Freitag 11. Dezember 2020 – Crowdfunding

Ich halte Crowdfunding für eine sehr interessante Art der Finanzierung von Diversem. Selbst bin ich an einer Crowdfunding-Konstruktion beteiligt, bei einer Firma, die Bio-Produkte aus Oliven erzeugt, hauptsächlich Öl, aber auch diverse Aufstriche und es gibt auch eine Kosmetiklinie. Originell daran ist, dass die Firma zu 100% in Griechenland produziert, die Oliven ausschließlich von griechischen Bauern kauft, Steuern in Griechenland bezahlt, aber die Gründer und die gesamte Firmenleitung sind Österreicher und die Produkte werden zu einem hohen Prozentsatz in Österreich und Deutschland verkauft.

Im Bio-Sektor gibt es jede Menge Zertifizierungen und Preise, die man gewinnen kann. Die Mani-Öle gewinnen oft und sind auch in manchen Bereichen Marktführer. Dies ist umso erstaunlicher als diese Firma buchstäblich aus dem Nichts entstanden ist. Der Firmengründer war ein Aussteiger, der alternativ und selbstversorgend leben wollte und gerade so viel Geld haben, damit er sich der Meditation widmen könnte. Es ist eine Firma mit zweistelligem Millionenumsatz daraus geworden und heute meint der Gründer, dass er sich auf einen Weg der tätigen Spiritualität begeben habe, mit der er der Welt mehr bringt, als wenn er sich zurückziehen und meditieren würde. Zwar meditiert er immer noch, aber nicht in dem ursprünglich geplanten Ausmaß. Soziales ist ein wichtiger Punkt der Firmenphilosophie. Die Angestellten bekommen zB 50% mehr als den offiziellen Mindestlohn, die Olivenbauern werden im voraus für ihre Ernte bezahlt.

„Vertrauen“ sagte der Firmengründer wäre das Leitmotiv der Firmengeschichte. Ganz zu Beginn, als die Firma 1979 gegründet wurde, hatte er selbst kaum Geld, bekam aber von Verwandten und Freunden Unterstützung. Praktisch Fremde hätten für ihn für Bankkredite gebürgt. Es wundert mich nicht. Ich kenne mehrere Familienmitglieder persönlich und finde, dass sie alle Menschen sind, bei denen es einfach ist, ihnen Vertrauen entgegenzubringen. Auch Vertrauen in Form von Geld, das man der Firma gegen jährliche Zinszahlungen zur Verfügung stellt. Das gesamte Konzept ist menschen- und umweltfreundlich. Zum Beispiel wird durch Sonnenkollektoren mehr Energie erzeugt als die Firma verbraucht.

Das nächste Projekt ist der Bau einer weiteren Fabrik, wobei die Hälfte der Finanzierung von der EU kommt und ein weiterer Mensch, den ich persönlich kenne und schätze in die Firma einsteigt.

Dies ist nicht als Werbung gedacht. Es ist eher eine kurze Zusammenfassung einer virtuellen Jahresversammlung für die Darlehensgeber, an der ich vor ein paar Tagen teilgenommen habe und recht beeindruckt war von den Informationen. Abgesehen davon, dass ein Zinssatz von 3% mehr ist als man bei irgendeiner Bank bekommt, hat es sich gut angefühlt dieser Firma verbunden zu sein.

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