Sprossen sprossen- diesmal erfolgreich

Unbedingt wollte ich Sprossen züchten. Nachdem sich schon der esoterische Einstieg nicht wirklich überzeugend gestaltete, waren auch die ersten Ergebnisse mit dem bio-snacky wenig appetitlich . Hätte ich mir denken können, dass ein Gerät mit einem so blöden Namen nichts Gescheites sein kann. Aber zum Glück gibt es die Blogkollegin Ola, die freundlicherweise eine sogar bebilderte Anleitung für die Sprossenzucht in Gläsern verfasste. Herzlichen Dank dafür!

Nachdem ich mich von meinem schiefen Einstieg erholt hatte und überlegte, wie am besten bei der Bohrung von Löchern in Deckel von Gläsern vorzugehen wäre, entdeckte ich im Supermarkt sogenannte „Sprossenzuchtgläser“. Schon einmal ein wesentlicher soliderer Name als „Bio-Snacky“. Die Gläser sind höchst praktisch, der Deckel besteht aus einem Sieb und in der Verpackung wird ein kleines Metallgestell mitgeliefert, in das man die Gläser nach dem Spülen der Samen schräg hineinstellen kann. Ich vermute, dass das Spülen ein wesentlicher Faktor für das Vermeiden von Schimmel ist, die eventuell vorhandenen Keime haben gar keine Chance sich niederzulassen

Also: erster Versuch: Radieschen. Ein voller Erfolg.

Die Biomasse vermehrt sich so gewaltig, dass ich die Jungsprossen nach drei Tagen auf zwei Gläser aufteilen musste:

Die Lehre daraus: weniger Samen ansetzen oder ein drittes Glas kaufen. Nachdem ich aber keine Plantage eröffnen möchte und die Sprossen ja auch gegessen werden sollen, werde ich die erste Variante verwirklichen. Der Ausruf: „Oh nein, nicht schon wieder Sprossen“ soll auch tunlichst vermieden werden bzw sollte daraus besser ein „Jö, endlich wieder Sprossen“ werden.

Zweiter Versuch: Rucola. totales Fiasko

Die Samen klumpen sich zusammen und kleben sich an den Deckel so dass das Wasser kaum abrinnen kann. Nach Tagen ist auch keinerlei Veränderungen an den Samen festzustellen. vielleicht sind sie eine Spur aufgequollen, aber nicht genug um die Verklumpung irgendwie aufzulösen. Weg damit! Mein Bedauern hält sich in Grenzen, weil ich Rucola ohnehin nicht mag und die Sprossen wohl ähnlich schmecken wie die fertigen Blätter.

Dritter Versuch: Samenmischung und weniger Samen. Das ist es!

Diese Mischung reift gerade heran und schaut sehr gut aus. Die Hersteller der Gläser bieten auch Keimsaaten an. Warum sie Mischungen anbieten ist mir durch das Rucola-Desaster klar geworden. Samen verschiedener Größen können sich nicht zusammenklumpen.

Ich freue mich sehr, dass das Thema Sprossen zufriedenstellend gelöst ist. Sollte jemand in Wien oder Umgebung wohnen und einen Bio-Snacky haben wollen, er kann bei mir jederzeit abgeholt werden.

26 Gedanken zu “Sprossen sprossen- diesmal erfolgreich

  1. Alles wird gut, ausser für den armen Biosnacky. Dabei könnte er doch auf der Terrasse in der Wespenzeit oder bei Fliegenbelästigung immernoch als Aufschnitt- und Käse-Bewahrer auf den Tisch kommen.

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  2. Guten Morgen 🙂
    das sieht ja schon recht vielversprechend aus und vielleicht solllte ich es auch noch einmal versuchen? Ganz ohne diese olle Keimbox voller Keime, die damals noch nicht Biosnacky hiesz, aber genauso einer war (?)
    Müszten doch eigentlich normale Erbsen, Bohnen, Linsen auch gehn, ohne exklusive Samentüte (die dann wieder das zehnfache kostet) –
    Ja dann: guten Appetit!

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    1. Da hab ich nachgehakt: die speziellen Keimsaaten sind auf Keime getestet, die normalen Bohnen zum Kochen oder Saat-Saaten nicht. Da kann man dann magendarmmäßig bös Pech haben, muß man aber nicht…. 😉

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      1. Dieses Mini-mini-Landwirtschaftsexperiment ist sehr spannend. Man sieht wieder einmal, dass es nicht genügt, irgendetwas, irgendwie und irgendwo in die Erde zu stecken und auf den Ertrag zu warten. Meine Hochachtung der Kompetenz der Bäuerinnen und Bauern !

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  3. Hey, super, das freut mich, dass du Erfolg hast! Ich habe mit sehr ähnlichen Gläsern gezogen, bis sie mir zu den Ohren rauskamen, aber deine Fotos/Berichte sind echt appetitanregend. Kann es übrigens sein, dass Rucola nicht im Glas geht, weil schleimbildend? Dein Bericht legt das nahe.
    Morgenkaffeegrüße 🌦️🌳🎶☕🍪

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    1. Das kann leicht sein. Schleim haben die Rucola-Samen reichlich gebildet. So reichlich, dass eben das Wasser nicht mehr durchkam und nicht mehr ausgegossen werden konnte. Ich knabbere gerade an den Erbsen und Mung(o?) Bohnen. Mit Schokokugeln können sie sich geschmacklich nicht messen, dafür sind sie eindeutig gesünder 🙂

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  4. Rucola? Ich mag ihn sehr, habe aber noch nie ein Saatgutangebot für Sprossen gesehen. Dass er schleimbildend ist? Da ist Christiane mir wissenstechnisch weit voraus. Die Mungobohnen/Erbsenmischung ist toll. Passt genau. Empfehlenswert auch verschiedene Rettischsprossen mit interessanter Schärfe. Guten Appetit!

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    1. Ich habe sogar zwei Päckchen mit Rucola-Samen herumliegen. Na ja … Von den Herstellern dieser Gläser mit Gestell gibt es vier verschiedene Samenmischungen, von denen ich jetzt gerade die erste probiert habe und sehr zufrieden bin. Nochmals herzlichen Dank für die Gebrauchsanleitung 😉

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  5. Also, ich hab einen Biosnacky – und der wird genau wie das Glas nach dem Spülen schräg hingestellt. Ist gleich im Deckel integriert, der Ständer. Funktioniert wunderbar, sieht bloß nicht so nett aus wie Dein Teil. Ich fürchte, der arme Biosnacky (zugegeben: bescheuerter Name!!) wurde zu Unrecht aussortiert. Einfach falsch benutzt…. *g*

    Na, Hauptsache, es hat jetzt funktioniert.

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    1. Da habe ich offenbar ein anderes Modell: aufstellen kann man nichts, es gibt nur eine Abtropftasse, die ist aber nicht groß genug um das Wasser aufzufangen, das bei richtigem Spülen der Samen durchrinnen würde. Man kann die Samen also nur besprühen und das mögen die Schimmelkeime sehr 😦

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  6. Schön, mein Glas fand ich gestern auch wieder,
    als ich nach meiner gesammelten Saat für den Balkon fahndete. Keine Ahnung ob ich es jemals benutze, aber ich weiß immerhin wo es in meiner Wohnung steht.

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      1. Ja, mal gucken,
        mir ist mein Balkon im Moment gerade etwas wichtiger.
        Ich bin fur sowas definitiv zu selten zu Hause, aber ich bin mir sicher irgendwann werde ich das mit der Sprossenzucht auch noch mal versuchen,
        wenn ich weiß was ich oder wie ich leben will.🐬

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  7. Vielleicht ist Dein Bio-Snacky beleidigt, weil Du seinen Namen so bescheuert findest. Ich hatte viele Jahre welche und hatte nicht ein einziges Mal Schimmel-Schleim-Ärger mit ihnen, sondern immer tolle Ergebnisse. Auch die Auffangschüssel fand ich nie zu klein.

    Wenn Du nicht in Wien lebtest… also: ich nicht in Glückstadt, sondern in Wien, dann würde ich sofort vorbeikommen und ihn adoptieren. Ich wünsche mir nämlich schon seit einiger Zeit, wieder einen zu haben.

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