Wilhelm hat darüber sinniert, ob nicht Fotos, neu oder aus dem Archiv als Ausgangspunkt für Drabbles geeignet wären. Ja, sagt er. Ja, sage auch ich, unbedingt. In meinem Fall aber nicht jeden Tag und nicht in regelmäßigen sondern in unregelmäßigen Abständen.

Ein Brückengeländer schützt nicht vor Regen und Schnee oder sonstiger Unbill des Wetters, noch nicht einmal einen Raben und auch dann nicht wenn es Schmiedeeisen im Jugendstil ist. Es schützt auch nicht vor Überschwemmungen und Erdbeben. Ob in Höhlen, auf Bäumen, in hochtechnisierten Hochhäusern oder an Brückengeländern hängt Leben am seidenen Faden.
Ob man als Obdachloser und ohne Krankenversicherung unter der Brücke schläft oder mit verstopften Arterien im bequemen Lehnsessel sitzt und raucht, immer knapp am Herzinfarkt vorbei. Aus philosophischen Höhen betrachtet, ist es nur ein gradueller Unterschied, denn Leben ist immer ungeschützt.
Für den einzelnen ist der Unterschied enorm.
Drabble Nr. 12
Ehrlich gesagt, hat mich der Vogel tief berührt. Er wirkt so verletzlich, klein und freundlich in der viel zu kalten und sterilen Umwelt. Wenigstens einen Brotkrumen wünsche ich ihm, wenn nicht gleich einen fröhlichen riesigen Strohballen, samt Wiesen, nahestehenden Baum und Sonnenschein!
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Ja, der arme sieht wirklich recht unglücklich aus. Trotzdem geht es ihm in der Stadt aber wahrscheinlich besser als auf dem Land, denn sonst hätte er sich nicht dort angesiedelt. Gleich neben der Brücke ist auch eine ziemlich große Wiese, wo es sicher eine Menge Würmer gibt. Die ihrerseits wären wahrscheinlich glücklicher, wenn der Vogel anderswo leben würde 🙂 Es ist alles ziemlich kompliziert 😉
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Deine Aussagen haben mich sofort überzeugt 🙂
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Oh, oh 🙂 🙂
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Vielen Dank für die Verlinkung 😉
Tatsächlich war das auch Teil meiner Überlegung, Bilder und Drabbles miteinander zu verbinden, so wie Du das oben beschrieben hast.
Allerdings habe ich davon nach ein paar Testpostings dann wieder Abstand genommen, weil mir das zumindest als tägliche Variante denn doch zu aufwändig erschien und ich meine Priorität auch eher auf die alten Bilder und Bildbearbeitungen (wie Fotomontagen und Verfremdungen) legen wollte, die ich noch irgendwo in meinen Archiven schlummern und es durchaus wert sind nochmal zu neuen Ehren zu kommen.
Texte mit 100 Worten (als Abwandlung von Drabbles) werden in meinem Projekt auch vorkommen, allerdings in Form einer Entweder/Oder Variante, jeweils dann an Tagen eingestreut, wo es ein Bild zu sehen gibt.
Allerdings sollte man ja auch niemals „Nie“ sagen und ich weiss auch noch nicht so genau, was sich aus den ersten Anfängen noch entwickeln wird
Ein Jahr ist schliesslich eine lange Zeit und ich habe gerade erst angefangen damit 😉
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Ich bin gespannt! Mit einem Schreibprojekt, der Impulswerkstatt, habe ich allerdings genug zu tun und möchte mir auch nicht den Stress machen, irgendetwas täglich posten zu wollen/sollen.
Drabbles machen mir aber auf jeden Fall Freude, egal aus welcher Inspiration …
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Oh wie schön, es drabbelt hier auch wieder.
Egal ob mit Worten oder Bildern, beides inspiriert oder eben auch nicht.
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Ja, genau, woher die Inspiration kommt, ist eigentlich egal. Es ist aber natürlich zusätzlich nett, wenn mehrere mit denselben Wörtern drabbeln. Ich weiß auch nicht warum, aber mit den Wörtern von Lyrix sind bei mir die Texte geflossen, derzeit ist das nicht so….
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Manchmal ist es einfach so. Erzwingen kann man nichts.
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Ein feines Bild mit einem Raben, der mein Mitleid erregt, obwohl er im nächsten Moment vermutlich wegfliegt, weil er ein interessantes Objekt gesichtet hat 🙂
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Er ist tatsächlich gleich weggeflogen, warum auch immer 😉
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Siehste😊
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Aber ein Brückengeländer kann Halt bieten, wenn man mal wieder über seine eigenen Füße stolpert und schlimm zu stürzen droht…
Die Idee, Bilder als Inspiration für Drabbles zu nehmen, gefällt mir gut. Ich werde mir das merken, und ab und an darauf zurück kommen.
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Ja fein, mach mit beim Drabbeln, macht Freude, geht schnell, ein bissl Feilen damit die Wortanzahl stimmt und schon ist es fertig 😉
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Die Assoziation mit dem Obdachlosen ist beim Anblick des Raben gut nachvollziebar, die mit dem arterienverstopften Raucher weniger. Wenn es um die Fragilität des Daseins geht, so würde ich vorschlagen, letzteren obdachlos unter eine Brücke zu versetzen. 😉
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Als Radikalbild wäre das nicht schlecht. Ich habe aber damit gemeint, dass die Fragilität des Lebens in allen Lebenssituationen gegeben ist, nicht nur bei Obdachlosen …
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