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100. Station meiner Literaturweltreise – Tuvalu

Hier gehts zu meiner Literatur- und Kunstweltreise

Die 100. Station meiner Literatur- und Kunstweltreise ist Tuvalu, ein aus neun Inseln bestehender Staat im Südpazifik. Mit 26 Km2 ist es der flächenmäßig viertkleinste Staat der Erde. Ich beginne dort also meine geplante Reise zu den Inseln der Südsee,

Es war gar nicht einfach, ein Buch über Tuvalu aufzutreiben. Der Spürsinn einer Bibliothekarin hat schließlich dieses Jugendbuch zutage gefördert. Zuerst war ich wenig begeistert, ein Jugendbuch, naja … Aber sehr zu Unrecht, denn dieses Buch ist zwar keine literarische Offenbarung dafür aber informativ und als Einstieg in die Thematik sehr geeignet.

Durch die globale Klimaerwärmung steigt der Meeresspiegel und die kleinen, flachen Inseln im Südpazifik werden immer mehr überschwemmt. Dadurch wird einerseits die Fläche auf der man noch einigermaßen gefahrlos leben kann immer kleiner und andererseits versalzen durch Eindringen des Meerwassers die Böden immer mehr und werden für die Landwirtschaft unbrauchbar.

„Er kam am Abend, plötzlich und ohne Vorwarnung. Es gab nichts, was auf einen Sturm oder gar Monsterwellen hingedeutet hätte. Nicht einmal die talaalikis , die Rußseeschwalben, die beim Herannahen eines Zyklons über die Dörfer flogen und alle mit ihrem schrillen Schrei warnten, waren gesehen oder gehört worden. auch das von der Regierung installierte Frühwarnsystem, das die Bewohner auf dem kleinen Atoll mitten im Südpazifik warnen sollte, war wieder einmal ausgefallen.

Urplötzlich war sie da: die erste der Monsterwellen, die jeden Sturm begleiteten. Aus einer Höhe von acht Metern trafen die Wassermassen auf die Palmen am Strand, die wie trockene Zweige umkippten, und überschwemmten die kleinen Wohnhäuser, die keine zwei Meter über dem Meeresspiegel lagen. Die Menschen schrien, stolperten und rannten durcheinander nach allen Seiten davon. Mütter und Väter umklammerten die Hände ihrer Kinder und zerrten sie mit sich fort. Wer stürzte, wurde vom Wasser überspült.

Welle auf Welle schwappte durch Fenster und Türen in die Häuser und dann weiter bis zur Lagune auf der anderen Seite der an vielen Stellen nur zehn Meter breiten Insel Nanumea. Häuser, Dächer, Bäume, alles flog durch die Luft oder wurde im Wasserstrudel davongerissen.“ S5 Beginn der Geschichte

Die Protagonistin der Geschichte, Tahnee, ist ein 15-jähriges Mädchen, das mit seiner Familie auf einer der Inseln von Tuvalu lebt. Die Inseln der Gruppe liegen teilweise sehr nahe beieinander und die Menschen fahren zu verschiedenen Zwecken hin und her. Der Anbau bestimmter Feldfrüchte zB wird auf Böden betrieben, die es nicht auf jeder Insel gibt. Familienmitglieder leben nicht unbedingt alle auf derselben Insel. Tahnees Großmutter etwa, zu der sie ein sehr nahes Verhältnis hat, wohnt auf der Nachbarinsel. Der Großvater, der als bester und erfahrenster Kenner des Meeres bekannt ist, ist vom Fischfang nicht mehr zurückgekommen.

„Tuvalu“ ist ein Jugendbuch und daher gibt es auch eine Teenie-Liebesgeschichte zwischen Tahnee und einem ihrer Cousins. Dieser Handlungsstrang bringt die interessante Information, dass es ein strenges Tabu über Heiraten bzw sexuelle Beziehungen mit Verwandten bis zu Cousins und Cousinen dritten Grades gibt. Bei einer Bevölkerungszahl von etwa 10.000 Menschen erscheint dies ziemlich sinnvoll, ist im Einzelfall aber natürlich hart.

Wir erfahren vom Alltag in Tahnees Schule, die auf einer anderen Insel liegt. Die Jugendlichen beteiligen sich dort an mehreren Klimaschutzprojekten, wie etwa die „Pacific Climate Warriors“ gewinnen sogar einen internationalen Preis, es ist aber eigentlich allen Teilnehmenden klar, dass sie wenig bis nichts bewegen können um ihre Inseln zu retten. Das Stimmungsbild der Hoffnungslosigkeit und der Wut auf die Industriestaaten ist gut eingefangen. Auch der immer dramatischere Mangel an Süßwasser und an fruchtbaren Böden wird sehr eindringlich geschildert.

Tahnees Vater, der keine Chance mehr sieht, auf Tuvalu zu überleben, gelingt es für die ganze Familie Visa für Neuseeland zu bekommen. Die Familie will auswandern wie so viele andere Inselbewohner auch, weil sie ihre Lebensgrundlagen verlieren und auch ihr Leben in Gefahr sehen. Tahnee überlegt lange und beschließt dann, nicht mitzukommen sondern bei ihrer Großmutter zu bleiben und zu versuchen auf den Inseln zu überleben.

Neuseeland gewährt erstmals Klima-Asyl

Sigeo Alesana und seine Familie sind die ersten Klimaflüchtlinge der Welt. Die Bewohner des Inselstaates Tuvalu im Pazifik dürfen in Neuseeland bleiben.

Zum ersten Mal hat Neuseeland für den Antrag einer Familie auf Bleiberecht den Klimawandel als Gefahr berücksichtigt. Sigeo Alesana, seine Frau und die beiden Kinder im Alter von fünf und drei Jahren aus dem Pazifik-Inselstaat Tuvalu zwischen Hawaii und Australien dürfen in Neuseeland bleiben, wie ihre Anwältin Carole Curtis berichtete.  Damit wären sie die ersten Klimaflüchtlinge der Welt. 
Das Einwanderungstribunal von Neuseeland urteilte, die Kinder seien wegen ihres Alters besonders stark durch Naturkatastrophen und Folgen des Klimawandels gefährdet. Außerdem lebe bereits die gesamte Verwandtschaft der Familie in Neuseeland.
Tuvalu besteht aus insgesamt neun Korallenatollen und ist nur etwa 26 Quadratkilometer groß. Die Inselgruppe liegt im Südwesten des Pazifischen Ozeans, östlich von Papua-Neuguinea und nördlich von Neuseeland. Klimaexperten gehen davon aus, dass der Inselstaat mit etwa 11.000 Einwohnern womöglich bald untergehen wird, weil der Meeresspiegel kontinuierlich steigt.

Quelle: Zeit.de. Von dpa 4.8.2014 10:53

Ein Buch einer deutschen Autorin, die Jugendbücher über aktuelle politische und soziologische Themen schreibt. Ich fand es flüssig zu lesen und informativ und bin mit meinem thematischen Einstieg in die südpazifische Inselwelt sehr zufrieden.

6.9.19 – erste Woche abgehakt

Eine ganze Woche Schule durch und die Vorzüge und Nachteile des neuen Stundenplans sind ziemlich ausgelotet. Mir scheint, dass die Vorzüge deutlich überwiegen. Ein paar winzige Details sind nicht so toll, aber – wie ein Schüler sehr richtig über seinen eigenen Stundenplan sagte „man kann aus allem ein Drama bauen“. Also, ich baue nicht, bin sehr zufrieden und darf nicht vergessen, mich bei den Stundenplanmacherinnen zu bedanken.

Erstaunlich ist, was mein neues TV-Modem alles kann. Vielleicht gibt es das alles eh schon seit vielen Jahren und jeder Kabelfernsehnutzer findet es ganz banal, aber für mich ist es neu, dass es eine Funktion gibt, mit der man – wenn man mitten in einer Sendung den Fernseher aufdreht – die Sendung wieder von Anfang an sehen kann oder dass man Sendungen aufzeichnen und in einer persönlichen Mediathek speichern kann. Auf die Arte-Mediathek komme ich allerdings nach wie vor nur über internet. Nix ist perfekt.

Und schließlich merke ich, dass ich doch noch ziemlich gern unterrichte. Der administrative Kram rundherum wird immer mehr und nervt beträchtlich, aber die Kommunikation mit Schülern und Studierenden ist schön, nach wie vor. Beunruhigend finde ich, dass sich die Schulärztin aus unter ärztliche Schweigepflicht fallenden Gründen entschlossen hat, eine Notfallinterventionsgruppe von LehrerInnen zu bilden, und auch für alle anderen an der Schule beschäftigten Personen Verhaltensanweisungen für den Fall von Suizidankündigungen von SchülerInnen zusammenzustellen. Sie veranstaltet auch Impfaktionen, was ich sehr, sehr gut finde.

Der Lieblingsasiate gegenüber der Schule hat natürlich immer noch die genau gleiche Speisekarte wie Ende Juni. Never change a running system ! Ich gehe aber ohnehin höchstens einmal in der Woche hin, da passt das schon.

Donnerstag 25.7.19 – Dazwischen

Wunderbar habe ich heute geschlafen, zuhause in meinem kühlen Zimmer. Kühl war das Zimmer in dem Gasthof, in dem wir logiert haben ganz und gar nicht. Es war ein gutes Zimmer mit viel Platz und einem geräumigen Bad, in der Nähe des alten Klosters, wo wir gemalt haben, aber es war heiß. Ich habe mit sperrangelweit offenem Fenster nackt geschlafen und trotzdem wurde es erst ab ungefähr 4 Uhr früh kühler. Nachdem das Zimmer im ersten Stock war und darunter das Wirtshaus und eine Hauptstraße des Orts lagen, konnte man auch jedes Geräusch hören. Aber 5 Tage malen, haben die unangenehme Hitze und den schlechten Schlaf mehr als aufgewogen.

Das Foto ist bewusst verschwommen. Es ist schließlich ungehörig erkennbare Fotos von Leuten bei Ausübung ihres Hobbys zu machen. Unser Malsaal war die Kapelle des alten Klosters St. Anna in der Wüste. „Wüste“ wegen eines Übersetzungsfehlers aus dem Griechischen, gemeint war wohl „Einöde“, denn die Gegend hat so gar nichts wüstenartiges an sich. Das Kloster liegt mitten im Wald, neben dem ebenfalls  dichtbewaldeten Leithagebirge. Es wurde von den Unbeschuhten Karmelitinnen bewohnt, die in ganzer Länge ihres Namens „Unbeschuhte Schwestern des Ordens der Allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel“ heißen und der weibliche Zweig der Karmeliter waren oder vielleicht immer noch sind. Falls Orden denn noch Nachwuchs haben.

Mehrere dieser wuscheligen Rinder, inklusive zwei Kälber, die besonders süß waren, standen auf der benachbarten Weide. Leider gibt es nun einmal dort, wo es Rinder gibt auch Bremsen und das sind sehr unerfreuliche Viecher, die um uns kreisten, gemeinsam mit einer Unmenge an Fliegen, denen aber die Farben nicht besonders gut bekommen sind. Ich hatte Glück und bin den Bremsen entkommen, aber eine meiner Malfreundinnen wurde gestochen. Allerdings ist sie eine vorsichtige Ärztin und immer mit allen möglichen Salben und Mittelchen ausgerüstet. Auf der anderen Seite der Klostermauer hatte ein Bauer seinen Stall. Nachmittags, machte er dort die Fenster auf und ein bestialischer Gestank zog zu uns herüber. Aber auch das war eine Kleinigkeit verglichen mit der Kühle und dem angenehmen Ambiente zwischen den alten Mauern.

In der Sakristei der Kapelle gibt es eine kleine Küche und einen Wasseranschluss. Den durften wir aber zum Pinsel auswaschen nicht benutzen und so wanderten wir immer wieder mit Wasserkübeln durch den glühend heißen Hof zu einem Wasserhahn im Freien. Daneben stand auch das Klohäuschen. Alles etwas provisorisch, unser Kurs hieß aber auch „experimentelle Malerei“und machte seinem Namen in jeder Hinsicht alle Ehre. Sobald ich es geschafft haben werde meine Bilder zu fotografieren, werde ich dazu etwas schreibe und herzeigen. Das kann aber noch eine Weile dauern, denn Sonntag Früh mache ich mich auf den Weg nach Hamburg und habe bis dahin noch vieles zu erledigen.