Montag 7. August 2023 -Kühl, Storchenschritt, überschwemmt und gerutscht

Im Waldviertel hatte es so an die 15 Grad, maximal und hat geregnet. Wir sind die siebenhundert Meter hinuntergefahren bis zur Donau. Da war es auch kühl, aber es war die Kühle eines Sommertags und die Luft hat sich einfach anders angefühlt. Prinzipiell hätte ich nichts dagegen gehabt noch eine Weile zu bleiben, Regen hin oder her. Nur ist es in Wien gerade auch kühl und für meine Begriffe sehr angenehm. Wir haben also trotz Wind und Regen viele Fenster aufgerissen um die warme Luft der letzten Hitzewellen loszuwerden und die Wohnung so kühl wie nur möglich zu bekommen, in Erwartung höherer Temperaturen gegen Ende der Woche.

Insgesamt waren es zwei gute Gesundheitswochen. Besonders das Kneippen als erste Handlung des Tages hat mir sehr gefallen. Hätte ich einen Garten würde ich mir so ein kalt-warm-Becken bauen lassen um darin zumindest zu Beginn allmorgendlich im Storchenschritt zu marschieren. Etwas so Einfaches mit so guter Wirkung. Auch die Wassergymnastik war sehr fein, Mit den sogenannten Kurärzten ist nicht viel anzufangen. Ich verstehe ja, dass das ein ungeheuer langweiliger Job sein muss und nur für Leute, die entweder fachlich nicht allzu kompetent sind oder keine Lust haben ihren Beruf auszuüben. Die Physio- und Ergotherapeuten sowie die Masseure dagegen waren angenehm kompetent und engagiert.

Kurhäuser sind im strukturschwachen Waldviertel wichtige Arbeitgeber. Die Therapeuten und Trainer, das Hotelpersonal, die Mitarbeiter im Restaurant pendeln teilweise recht lange Strecken zu Tageszeiten, die mir doch recht extrem vorkommen. Wer zum Beispiel in 50 Kilometern Entfernung wohnt und um 7h zu arbeiten beginnt … Es gibt ein „Mitarbeiterhaus“, aber ich weiß nicht, ob manche ständig dort wohnen oder immer nur für ein paar Tage.

Die Bilder von den Überschwemmungen in Kärnten und der Steiermark sind sehr heftig. Die Wassermengen haben den Höhepunkt überschritten, aber die Hänge rutschen noch immer. Bei Katastrophen dieser Größenordnung werden die materiellen Anteile von Existenzen vernichtet, bisher gab es aber zum Glück nur einen Toten. Bewundernswert die Einsätze der Feuerwehr. Es sind viele Freiwillige dabei, die von ihren Arbeitgebern nicht unbedingt freigestellt werden. Die Feuerwehr gehört ja auch bei Umfragen immer zu den am meisten geschätzten Berufsgruppen. Völlig zu Recht finde ich. Sie beherrschen sowohl das Retten kleiner Katzen aus hohen Bäumen wie auch das Management gewaltiger Katastrophen.

27 Gedanken zu “Montag 7. August 2023 -Kühl, Storchenschritt, überschwemmt und gerutscht

  1. Gerade die Leute bei den Freiwilligen Feuerwehren bewundere ich auch sehr. Sie stehen ja nicht nur bei Notfällen bereit, sie halten auch die Wagen und das Gerät in Schuss und treffen sich regelmäßig zu Schulungen und Übungen, bei uns im Ort einmal wöchentlich.

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    1. Ich denke, sie sind in kleinen Orten auch noch ein wichtiger Sozialfaktor. Wenn die Jugendlichen bei der Feuerwehr mitmachen, ist das auf jeden Fall besser als so manch andere Freizeitbeschäftigung

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  2. Es ist eindeutig zu kalt – wohl auch wegen dem Klimawandel! Wenn der Golfstrom deswegen irgendwann zusamnenbricht, wird’s noch kälter in Europa. Bis zur nächsten Eiszeit dauert’s aber noch ein bischen. Das wird gerne und leicht vergessen von den Apologeten des aktuellen und zeitgenässischen „Weltuntergangs“. Wir leben ja in einer ganz normalen Wärmeperiode der Erde sowieso gerade (abgesehen von dem exorbitanten Beitrag des Menschen dazu in Form von CO2-Abgasen und Methan-Fürzen all der vielen Kühe heute).

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      1. Mir ist’s auf jeden Fall zu kalt! Heute wieder nur 18° und Regen hier und heute im schönen Niederbayern. Den Klimawandel hatte ich mir doch ehrlich gesagt anders vorgestellt. Dann hält ins nächste Museum, auch nicht schlecht!

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  3. Dann läuft es in Österreich mit der Feuerwehr anders als hier – hier sind Arbeitgeber verpflichtet, Freiwillige Feuerwehrleute freizustellen, wenn sie einen Einsatz haben. Ist Landesgesetz, also gilt nicht bundesweit:
    § 11 Abs. 1 „Niedersächsisches Brandschutzgesetz“ (NBrandSchG): „Nehmen sie während der Arbeitszeit an Einsätzen … der Feuerwehr teil, so sind sie während der Dauer der Teilnahme, bei Einsätzen auch für den zur Wiederherstellung ihrer Arbeits- oder Dienstfähigkeit notwendigen Zeitraum danach, von der Arbeits- oder Dienstleistung freigestellt.“
    Arbeitgeber lieben das nicht, aber mal im Ernst – wenn es bei denen brennt, sind sie doch froh, wenn die Feuerwehr zum Löschen kommt!

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    1. Ich habe gerade gehört, dass die Arbeitgeber in Ö Gelder aus dem Katastrophenfonds bekommen, wenn sie ihre Arbeitnehmer, die bei der Freiwilligen Feuerwehr sind freistellen. Bei einer so gewaltigen Katastrophe müssen sie das anstandshalber wohl machen.

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  4. Während der vergangenen zwei Wochen, in denen es hier auch angenehm frisch war, habe ich mir Tag für Tag sehnlich gewünscht, man könne die Kühle in der Bude irgendwie für die nächste Hitzewelle konservieren, um sie dann nach und nach zur Linderung freizusetzen… 😉
    Mit den Reha-Ärzt:Innen, die mich vor sechs Jahren nach meiner Hüft-OP betreuten, war auch nix anzufangen. Der eine verordnete mir Woche für Woche Übungen, die ich als noch frisch Operierte mit dem neuen Hüftgelenk überhaupt nicht machen durfte. Und die andere ließ mich während eines Kontrolltermins über eine halbe Stunde lang herumsitzen, während sie sich am Telefon angeregt über die Vorzüge und Macken ihres neuen Reitpferds ausließ.
    Kneipen im Storchenschritt tut sehr, sehr gut. Überhaupt die ganzen Anwendungen und Ratschläge vom alten Pfarrer Kneip selig. 😉

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    1. Vorläufig sollen die Temperaturen ja noch ganz menschlich bleiben, „nur“ um die 30 Grad.
      Ich denke, dass jemand, der/die Kurärztin wird berufliche Ambitionen weitgehend aufgegeben hat. In einer Reha-Einrichtung sollte das ja doch noch etwas anderes sein. Wir haben in Ö ein ganz anderes Reha-System. Nach der OP bleibt man ein paar Wochen zuhause und geht erst Wochen später auf Reha. Ich zum Beispiel war erst in der 9. Woche nach der Hüft OP auf Reha. Beide Systeme haben vor- und Nachteile …

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      1. Bei uns hier hängt es weitestgehend vom Arzt bzw. Chirurgen ab, wann man in die Reha geschickt wird. Manche, wie z. B. mein Operateur, schwören darauf, dass man so schnell als möglich in die Reha überstellt wird, andere nicht.
        Na, nur 30° Grad – das sind ja schon fast herbstliche Temperaturen, nach der Hitze von Juni/Anfang Juli. 😀

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        1. Aha, dann kann man sich als Patientin nicht wirklich schon vor der OP im einen Reha-Termin bemühen, wenn man nicht weiß, zu welcher Schule der Operateur gehört.
          Ja 30 Grad kommen mir schon geradezu gemäßigt vor 🙂

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          1. Man wird von der Krankenkasse, bei der man versichert ist, angerufen bzw. angeschrieben. Und die teilen einem dann den Reha-Termin mit, und auch in welcher Einrichtung man behandelt wird. Als Kassenpatient:In hat man da bei uns leider keine freie Wahl. In die Reha-Klinik, die man mir zugedacht hatte, wäre ich freiwillig nie und nimmer gegangen, und bin dort auch nicht gut behandelt worden.

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            1. Da gibts wohl bessere und schlechtere Reha-Stätten. Ich erinnere mich, dass ich unbedingt in eine bestimmte, ganz in der Nähe von Wien wollte und praktisch täglich angerufen habe, ob sie nicht doch bald einen Platz für mich hätten. Ich bin ihnen wohl gründlich auf die Nerven gefallen, aber es hat geklappt 😉

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  5. Letztes Jahr hatte wir im Ahrtal eine Katastrophe, jetzt sind wohl alle gewarnt.
    Vor 30 jahren sah ich mal einen Sturzbach einen steilen Weg runterkommen, der bahnte sich den Weg über ein halbhohes Mäuerchen durch den Garten eines Anwohners ins Haus.

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