Freitag 12. Jänner 2024 – ich puzzle, wir puzzeln, die Kücheninsel ist vorübergehend unbenutzbar

Immer wenn ich in die Küche komme, suche ich einen oder zwei Steine. Für ein Puzzle sind 1000 Stück nicht allzu viel aber sie passen gerade sehr gut auf die Kücheninsel. Eine Leinwand auf der das fertige Werk gebaut wird und rundherum die aufgelegten Steine in Deckeln von Schachteln. Ganz gute „Arbeitsbedingungen“. Der F beteiligt sich auch gelegentlich. Zwar habe ich das Puzzle eigentlich ihm geschenkt, es war aber kein besonders selbstloses Geschenk.

Es soll hier „Der große Turmbau zu Babel“ von Pieter Bruegel, dem Älteren entstehen. Gemalt hat er es 1563 und es wurde zum Modell für zahlreiche andere Darstellungen des Themas. Es gibt auch eine zweite, kleinere Version des Bildes, die in Rotterdam zu sehen ist. Das Bild ist 114,4 x 155,5 cm groß und mit Ölfarben auf Eichenholz gemalt.

Unsere Fortschritte halten sich noch in Grenzen, aber immerhin ist – bis auf einen Stein – die Umrandung fertig.

Nicht nur der Turmbau zu Babel sondern auch etliche andere bekannte Bruegel-Bilder hängen im Wiener Kunsthistorischen Museum.

Etwa dieses: „die Bauernhochzeit“, 1568 vom selben Künstler gemalt, ebenfalls auf Eichenholz. Ich schaue es mir immer wieder gerne an, weil das Rätsel des dritten Fußes des vorderen Speiseträgers ungelöst ist und wohl auch bleiben wird. Die Theorien der Kunsthistoriker reichen von „Irrtum des Malers“ bis „Darstellung eines Sprichworts.“

49 Gedanken zu “Freitag 12. Jänner 2024 – ich puzzle, wir puzzeln, die Kücheninsel ist vorübergehend unbenutzbar

  1. Oh jaa, puzzeln macht Spasz! Und Kunstpuzzles können richtig schwierig sein – an einem Waterhouse bin ich mal abgestorben, denn der Druck war so mies, dasz alle Teilchen nur einfach braun waren…aber idR schaffe ich sie. Und bin nicht mit 2 Teilchen zufrieden – da gehn dann schon 2h oder der ganze Tag drauf. Das ist wie ein Sog… Deshalb musz ich gut überlegen: fange ich das jetzt an, oder habe ich doch noch andres zu tun – ?
    Ja dann: FF = fiel Fergniegen!
    Mascha

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    1. Ja, das Ding entwickelt einen gewissen Sog, das geht mit auch so. Wenn ich darauf warte, dass ich sonst nichts zu tun habe, komme ich nie zum Puzzeln.
      FT = Fielen Tank ! 🙂

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  2. Heutzutage würde man angesichts eines solchen Bildes vermuten, die verwendete Bild-KI /AI hätte noch nicht sauber genug gearbeitet bzw. die „Negativ-Prompts“, die auszuschliessenden Möglichkeiten der Darstellung, wären nicht detailliert genug gewesen. Nachdem ich gerade damit herumspiele und laufend überzählige Gliedmassen bei der Wiedergabe meiner Aufgabenstellungen finde, bekommst du meine erste absurde Idee des Tages im Austausch für den ersten Lacher des frühen Morgens, den du mir geliefert hast, als ich mir eine durch Puzzelei vollkommen ausser Betrieb gesetzte Küche vorstellte.

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    1. Hihi, nein die Küche ist durchaus noch in Betrieb.
      Wäre interessant wie solche Werke von KIs aussehen . Mit überzähligen Gliedmassen, ihhhhh, eine neunbeinige Spinne, eine Katze mit drei Vorderpfoten, ein Mensch mit sieben Fingern …

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  3. Wow, das ist ein schönes Motiv. Ich puzzle gerade The Spirit in der Kinkade Reihe – auch 1.000 Teile. Ich kann bis 1.500 puzzeln, ist aber auch in Ordnung und mache es gerne. Die kleinen haben es ja teilweise auch in sich.
    Das Motiv von Babel ist auch sehr schön.
    Liebe Grüße Monika

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    1. Die Kinkade-Puzzles, von denen ich noch nie gehört hatte, habe ich mir gerade angesehen. Die sind auch nicht einfach mit den impressionistisch verschwommenen Farbübergängen. Da wünsche ich viel Erfolg von kleinen Stückchen zu kleinen Stückchen!

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      1. Vielen Dank. Ja, einfach ist es nicht. Es ist aber sehr schön zu beobachten, wie das Motiv entsteht. Und es hetzt mich ja keiner. Wenn ich Wochen oder Monate brauche, was solls?

        Liebe Grüße Monika

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  4. Fürs Puzzeln fehlt mir die Geduld, ich habe mich lediglich immer nur mäßig daran beteiligt, mit Zufallsfunden jeweils. Ansonst habe ich es geliebt, in die aufmerksamen Gesichter meiner ehemaligen Schützlinge zu blicken: Wie sie akribisch gesucht, probiert und gedreht und gewendet haben.
    Das KHM – auch mit den Bruegel-Bildern – habe ich in großer Beeindrucktheit durchwandert, bei Bruegel habe ich immer den Eindruck, dass es vor Geschichten in einem einzigen Bild nur so wimmelt. Kann Augen überfordern. Stelle mir gerade vor, die Aufgabe zu bewältigen, dazu eine Bildgeschichte zu verfassen … 😉
    Stimmt, der dritte Fuß, er bleibt ein ungelöstes Rätsel. Nachfragen können wir ja nicht mehr. Ganz liebe Grüße aus Oberösterreich!

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    1. Die Bruegelschen Wimmelbilder und die Darstellungen des Alltagslebens sind eine Fundgrube für Kulturhistoriker. Ich finde, dass das Puzzeln ganz abgesehen davon, dass es mir Spaß macht eine gute Schulung für Aufmerksamkeit auf Details ist und für Gelassenheit.
      Geschichten oder vielleicht Comics zu solchen Bildern zu verfassen, wäre sicher interessant. Führe mich nicht in Versuchung 🙂 🙂

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  5. Vielleicht sollte ich auch mal wieder eine Auszeit von allem nehmen, was ich sonst so tue und ein Puzzle machen. Dabei kann ich gut abschalten. Ich mag die (ziemlich kitschigen, aber auch teilweise herausfordernden) Motive von Thomas Kinkade, aber auch MC Escher findet sich mit seinen surrealen Perspektiven in meinem Fundus. Danke für die Anregung.

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  6. Gepuzzelt habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr, sollte ich vielleicht mal wieder versuchen. 😉 Nicht hundertprozentig selbstlose Geschenke habe ich früher auch des Öfteren gemacht. Meistens war mein Vater das „Opfer“. 😉
    Das ist ein schöner Nachmittag mit dir im Kunsthistorischen Museum gewesen.

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  7. das dritte bein hat mich doch sehr interessiert. bei meiner suche stieß ich auf diesen thread:
    https://www.tamino-klassikforum.at/index.php?thread/10232-bildbetrachtung-pieter-brueghel-d-%C3%A4-die-bauernhochzeit/
    ich biete hiermit eine weitere deutung an: nämlich, der vordere türträger verlor im laufen seinen schuh und läuft nun tapfer nur mit socke weiter. 😉
    (jaja, ich weiß, dem widerspricht der sich abzeichnende schnürsenkel. andererseits ist der linke fuß viel schmaler als der rechte, was sich nicht allein aus bewegung oder perspektive erklärt und meine these stützen würde.)

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  8. Obwohl sich meine Geduld ansonsten in Grenzen hält, kann ich beim puzzeln sehr gut abschalten und tut gut. Dieses tolle Bild vom Turmbau zu Babel ist durch die große Fläche an Braun- bzw Beigetönen eine ziemliche Herausforderung und bin schon gespannt wie es dann fertig an der Wand aussieht, was du ja dann nochmals als eher selbstloses Geschenk in mühevolller Handarbeit präsentieren kannst. 😉

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    1. Ja, das Motiv ist recht schwierig, aber an die Wand hänge ich mir keine Puzzles. Ob ich das Original aufhängen wollte, darüber habe ich noch nicht nachgedacht, weil es ja nicht seeeehr wahrscheinlich ist, dass es mir angeboten wird 🙂

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      1. Hänge meine fertigen Puzzles ja auch nicht auf und hab manche dann wieder zerlegt den Kindern überlassen. Das Original ist bestimmt sehr schön und reizvoll, aber in diesem Fall ist eine Kopie davon bestimmt sinnvoller. 😉

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  9. Ein Puzzle – habe ich ewig nicht mehr zusammengelegt. Das letzte war eine Beigabe zu einem Buch von Georges Perec.

    Der dritte Fuss… war das in Wien nicht der dritte Mann?
    Zwischen den beiden Trägern sitzt ein Mann, der Suppenteller vom Brett nimmt. Er sitzt rittlings auf einer Bank. Seinen rechten Fuss erkennt man ganz genau. Sein linker Fuss steht zwischen den Füssen des vorderen Trägers.
    Übrigens verschüttet jeden Moment den Suppenteller in seiner Rechten, weil er bereits auf den Teller schaut, den er eben auf dem Brett mit seiner linken Hand ergreift.

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    1. Nein, seinen linken Fuß erkennt man, den rechten sieht man nicht und es kann unmöglich der zusätzliche des vorderen Trägers sein, den dann müsste der sitzende Mann aus besonders elastischem Gummi sein 😉

      Ein Puzzle zu einem Buch von Perec, interessant. Wenn es das Buch ohne „e“ wäre, wäre das Puzzle vielleicht ohne rot oder blau 😉 Den Übersetzer von diesem Buch bewundere ich übrigens sehr, eigentlich muss er den Roman neu geschrieben haben

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      1. Es war nicht Anton Voyls Fortgang, sondern Das Leben. Nur die Erstausgabe in Leinen in einem nummerierten Karton hatte dieses Puzzle. Es hat nur wenige Teile, war aber schwer zu legen, da die Teile ganz anders geschnitten waren als bei einem herkömmlichen Puzzle.

        Den Breughel werde ich mir noch genauer anschauen.

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  10. uff, ein Puzzle und was für ein eindrucksvolles, aber ich bin kein Puzzeler, oder wie nennt mam Menschen, die hingebungsvoll puzzeln und darüber die Welt vergessen?
    Ich würde alle Teile festkleben wollen, damit sie endlich an Ort und Stelle bleiben 🙂

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