennen. Der Tod gliedert den Roman: jedes Kapitel beinhaltet den Tod einer der Hauptfiguren dieser Familiensaga. Zu den Totenfeiern trifft sich die Familie und es kommt zu Zusammenstößen, die Einfluss auf die weitere Entwicklung haben.

Allein wegen der Handlung und der hinein verpackten politischen und historischen Ereignissen hätte mir der Roman schon sehr gefallen. Das wirklich außergewöhnliche daran aber ist die Erzähltechnik. Die Stimme des allwissende Erzählers beschränkt sich nicht aufs Erzählen, er wechselt immer wieder die Position, wechselt vom Erzähler in einen der Protagonisten, spricht sogar die Leser*innen an, gibt Ratschläge, erklärt seine Positionen:

“ Ihr kommt eine Erinnerung, die sie erst jetzt richtig begreift, an einem Nachmittag vor kaum zwei Wochen, in demselben Zimmer, mit Ma und Pa. Sie hatten völlig vergessen, dass ich da saß, in der Ecke. Sie sahen mich nicht, ich war wie eine Schwarze für sie“ S31

„Sie verabscheut ihren ganzen Körper, wie so viele von euch S38

„Seit sie Südafrika verlassen hat, bemüht sie sich, voranzukommen oder doch wenigstens ständig in Bewegung zu bleiben, auch wenn sie nicht immer weiß, wohin die Reise geht, wechselnde Zimmer und Städte und Länder und Menschen, alles wischt wie eine Landschaft in rasender Geschwindigkeit vorbei, etwas in mir kann nicht zur Ruhe kommen S135

Eine rosa Narbe zieht sich im Zickzack über seinen Rücken. Eine sehr persönliche Geschichte, ich kenne ihn nicht gut genug, um ihn danach zu fragen. S.181

Jake folgte ihm in einen großen Raum mit einem Klavier und künstlichen Blumen und einer Nippessammlung, die hier besser unbeschrieben bleibt S248

Und viele andere Stellen. Der Erzähler ist allgegenwärtig, in verschiedenen Personen und als Erzähler im Hintergrund, der aber immer wieder auch hervortritt Das könnte irritieren, aus der Geschichte herausreißen, tut es aber nicht. Im Gegenteil, es reißt hinein in das fiktive Universum als säßen der Erzähler, seine Figuren und seine Leser*innen gemeinsam um ein Feuer und hielten ein großes Palaver *)

Palaver *) bezeichnet ein langwieriges und häufig eher oberflächliches Gespräch über Nichtigkeiten. Im Deutschen ist das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch daher eher negativ belegt. In ethnologischen Untersuchungen anderer Länder kommt jedoch ein anderer Sinn zum Vorschein: In der afrikanischen Kultur entspricht das Wort hierbei der Bedeutung von „Versammlung“. In großen Teilen Afrikas gehört das Palaver zu den guten Umgangsformen; umso länger, je wichtiger die Angelegenheit und je höher gestellt die Beteiligten sind. Quelle: Wikipedia

Immer kleiner, immer kreativer

Ein Buch für Menschen, die wie ich gerne in Wohnzeitschriften und Büchern über Inneneinrichtung blättern und solche, die in kleinen Wohnungen oder Häusern leben. Es stammt aus dem Prestel Verlag, dessen Bildbände über Kunst im weitesten Sinn ich sehr schätze.

Es werden viele verschiedene Wohnungen vorgestellt, die nur gemeinsam haben, dass sie klein sind. Eine große Vielfalt von kleinen Häusern, die rund um die Welt zu finden sind, wird von innen und außen beschrieben, natürlich mit vielen Fotos bebildert. Dazwischen werden verschiedene Wohnthemen mit dem Fokus auf kleine Räume behandelt. Man findet auch Ratschläge zu diversen Bereichen wie Stauraum, Bad, flexible Möbel, Beleuchtung um nur einige zu nennen. Auch sehr viele Ideen, wie man verschiedene Gegenstände wie Körbe, Kisten, Regale jeder Art zu brauchbaren Möbeln mit viel Stauraum umfunktionieren kann, obwohl sie selbst wenig Platz wegnehmen.

Die Beispiele von kleinen Häusern und Wohnungen stammen aus den verschiedensten Ländern und Orten, darin wohnen Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Vorgestellt wird zum Beispiel das 32m2 große Häuschen einer vierköpfigen Familie in Australien, das mobile 17-m2 Häuschen eines jungen Paars aus Südafrika, ein 44m2 großes Dachgeschoß einer Architektin in Amsterdam und viele andere.

Die höchst kreativen Lösungen, wie man Bäder und Küchen auf kleinstem Raum großzügig und funktional gestalten kann, haben mir besonders gefallen, auch die Einrichtungsideen sind einerseits originell und andererseits sehr praktisch. Was mir gefehlt hat, sind Ansichten von oben (davon gibt es nur eine) oder Pläne für einen Überblick über den gesamten Wohnraum.

Auch viele links zu Architektenbüros, Möbelerzeuger und Plattformen auf denen Leute, die in tiny houses leben, Fotos und sonstiges posten, findet man in dem Buch. Das kann man so oder so sehen. Ich finde es nicht störend und vielleicht findet der eine oder die andere Leserin wertvolle Hinweise. Sollte ich in so ein Häuschen umziehen wollen, könnte ich in diesem Buch jedenfalls eine Menge Information und Inspiration finden.



Das wütende Heer

Ich glaube, ich habe ziemlich alle Krimis von Fred Vargas gelesen, manche auf französisch , manche in deutscher Übersetzung. Frédérique Audoin-Rouzeau ist von ihrer Ausbildung her Historikerin und Mittelalterarchäologin mit zusätzlichem Schwerpunkt Archäozoologie.  In diesem Bereich arbeitet sie auch.

Fred Vargas ist nicht eine, die ihre Bücher im Akkord schreibt, eines alle zwei Jahre, höchstens, eher weniger. Sie stammt aus einer künstlerisch-intellektuellen Familie und ist neben Ruth Rendell und Batya Gur eine meiner liebsten Krimiautorinnen. Diese drei Autorinnen haben gemeinsam, dass in ihren Büchern die Krimihandlung im Grunde nur ein Vorwand für Milieuschilderungen oder Psychogramme ist. Es gibt zwei verschiedene Universen bei Vargas, aber in den letzten Büchern geht es hauptsächlich um Kommissar Adamsberg und seine Truppe. Manchmal überlappen sich aber die Universen und es tritt auch die eine oder andere Figur aus der jeweils anderen Welt auf. In den Krimis von Fred Vargas tummeln sich sehr ungewöhnliche, skurrile Personen. Sie läßt die Skurrilität aber nie in Klamauk umkippen.

Kommissar Adamsberg ist ein sehr ungewöhnlicher Mensch und seine Truppe  steht ihm an Skurrilität in nichts nach. Jede einzelne dieser Figuren inklusive der Kommissariatskater wird, man könnte sagen in liebevoller Schonungslosigkeit beschrieben. Viele von ihnen könnten sich aufgrund ihrer diversen psychischen und sonstigen Probleme kaum in ein „normales„ Leben eingliedern, aber Adamsberg führt seine Truppe höchst erfolgreich auf seine Art mit klarem Blick im Nebel und holt aus allen ihre ganz speziellen Qualitäten heraus. Mir kommen Vargas Bücher immer vor, wie ein Plädoyer für die Buntheit und Vielfalt menschlicher Gesellschaften. Eigenschaften, die man auf den ersten Blick eindeutig als Schwächen einstuft, entpuppen sich in manchen Situationen als ganz große Qualitäten

Dieses Buch ist weder ihr bestes, noch das letzte, das erschienen ist. Ich habe es trotzdem gerne gelesen. Vargas bleibt ihrem Muster treu, seltsame mythologische Geschehnisse darzustellen, die dann langsam, mit archäologischer Akribie in ihren wahren Zusammenhang gestellt werden. Manchmal ist der Ort der Handlung Paris, oft andere französische Regionen oder auch andere Länder.

In diesem Buch geht es um eine Art lokale wilde Jagd in der Normandie, die über einen bestimmten Waldweg reitet und nur von manchen Menschen gesehen werden kann. Diese besonderen Menschen werden im Ort gefürchtet, weil sie nicht nur die Mitglieder des „Wütenden Heers“ (L´Armée furieuse) sondern auch die von ihnen ergriffenen sehen können. Die Ergriffenen sind Menschen, die bald sterben werden. Die Schilderung des Lebens in einer kleinen normannischen Gemeinde samt ihrer lokalen Wilden Jagd  hat mir gut gefallen, wenn sie auch nicht an die Spitzenbücher von Vargas (vor und nach diesem) herankommt.

Dieser Text ist in einer deutschen Übersetzung von Waltraud Schwarze 2011 im Aufbau Verlag erschienen und nun bei Blanvalet, einem Mitglied der Penguin-Randomhouse Gruppe noch einmal in der gleichen Übersetzung. Die Übersetzung des Titels finde ich in seiner Doppelbedeutung sehr gelungen. Warum für eine Neuerscheinung gerade dieser Text ausgewählt wurde, wird der Verlag wissen.

Dating – Verwirrungen

Das Cover gefällt mir nicht besonders. Es scheint, als hätten alle Verlage sich darauf geeinigt, ihre Thriller nur noch in weiß-rot-schwarzen Umschlägen zu produzieren. Das sieht in einer Buchhandlung doch recht eintönig aus. Vor allem weil der rote Anteil meist Blut darstellt.

Dieser Thriller hat mir aber ganz gut gefallen. Die Geschichte ist sorgfältig und logisch konstruiert, flüssig und spannend geschrieben ohne besonders brutal zu sein. Die Lebensumstände sind durchaus realistisch geschildert, schließlich gehören Dating-Plattformen verschiedenster Art zum täglichen Leben vieler Menschen.

Dating-Plattformen stehen auch im Mittelpunkt der Handlung und Mr. Right Now, der dort seine Opfer findet. Joy Fieldings Personen agieren  glaubhaft und sind plastisch und lebendig beschrieben. Es sind vier Frauen, die freundschaftliche bzw verwandtschaftliche Beziehungen zueinander haben und entweder einen Mann suchen oder einen loswerden wollen. Mr. Right Now allerdings ist abgesehen von seinem originellen Namen eine etwas klischeehafte Figur, was aber nicht weiter stört.

Ich hatte schon längere Zeit nichts mehr von Joy Fielding gelesen, weil ich fand, dass ihre Plots immer nach dem gleichen Muster gestrickt und somit nicht besonders spannend waren. Diesen hier fand ich etwas anders. Das Ende ist zwar vorhersehbar aber nicht die Wege, die dorthin führen.

Alles in allem ein gut geschriebener Thriller, für anspruchslose Lektüre bestens geeignet.

 

Ein kleines, feines Buch

Sehr klein und sehr fein!

Vorgestellt wird die Body2Brain-Methode: über den Körper kommen Informationen und somit neue Ideen ins Gehirn, die letztlich alte Verhaltensmuster verändern und ungewollte Emotionen unter Kontrolle bringen

Zweck dieser ganz einfachen Übungen (zB Augen auf und zumachen, auf einem Bein stehen) ist es, das vegetative oder autonome Nervensystem zu beeinflussen.

Ein nettes Buch zu dem es auch eine kostenlose App gibt, die wenig überraschend auch „body2brain“ heißt.

Die Illustrationen mit den Schafen Oscar und Emily runden dieses feine kleine Buch ab.

Falsche Zielgruppe

 

Helliconia: Frühling

So wurde dieser erste Teil einer Trilogie angekündigt:

Helliconia ist ein Planet in einem Doppelsternsystem, auf dem ein Jahr zweieinhalb Tausend irdische Jahre dauert. Nach mehr als tausend Jahren erbarmungslosem Winter beginnen die Gletscher auf Helliconia zurückzuweichen. Das erste Grün zeigt sich, die Tierwelt erwacht. Nun kehren auch die Menschen, Nachfahren der Forscher, die diese Welt einst entdeckten, an die Oberfläche ihres Planeten zurück – doch zuerst müssen sie die Fesseln der Barbarei abschütteln und sich von der Unterdrückung der einheimischen Phagoren befreien …

Wenn sich die  Handlung eines 485 Seiten langen Romans umfassend in 3 Sätzen zusammenfassen lässt ist das aus meiner Sicht kein gutes Zeichen. Wenn man gerne seitenlang liest wer wen wie geprügelt und/oder abgestochen hat, ist das wahrscheinlich anders.

An und für sich lese ich diese Art von Fluchtgeschichten ganz gerne, wenn sie flüssig geschrieben sind und so, dass es eine Welt gibt, in die man sich hineindenken kann und ausgearbeitete Figuren. Bei diesem Text hatte ich den Eindruck, dass es sich um ein Drehbuch oder Regieanweisungen für einen Action-Film handelt. Der Autor verwendet eine sehr einfache, abgehackte Sprache. Es kommen sehr viele Personen vor, aber nur ganz wenige werden wenigstens ein kleines bisschen entwickelt. Es geht von einer Kampf- und Schlachtenszene zur nächsten, wobei es sehr schwierig ist, die zahlreichen Personen mit sehr langen Namen überhaupt auseinanderzuhalten und kaum hat man sich eine Person irgendwie gemerkt, ist sie schon wieder weg und kommt nicht mehr vor.

Ich gehöre eindeutig nicht zum Zielpublikum dieser Trilogie, deren Lektüre ich nach einem Drittel des ersten Bands auf extremes Querlesen umgestellt habe und deren zweiten und dritten Band ich nicht lesen möchte.

Unblutiger Krimi

Hakan Nesser

„Barbarotti und der schwermütige Busfahrer“

2020

Wer einen absolut unblutrünstigen, intelligenten  Krimi lesen möchte, ist bei diesem Buch richtig, eigentlich bei Hakan Nesser immer. Es geht nur sehr am Rande, wenn überhaupt, um Morde. Es geht vielmehr um zwischenmenschliche Beziehungen einerseits zwischen Kommissar Barbarotti und seiner Lebensgefährtin Kommissarin Backmann und andererseits zwischen den Personen der Tragödie, die sich immer weiter von einer Tragödie wegbewegt. Mehr sei hier nicht verraten.

Obendrein spielt das ganze teilweise in einer offenbar sehr malerischen einsamen Gegend Schwedens, in Gotland. Die Landschaft dort gehört gewissermaßen auch zu den Personen der Handlung.

Hat mir als leichte aber nicht seichte Zwischenlektüre gut gefallen

Mary Trump und ihr Onkel

Leider ein sehr enttäuschendes Buch. Am besten gelungen, finde ich den Titel. Wenige Fakten und sehr viele davon  stammen vom Hörensagen, aus Erzählungen anderer Familienmitglieder. Ein paar Anekdoten, in denen auch Donald Trump vorkommt. Viel Interpretation auf Basis von  psychologischen Ferndiagnosen der Autorin. Sogar die biographischen Daten von Donald Trump sind spärlich gesät, es fehlen sogar Eckdaten wie Heiraten und die Geburt von Kindern. Donald Trump ist noch nicht einmal die Hauptperson in diesem Buch, das man nicht als Biographie bezeichnen kann. Er tritt als Nebenfigur auf, als gleichgültiger Onkel und völlig unfähiger Geschäftsmann, der sich in permanentem Ruin befinden würde ohne die ständige finanzielle Unterstützung seines Vaters, Fred Trump.

Ich fand es ganz interessant und ziemlich gruselig über das Leben einer völlig dysfunktionalen, reichen amerikanischen Familie zu lesen. Die Autorin beschreibt eigentlich das Leben ihres Vaters, dem ältesten Bruder von Donald Trump, der laut ihrer Interpretation durch die Kälte und mangelnde Wertschätzung seines Vaters in den Alkoholismus getrieben wurde, an dem er letztlich wahrscheinlich starb.  Ebenso hätte dieser Vater seinen Sohn Donald zu dem gemacht, was er heute ist. Das mag alles so sein oder auch nicht. Mary Trump ist Psychologin, aber ihre Diagnose von der psychischen Instabilität und dem Charakter ihres Onkels geht kaum über das hinaus, was ohnehin alle sehen können.

Auch die Geschichte von Mary Trumps Vater, die den größten Teil des Textes ausmacht, ist spekulativ und bruchstückhaft und eigentlich auch nicht besonders überzeugend was ihren Wahrheitsgehalt bzw die Interpretation seiner Handlungen betrifft.

Erstaunlich finde ich, dass Donald Trump, sein Image von diesem Buch so bedroht sah, dass er es verbieten lassen wollte. Ich finde nicht, dass viel drinsteht, was ein politisch interessierter Mensch nicht ohnehin wüsste, und was der US-Präsident nicht täglich demonstrieren würde. Wer also entweder biographische Daten oder irgendwelche enthüllte Geheimnisse erwartet, sollte sich anderweitig informieren.

 

Schlecht begonnene Beziehung

Kerstin Hensel

Regenbeins Farben

Schief begonnen hat meine Beziehung zu diesem Buch. Ich hatte darüber gelesen, dass skurrile Gestalten auftreten und es mir deswegen bestellt. Auf dem Cover las ich dann „herrlich komische Verwicklungen nehmen ihren Lauf“. Ich rechnete also mit einem witzigen Buch und ließ es eine Weile herumliegen, weil ich gerade nicht in der Stimmung für Witziges war

Die angekündigten „köstlich witzigen Situationen“ konnte ich beim Lesen allerdings nicht finden. Ganz im Gegenteil sind für mich die Figuren der Handlung großteils eher tragische Gestalten. Vielleicht habe ich auch eine völlig andere Vorstellung von Humor als die Person, die den Klappentext geschrieben hat.

Wie auch immer, das Buch hat mir gut gefallen. Die Handlung beginnt und endet auf einem Friedhof, der in der Einflugschneise eines Flughafens liegt. Die dort grabpflegenden Witwen kennen einander aus einem anderen Lebensbereich, aus der Kunstszene. Eine Malerin, die Witwe eines Kunstmäzens und eine Kunstprofessorin und bekannte Kritikerin treffen sich auf dem Friedhof und anderswo. Die Malerin, die viele Jahre nicht an die Öffentlichkeit trat, weil sie von ihrer eigenen Kunst nicht überzeugt war, wird nun von einem bekannten Galeristen, der auf demselben Friedhof Grabpflege betreibt zu einer Ausstellung überredet.

Die Autorin hat einen sehr poetischen Schreibstil, der immer wieder einmal ins Surreale kippt und den ich sehr angenehm und fließend zu lesen fand. Die Figuren hatten für mich sehr harte Konturen, sie erinnerten mich an Skulpturen der 1920er und 30er-Jahre, kantig, etwas mechanisch in der Bewegung, psychologisch wenig charakterisiert daher nicht wirklich lebendig werdend. Die Autorin ist sehr weit weg von ihren Figuren, erzählt deren Geschichten aber auf eine Art, die mich angesprochen hat.

Die Ausstellung der Malerin Regenbein endet als Fiasko. Nicht wegen der Qualität der Bilder sondern eigentlich weil die Versammelten von der deutschen Geschichte insbesondere der Nazi-Zeit eingeholt und vernichtet werden.

Es wird im Klappentext auch darauf hingewiesen, dass es sich um „Verflechtungen deutsch-deutscher Biographien“ handelt. Nachdem die Geschichten teilweise bis vor die Gründung der DDR zurückreichen, fand ich das nicht besonders verblüffend. Das Thema ist für mir als Österreicherin aber auch nicht emotional besetzt, daher kann ich diesen Aspekt des Werks wahrscheinlich auch nicht nachvollziehen.

Alles in allem fand ich mich in diesem Buch etwas fremd, schätze aber die lyrisch angelegte Sprache, die surrealen Momente und die Handlung selbst.

Nava Ebrahimi – Das Paradies meines Nachbarn

52. Station der Literaturweltreise – Vereinigte Arabische Emirate – Dubai

Nachdem ein wichtiger Teil dieses Romans in Dubai spielt, „verrechne“ ich diese Lesestation unter „Vereinigte Arabische Emirate.

Der Titel dieses Buchs kommt daher, dass einer der drei Protagonisten dem im Iran schon als Kind eingehämmert wurde, dass ein Märtyrer direkt ins Paradies kommt, darüber sinniert, dass das Paradies doch nicht für alle Menschen gleich aussehen könne, dass es vielmehr je nach Interessensgebieten seiner Bewohner unterschiedlich sein müsste. Er überlegt auch, ob es denn so wäre, dass jeder einzelne allein in seinem Paradies ist.

Die Geschichte hat drei Protagonisten, die mit dem Iran in Verbindung stehen. Der eine, Sina, der zwar immer in Deutschland gelebt hat, aber einen mittlerweile in Amerika lebenden iranischen Vater hat. Der Zweite, Ali Najjar, der mit Hilfe seiner Mutter als Kind aus dem Iran geflohen ist. Und der dritte, Ali-Reza der von dieser Mutter mit der Identität ihres Sohnes versehen in den Krieg geschickt wurde.

Der aus dem Iran geflohene Protagonist, Ali Najjar, der nun als bekannter Objekt-Designer in Deutschland lebt, ist auf seltsamen Wegen zu dem Ruf gekommen ein Kindersoldat gewesen zu sein, der mit großem Glück dem Tod entkommen ist. Der Iran hat ja Jugendliche zur Entminung großer Flächen eingesetzt. Die Kinder wurden einfach über die Minenfelder getrieben, wobei viele Minen explodierten und die „Kindersoldaten“ tötete oder verletzte. Die Nachkommenden erwachsenen Soldaten wurden dadurch geschützt, dass viele der Minen bereits explodiert waren und dass sie über die Leichen gingen. 

Tatsächlich wurde Ali Najjar aber durch ein Kind ersetzt, das seine Mutter auf der Straße aufgelesen und mit der Identität ihres Sohnes versehen hatte um dessen Flucht zu verschleiern. Dieser Ali-Reza ist aufgrund einer Verletzung, die er sich als Kindersoldat zugezogen hat querschnittgelähmt und lebt im Iran. Er erfährt, dass die Frau, die er als seine Mutter betrachtet verstorben ist und einen Brief für ihren in Deutschland lebenden Sohn Ali Najjar hinterlassen hat, den er beschließt ihm persönlich zu überreichen.

So kommt es zum Showdown in Dubai, an dem alle drei Protagonisten beteiligt sind.

Ich fand zwar die drei Protagonisten ein bisschen flach, aber der Plot ist interessant und die Geschichte flüssig geschrieben

Juli Zeh – Neujahr

51. Station der Literaturweltreise – Spanien

Erstaunlich, dass ich in dreieinhalb Jahren Literaturweltreise noch nie in Spanien war. Auch diesmal sind es die Kanaren und nicht das Festland. Das muss ich demnächst ändern

Ein empfehlenswertes Buch. Leicht zu lesen, aber nicht seicht. Im weiten Feld zwischen schwieriger Literatur und Banalität angesiedelt. Spannend aber nicht reißerisch. Die handelnden Personen sind glaubwürdig geschildert, die mondähnliche Landschaft von Lanzarote ebenfalls.

Der Protagonist ist ein Mann, der mit 38 Jahren in ein fast vergessenes Trauma hinein fällt. Es ist sehr gut beschrieben, wie dieses alte Trauma in sein Leben und seine Handlungen hineinwirkt, ohne dass er weiß, woher die für ihn nicht einzuordnenden Gefühle kommen. Nicht so restlos glaubwürdig ist vielleicht, dass er einen Urlaub mit Frau und Tochter eigentlich gegen den Willen seiner Frau organisiert, gerade an dem Ort, an dem die vergessenen Ereignisse stattgefunden haben.

Der Titel des Buchs beschreibt nur die Zeit des Jahres, zu der der Urlaub auf Lanzarote stattfindet: Weihnachten und Neujahr. Vielleicht steht „Neujahr“ auch für „Neubeginn“, was jedenfalls passen würde.

Sehr gut geschildert hat Juli Zeh die Beziehung des Protagonisten zu seiner jüngeren Schwester, die er selbst auch erst verstehen kann, als ihm die alte Geschichte wieder einfällt und die er dann in eine ganz andere Richtung umlenkt.

Es ist ein schmales Buch, 190 Seiten, schnell gelesen, aber nicht unbedingt schnell wieder vergessen. Es sind ein par eindringliche Szenen dabei, einige sehr starke Bilder und man spürt sowohl die mögliche Verwirrung als auch die Kraft des menschlichen Geistes alte Wunden zu überwinden und das Leben neu zu gestalten.

Barracoon – Geschichten vom letzten amerikanischen Sklavenschiff

50. Station der literarischen Weltreise – Benin

Eines der Vorwörter zu diesem Buch stammt von Alice Malsenior Walker, der Autorin des Romans „Die Farbe Lila“, der 1983 mit dem American Book Award und dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und 1985 von Steven Spielberg verfilmt wurde.

„Wenn man Barracoon liest, versteht man sofort, welches Problem viele Schwarze, vor allem schwarze Intellektuelle und politische Führer, vor Jahren damit hatten. Es benennt schonungslos die Gräueltaten, die afrikanische Völker aneinander verübten, lange bevor angekettete Afrikaner traumatisiert, krank, desorientiert, ausgehungert als „schwarze Fracht“ auf Schiffen im „höllischen Westen“ eintrafen. Wer mag sich das maßlos grausame Verhalten der „Brüder und Schwestern“ eingestehen, die unsere Vorfahren als Erste gefangen nahmen?  Wer wollte in aller fürchterlichen Detailgenauigkeit wissen, wie afrikanische Häuptlinge zielgerichtet Afrikaner von benachbarten Stämmen fingen, wie sie Eroberungskriege provozierten, um Menschen – Männer, Frauen und Kinder – , die nach Afrika gehörten, für den Sklavenhandel zu erbeuten? und dies auf so abscheuliche Art und Weise, dass es einem noch 200 Jahre danach bei der Lektüre vor Grauen und Jammer schaudert. Dies ist, machen wir uns nichts vor, mehr als quälend zu lesen“

Vorwort von Alice Walker p.10

Es handelt sich hier um einen relativ kurzen Text, der die autobiographisch erzählte Geschichte von Cudjo Lewis sein soll und wohl auch ist, die von Zora Neale Hurston  1927 und 1928 aufgezeichnet wurde, was ihr auch Kritik an der wissenschaftlichen Verlässlichkeit ihrer Arbeit eingebracht hat. Die Lebensgeschichte wird von mehreren Vorwörtern und Einleitungen eingerahmt. Es gibt auch einen Anhang mit afrikanischen Geschichten und der Beschreibung von Spielen.

Es hat mich angerührt, wie hier von einer Afroamerikanerin jedes kleinste Krümel von Geschichte ihrer Vorfahren eingesammelt und betrachtet wird. Auch dem afrikanischen Sklavenhandel, der älter ist als der afro-europäische oder afro-amerikanische sieht sie ohne Beschönigungen  ins Auge. Das große menschliche Bedürfnis nach Wissen über die eigenen Wurzeln wird hier sehr deutlich.

Cudjo Lewis, der eigentlich Kossula hieß, war ein Afrikaner, der 1859 auf dem letzten Sklavenschiff, der Clotilda, nach Amerika gebracht wurde zu einem Zeitpunkt zu dem der Sezessionskrieg bereits im Gang war und die offizielle Abschaffung der Sklaverei auch in amerika nur noch eine Frage der Zeit.

Sein Leben war hart. Angefangen mit seiner Gefangennahme durch das Heer des Königs von Dahomey, der einen blühenden Sklavenhandel betrieb  und alle Angehörigen eines Volkes, die für den Verkauf als Sklaven an die amerikanischen und europäischen Sklavenhändler nicht in Frage kamen, köpfen ließ. Einige Jahre lebte er als Sklave. Nach der Befreiung wurde sein Leben nicht wirklich leichter, ein Schlag folgte dem nächsten. Seine Kinder starben eines nach dem anderen. Trotz allem war er einer der Begründer einer Gemeinschaft von Afrikanern auf die die schon länger in Amerika befindlichen Sklaven herunter sahen und sie als Wilde betrachteten. An diesen wahnwitzigen Mechanismen menschlichen Verhaltens hat sich ja nichts verändert.

Dieser Leseeindruck hat gar nichts mit meinem Meinungsaustausch mit Natalie bei den „Brüsten des Modells“ zu tun. Es ist reiner Zufall , dass ich gerade ein Buch zu diesem Thema gelesen habe.

Abgrund

Das Thema war vor dem massiven Auftauchen des Rassismus-Themas in aller Munde insofern ist der Plot recht aktuell wenn auch nicht besonders originell, aber doch glaubwürdig und gut erzählt und die Auflösung war für mich überraschend.

Alle Fäden der Handlung kommen am Ende nachvollziehbar zusammen, Das isländische Lokalkolorit ist durchaus spürbar und für mich recht interessant. Dass ich die isländischen Namen nicht richtig zu männlich und weiblich zuordnen kann, ist natürlich der Autorin nicht vorzuwerfen.

Yrsa Sigurdardóttir beherrscht ihr Handwerk. Es ist Insgesamt solide Krimi- bzw Thrillerkost ohne genüßliche Beschreibungen von Brutalität, ohne inhaltliche oder stilistische Ausschläge nach oben aber auch nicht nach unten, hat mich nicht rasend fasziniert, aber auch nicht gelangweilt.

Barlach

Eine völlig andere Art von Biographie als alle, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Anfangs hat es mich irritiert, dass es ein ziemlich erzählerischer Text ist. Der Autor versetzt sich in seine Figur, für meinen Geschmack etwas zu sehr, eine Biographie ist kein Roman. Ich habe mich aber eingelesen, denn diese Art Text ist natürlich auch wesentlich flüssiger zu lesen.

Sehr interessant fand ich, wie lange Barlach gebraucht hat um nicht nur seinen eigenen Stil sondern überhaupt die starke Motivation für sein bildhauerisches Werk zu finden. Dass er auch Dramatiker war und etliche Stücke geschrieben hat, wusste ich vorher gar nicht.

Als Mensch besonders sympathisch ist mir Ernst Barlach durch diese Biographie nicht geworden:

„In seinen Briefen an Düsel hält er seine offenbare Ignoranz für eine deutsche Tugend. Böcklin und Klinger können auch viel weniger als die gefeierten Pariser Meister, aber in ihnen steckt viel mehr an Wahrheit und Tiefe, eben echtes Genie! In dieser Stadt (Paris) aber sei man bloß fingerfertig geschickt, nur hier konnte einst Meyerbeer über Wagner triumphieren. Barlachs Fazit: „Wir sind schon zu sehr Juden“ Barlach, ein Antisemit? Das nicht, aber einer, der immer mal wieder in Gefahr steht, in Deutschtümelei zu versinken, das schon.“ S51

Vielleicht ein Detail, dennoch ist es mir unangenehm aufgefallen bei einem in der Gegenwart lebenden Biographen. Barlach hatte ein Kind mit einer nicht näher beschriebenen Frau. Er bekam auf gerichtlichem Weg das Sorgerecht für dieses Kind, das seiner Mutter weggenommen wurde. Für heutige Begriffe eine doch sehr ungewöhnliche Vorgangsweise, zumal der Vater Barlach das Kind von dessen Großmutter aufziehen ließ. Dem Autor ist aber die hinter diesem Urteil stehende Einstellung und die Haltung und Gemütslage der Mutter nicht einmal einen Nebensatz wert.

Der zweite Punkt, den ich interessant fand, war die Beschreibung der ersten Jahre des Nazi-Regimes. Wie sich Barlach und viele andere deutsche Künstler positioniert haben. Wie verschieden das Attribut „deutsch“ von verschiedenen Seiten verwendet wurde.

Die Illustration der Biographie, vor allem die Abbildungen von Barlachs Werk finde ich nicht sehr großzügig. Ob man schwarz-weiße oder farbige Abbildungen vorzieht ist Geschmackssache, aber die Anzahl der Fotos von Skulpturen ist doch sehr klein.