Mittwoch, 15.Dezember 2021

Nach drei Wochen zoom-Kommunikation fand mein Ungarischkurs wieder einmal in Präsenz statt. Es war nett die Leute wieder in natura zu sehen. Fünf waren wir ursprünglich. Einer ist de facto schon abgesprungen. Er ist nicht regelmäßig gekommen, hat überhaupt nichts gelernt und sein Beitrag bestand darin, wortreich zu erklären, warum er überhaupt keine Ahnung hat, worum es gerade geht.

Diesen Typus kenne ich aus dem Unterricht in der Abendschule. Die Phase zwischen Anmeldung und Abschluss, in der der Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen stattfinden sollte, wird ausgeblendet. Anstatt sich mit dem Stoff des Unterrichts zu befassen, träumen solche Menschen davon, was sie mit dem vielen Geld machen, das sie aufgrund ihrer Abschlüsse verdienen werden.

Bleiben also vier Leute von denen ich annehme, dass sie zumindest das erste Semester beenden werden. dann wird man weitersehen.

Ich bin zu Fuß durch die Stadt gegangen und habe mir die Weihnachtsbeleuchtung angesehen. Die roten Riesenkugeln in der Rotenturmstraße finde ich besonders beeindruckend, alle Jahre wieder. Die Stimmung insgesamt war allerdings nicht gerade euphorisch. Am Schwedenplatz, vor dem U-Bahneingang stand eine Impfbim. Impfbusse habe ich schon viele gesehen, aber eine Impf-Straßenbahn noch nicht. Dabei ist so eine Straßenbahn von ihrer Form her für diesen Zweck recht geeignet.

Immerhin hat mir die Runde gut genug gefallen um zu beschließen demnächst einmal ins Zentrum fotografieren zu gehen. Ich ging über den Morzinplatz, wo es bis ins 16. Jahrhundert eine Schiffsanlegestelle gab und in den finstersten Zeiten die Leitstelle der Gestapo stand. In aller Seelenruhe ging vor mir eine ziemlich große, sehr wohlgenährte Ratte bis zum nächsten Gebüsch und verschwand dann. Mitten in der Stadt. Könnte man eventuell als symbolträchtig interpretieren.

10 Gedanken zu “Mittwoch, 15.Dezember 2021

  1. Bei einer Ratte, die auch noch die Seelenruhe hat, erinnere ich mich sofort an den Satz, wo eine Ratte sichtbar ist, leben Tausende … nun denn, das war in Berlin auch nicht anders, die Kanalisation von großen Städten ist weit und riesig und Futter gibt es mastemäng.

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