Ratten, Umzug und Salafismus

Das wird morgen wieder ein langer Tag werden. Ein paar Stunden Unterricht, dann „Einschulung“ für den bevorstehenden Schulumzug durch die Spedition, dann ein Vortrag über Salafismus und Deradikalisierung von einem, der was davon versteht. Der Kollege beeindruckt. Er arbeitet nicht nur mit mehr oder weniger radikalisierten Jugendlichen, er ist auch muslimischer Gefängnisseelsorger. Trotzdem wurde er vom Präsidenten der Wiener muslimischen Gemeinde als Religionslehrer entlassen, weil er diesem versteinerten Verein zu progressiv war. Vielleicht war er dem äußerst unsympathischen, erzkonservativen Präsidenten auch nur persönlich ein Dorn im Auge, weil er die Konkurrenz eines gescheiten, aktiven, gebildeten Menschen nicht aushält. Ich rede da nicht ins Leere. Der Herr Präsident war ebenfalls islamischer Religionslehrer an meiner Schule und hat sich bei der Ausübung dieser Tätigkeit viele Feinde gemacht, bei Lehrern und Schülern.

Was den Schulumzug betrifft, so soll er während der Sommerferien stattfinden und wir sind alle etwas unrund wegen eines mails unseres Direktors, in welchem drinsteht, wir mögen den Umzug bei unserer Urlaubsplanung berücksichtigen. *grübel und studier* wie er das gemeint hat. Die gelernte Österreicherin fragt in so einem Fall nicht nach und hofft das beste. Sollte es dann doch so sein wie befürchtet, kann man sich immer noch auf die Position zurückziehen das wäre völlig unklar gewesen …..

Ja, und was unsere Ratte(n?) Hans-Peter betrifft, so wurde der Kammerjäger Nr 1, der nach sieben Besuchen nicht in der Lage war die Situation zu bereinigen durch die Kammerjägerfirma 2 ersetzt in die wir auch keine großen Hoffnungen mehr setzen. Tatsächlich sehen wir uns schon nächtliche Wachen aufstellen um die Umzugskartons zu bewachen damit Hans-Peter nicht auch noch mitkommt ins Ausweichquartier 🙂

Und dann fällt der Abendunterricht aus und wir veranstalten ein Frühlingsfest im Hof. Hoffentlich hält das Wetter. Feste im Turnsaal einer Schule, die ohne Übertreibung kurz vor dem Zerfall steht, ist nicht sehr verlockend.

28 Gedanken zu “Ratten, Umzug und Salafismus

  1. Du bestätigst mit deinem Hinweis auf den „Präsidenten“, was das eigentliche Problem dieser Ideologie ist. Fanatiker beherrschen die Szene. Wer gegen sie ist, wird „umgebracht.“ Was mich zur Frage bringt woran Ratten glauben. An den Käsegott? 😀

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    1. Nun gut, mag sein, dass dieser Präsident und seine Ideologie das wirkliche Problem sind. Aber das gibt es in jeder Ideologie. sogar bei denen, die angeblich ideologiefrei sind. Vielleicht sogar bei käsegläubigen Ratten? 🙂

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    2. HAHA, eine hervorragende Frage, manche glauben sicher an den Käsegott andere an den großen Meister des Labyrinths im weißen Kittel und dann wird´s noch welche geben, die sich über die Schicksalhaftigkeit der Aufstellplätze der Fallen Gedanken machen 🙂

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  2. Immer dieses Absägen Herausragender…

    Ratten gab es im alten Haus des Gärtnergatten auch.
    Des Nachts schlichen sie durch unbekannte Zugänge und guckten frech, wenn das auf halber Treppe gelegene Plumpsklo aufgesucht werden musste.
    Dann machten sie…düddipdüdip…die Treppe hinunter.
    Was hab ich mich gegruselt.

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    1. Wie süß 😦 Angeblich gibt es ja mindestens 4mal soviele Ratten wie Menchen, das wären dann 8 Millionen in Wien ….. eine etwas beklemmende Vorstellung …

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  3. Testfrage: welcher Zusammenhang besteht zwischen Hans-Peter, dem Herrn Präsidenten, der Entlassung des Geeigneten, der maroden Schule? Möge sich dieser Zusammenhang – welcher auch immer (Ratten?) – mit dem Umzug in Wohlgefallen auflösen.

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