Um ins Schreiben einzusteigen, schleiche ich über einen schmalen Weg, der nur streckenweise von dornigen Ranken befreit ist. Er windet sich irgendwo zwischen Gedanken und Emotionen, schweift einmal ins eine Gebiet, einmal ins andere. Im Vorbeigehen ziehe ich leicht zerfledderte Erinnerungen aus Blüten und Müllcontainern, versuche Giftpflanzen zu vermeiden und erinnere mich doch genau an ihren Nachgeschmack. Manche Wegstücke müssen mit der Machete frei geschlagen werden, andere bestehen aus Treibsand. Die Muse ist eine Chimäre, man muss sich schon selbst in Bewegung setzen
*) Nestroy „Die Papiere des Teufels oder der Zufall“
Oh, da ist schon sehr viel Wahres dran!
Jedesmal, wenn ich meine Festplatten-Romane „verbrochen“ hatte, der letzte war ein Krimi, der in Malcesine am Gardasee spielt, hatte ich etliche unruhige Tage und auch Nächte, in denen ich mit der Muse kämpfte wie eine Berserkerin. 😀 Und auch bei Blogposts und Drabbles geht die Schreiberei nur selten ganz flüssig vonstatten. 😉
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💚
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schön beschrieben!!! gutes vorwärtskommen! 🙂
liebe grüße, andrea
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Danke! So eine Machete hat schon was 🙂
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Schönes Bild! Aber für die Muse möchte ich doch eine Lanze brechen: küsst sie uns nicht, bleibt alles finster und leer. Freilich haben wir kein Freiabo…
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Vielleicht gibt es ja auch alternative Musen, die öfter mal freiwillig vorbeikommen 🙂
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Vielleicht ist es doch so, dass wir nicht auf den Musenkuss warten sollten, sondern selber küssen?
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Glaube ich auch …
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Das Bild von der in „Zellophan“ gehüllten Blume, wie es bestimmten Mitbring-Blumensträussen eigen ist, hat mir den Musen-Gedanken genauso wenig nähergebracht wie immer schon, auch wenn ich theoretisch das Halbverborgene und plötzlich sich Enthüllende herauslese. Dass Musen eingreifen oder sich versagen kommt mir so wahnsinnig männlich vor, mir ist diese Vorstellung völlig fremd. Es gibt für mich Auslöser durch eine Gefühlslage oder durch eine andere Form eindrucksvollen Erlebens, aber das bin doch ich im Verhältnis zur „Welt“, keine Gönnerschaft von aussen.
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Mich hält dein Bild fest. Ein Schleier will durchbrochen werden, um bei der Klarheit anzukommen. Okay, manchmal braucht es vielleicht dafür auch eine Machete,die mir aber zu martialisch ist. Und manchmal nutzt alles nichts, dann will nichts entstehen, sich nichts finden lassen, dann gilt es das erstmal anzunehmen.
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Es freut mich sehr, dass du das Foto wahrnimmst, das ist bislang noch niemandem aufgefallen.
Ja, die Wege zum Schreiben sind wohl verschieden und die Art der HIndernisse auch …
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