So schöne Hühner

Gestern waren wir in Mödling, einer Kleinstadt im Speckgürtel von Wien mit wunderschöner mittelalterlicher Bausubstanz. Mödling ist eine sehr reiche Gemeinde, die es sich leisten kann, die Häuser aus dem 14. und 15. Jahrhundert einfühlsam zu renovieren und es ist ein Vergnügen durch die Stadt zu schlendern

An diesem Wochenende hatten sie dort den „Tag des offenen Gartens“. Eine Gelegenheit die Gärten in und um die alten Häuser zu sehen. Abgesehen von schönen Gärten, konnte man auch diverse Nebengebäude begehen. Ich bin zum Beispiel bei einer faszinierenden Sammlung von alten Bügeleisen vorbeigekommen. Abgesehen von den sehenswerten Objekten habe ich bewundert, dass die Leute gar keine Scheu hatten, allen Interessierten in ihre privaten Bereiche Eintritt zu gewähren.

Den Garten eines Künstlers habe ich auch besucht. Er war mit Skulpturen aus diversen Materialien na ja „geschmückt“ würde ich nicht gerade sagen, weil mir die Dinge gar nicht gefallen haben. Der Garten selbst grenzt an den Bach, der durch Mödling fließt und ist ziemlich groß, so dass die hübschen Hühner, die hier gehalten werden viel Platz haben. Tatsächlich haben sich die Besucher, die wohl hauptsächlich aus der Großstadt kamen, für die Hühner viel mehr interessiert als für die Skulpturen.

Eine kleine Führung durch das Stadttheater habe ich auch noch mitgemacht bevor ich mich in einem Café niedergelassen  und in das Buch hineingelesen habe, dem ich beim Vorbeigehen an der Buchhandlung nicht widerstehen konnte. Ich habe kürzlich bei Yvonne darüber gelesen und dachte mir, eine ideale Nebenlektüre zu der Speer-Biographie an der ich noch immer nage. Meistens kaufe ich diese Art Bücher nur als paperback, aber dieses ist ganz neu und die Taschenbuchausgabe erst in einem Jahr zu erwarten.

Es war noch ganz angenehm im Freien zu sitzen, ein bissl zu lesen, Leute zu beobachten und einen großen Kakao mit allem Drum und Dran zu konsumieren. Dann kam F. von seinem Spaziergang auf dem Hausberg zurück und wir beschlossen doch noch eine Kleinigkeit beim hochgeschätzten „Zen“ in der Fußgängerzone zu essen. Kann ich sehr empfehlen. Nicht nur isst man dort hervorragend, man bekommt auch immer eine Vor- und eine Nachspeise auf Kosten des Hauses. Und wenn man sich – wie der F gestern – von der Kellnerin mit Sauce übergießen lässt, sind dann die Getränke auch umsonst.

16 Gedanken zu “So schöne Hühner

  1. Also allein der letzte Absatz lässt einen ja schon den Besuch dort lohnenswert erscheinen🤣.
    Mal ehrlich, es ist schön zu lesen, dass es solche Orte und Gemeinden noch gibt. VG Nele

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  2. Hier wird das auch gemacht, aber ich war jetzt in den letzten Jahren nicht mehr dabei. Davor, als ich von Garten zu Garten geschlendert bin, war meine Begeisterung an vielen Stellen echt. Aber es gab auch mehrere Gartenzwergeparadiese, bei denen ich zusah, dass mich die Gartenbesitzer nicht zu greifen bekamen. Ich heuchle nämlich nicht Freude, wenn dem nicht ist.

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  3. Liebe Myriade!

    Als Künstler ist es vermutlich nie verkehrt, ein paar Hühner oder andere Tiere zur Hand zu haben, um eventuell gelangweilte Besucher bei Laune zu halten. Mit der Kunst ist das ja immer so eine Geschmacksfrage. Ein gebratenes Hühnchen in spe hingegen werden wohl lediglich die vegetarischen Betrachter verschmähen und sich interessiert den Skulpturen widmen 🙂

    Herzliche Grüße
    Mallybeau

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