Die ABC-Etüden bei Christiane
Es soll ein Text entstehen mit einer Länge von maximal 300 Wörtern, in dem die 3 vorgegebenen Wörter vorkommen.
Die Art des Textes kann frei gewählt werden.
Ach, liebe Christiane, verzeih, aber ich kann leider unmöglich 5 Wörter wegnehmen. Insgesamt haben die drei Teile aber nur 890 Wörter
Aber warum denn nur, warum, fragte ich Rudolf. Der zuckte nur die Achseln. Hast du alle Informationen bekommen fragte er. Ja, alle, die ich gebraucht habe und noch ein paar mehr, und Feigen und Birnen und ein paar gute Ratschläge zu dem aktuellen Projekt und die Adresse von einem tollen Friseur, außerdem ein paar fantastische Anekdoten zu der Geschichte des Gebäudes und unbezahlbare Tipps darüber, wie man mit dem Chef umgeht. Ah ja und einen Menüplan für die Kantine für zwei Monate. Zwei Monate! Wo die doch normalerweise höchstens einen Tag vorher wissen, was sie zu kochen gedenken. Und zum Abschluss einen selbstgemachten Kuchen, ein Genuss, ein Gedicht, die Königin unter den Kuchen!
Ja, ja, so ist sie, murmelte Rudolf. Und wenn man die Abnützung der Treppe zu Nr. 217 messen würde und vergleichen mit allen anderen Treppen und Fluren im Haus würde man auch zu erstaunlichen Ergebnissen kommen. Willst du damit sagen, dass die gesamte Firma sie offiziell schneidet und sich dann heimlich hin schleicht, wollte ich wissen. Nun ja, meinte Rudolf, so könnte man es wohl ganz gut zusammenfassen.
Aber warum denn nur, wiederholte ich ziemlich emotional. Skrupulös entfernte er die Krümel des Kuchenstücks, das ich ihm mitgebracht hatte von seinem Schreibtisch. Seit dem Ereignis ist das eben so. Welchem Ereignis? Dem Ereignis eben. Und jetzt lass das Thema sonst werden wir nie fertig mit den Plänen.
Seit 5 Jahren arbeite ich bei der Firma, kenne mich in diesem Hogwarts-ähnlichen Labyrinth mindestens so gut aus wie alle anderen und schleiche – wie alle anderen – mindestens einmal wöchentlich zu Frau Göttlich. Niemand erwähnt jemals ihre Existenz und unsere manchmal recht langen Abwesenheiten aus unseren Büros sind das zweitbest gehütete Geheimnis der Firma. Das wichtigste Geheimnis aber, das niemals irgendjemand lüften konnte, ist das „Ereignis.“
294 Wörter
He, auch du kennst es nicht?
Ich hab’s in meinem Roman versucht, einen blinden Fleck im Plot nicht zu erhellen – dachte mir dann aber, dass die LeserInnen trotz allen Genusses, den sie vielleicht aus der erzählten Geschichte ziehen würden, das Buch schließlich in die Ecke pfeffern würden. Das Dumme war: ich kannte das Geheimnis selbst nicht…. Du?
LikeGefällt 3 Personen
Ich habe nicht die leiseste Ahnung 🙂 Es könnte mir vielleicht was einfallen, aber für so eine verworrene Geschichte wäre das wohl nicht ganz einfach 🙂 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Dann geht es dir wie mir….
LikeLike
🙂 🙂
LikeLike
Eine Geschichte, die sich (freiwillig) nicht auflöst?! Ich bin höchst erheitert und verwirrt. Und neugierig. Und ich frage mich dasselbe wie Gerda. 🙂
Liebe Grüße
Christiane
LikeGefällt 1 Person
Haha, immerhin habe ich mich Jahrzehnte darüber geärgert, dass ich nie erfahren werde wie „Vom Winde verweht“ ausgeht. Dann kam dieses Machwerk von – ich weiß nicht mehr wie die Frau hieß – heraus und man konnte ganz deutlich sehen, dass es viel besser ist, wenn man die Dinge lässt, wie sie ursprünglich waren … 🙂 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Recht hast du! 😉
LikeGefällt 1 Person
ABER es sind natürlich alle LeserInnen und SchreiberInnen eingeladen, einen erklärenden vierten, fünften ……… Teil zu schreiben.
LikeGefällt 1 Person
Ich denke darüber nach. 😀
LikeLike
Staun‘ und aaaa 🙂
also meine These: dieses Ereignis gab es gar nicht, sondern ist ein Gerücht, das von a zu b zu c wieder zu a zieht und sich stetig verfestigt.
Aber ich finde es super, dass das Geheimnis bleibt. So kann sich jeder einen eigenen Reim darauf machen.
Übrigens geht es mir bei Buchenden oft so:
ich hoffe natürlich immer, dass das Buch gut ausgeht und wäre von einem schlechten Ende emotional arg mitgenommen.
Aber ein Happy End hat für mich ganz oft ein G’schmäckle – Friede, Freude, Eierkuchen und an den Haaren herbeigezogen.
Wenn ein Autor es schafft, einen Zwischenweg zu finden oder das Ende auf schlaue Art und Weise offen zu lassen, – das empfinde ich dann oft als angenehm.
LikeLike