Montag 19.April 2021 – Entscheidungen

Schwierig ist es derzeit, eine Entscheidung zu treffen, wenn man ein neues Auto braucht. Bei Fs Auto wurde in den letzten Jahren schon dies und das repariert und wir haben darüber nachgedacht, ab wann die Reparaturen zu teuer werden und der Kauf eines neuen Wagens letztendlich billiger kommt. Der Moment wäre eigentlich gekommen, denn die Klimaanlage ist kaputt, was in den 40-Grad Sommern und den Treibhaustemperaturen in einem Auto auch für kurze Strecken eigentlich unerträglich ist.
Wir haben nun hin und her überlegt. Ein E-Auto, ein Hybrid, doch noch ein Verbrennungsmotor ? Wenn man weder zuhause noch am Arbeitsplatz eine Möglichkeit zum Aufladen hat, ist ein Elektroauto ein Stressfaktor und Zeitfresser. Wenn dann noch die Planung dazukommt, die es braucht für eine längere Strecke die Aufladungsmöglichkeiten unterwegs ausfindig zu machen, wird das zum enormen logistischen Aufwand und eine spontane Entscheidung irgendwo hinzufahren wird praktisch unmöglich. Gut, für ein E-Auto ist die Zeit noch nicht reif.
Ein Hybrid also. Nun ja, ein Hybrid lohnt sich nur dann, wenn man doch beträchtliche Strecken elektrisch fährt, was aber – siehe oben – unwahrscheinlich wäre. Fährt man mit dem Verbrennungsmotor eines Hybridautos verbraucht man mehr als mit einem klassischen Motor. Auch keine gute Entscheidung.
Ein Auto kaufen, von dem man doch eine gewisse Lebensdauer erwartet mit einer Technologie, die auf dem absterbenden Ast ist und obendrein sehr umweltbelastend? Allerdings ist es ja auch noch nicht wirklich klar, ob die Produktion der Batterien für Elektrofahrzeuge sowie deren Entsorgung wirklich umweltverträglicher ist als Verbrennungsmotoren.
Tja, leasing statt kaufen haben wir auch bedacht. Allerdings bringt das auch nicht wirklich eine Entscheidung, obwohl es keine schlechte Sache wäre.
Letztendlich haben wir eine Entscheidung getroffen: wir haben uns entschlossen, die Klimaanlage reparieren zu lassen und hoffen, dass die Entscheidung in einem Jahr schon einfacher geworden sein wird. Mit diesem Hinausschieben kann ich jetzt eine Weile gut leben.

16 Gedanken zu “Montag 19.April 2021 – Entscheidungen

  1. So liefen auch meine Überlegungen, als ich von meinem Arbeits-/Firmenwagen (ein alter Diesel) wieder auf ein kleineres privates Auto umsteigen wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht Wasserstoff am Start sein wird, bis die Versorgungs- und Entsorgungsprobleme der E-Autos gelöst sind. Und in der augenblicklichen Situation ist E-Auto der pure Stress und nur was zum Herumspielen. Praktisch 95 Prozent der Hybrids werden auf Benzin gefahren. Auch keine Lösung. Also wurde es ein Benziner und ich verschlucke mich bei den Super Preisen noch jedes Mal an der Tankstelle. Ich hatte einen Hybrid als Leihwagen ein Woche. Dieses laut- und vibrationsfreie Fahren ist zu Anfang ganz schön spukig. Dann schauen wir in einem Jahr noch mal.

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    1. Wasserstoff haben wir noch im Bereich der Utopie gesehen, aber wer weiß, oft gehen Dinge sehr schnell …
      Wir haben in der Gemeinschaftsgarage zwei Hybriden, die sich lautlos anschleichen. Ich finde das auch reichlich unheimlich, weiß aber nicht, wie es sich anfühlt, wenn man drinnen sitzt …

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          1. Wir denken ja, dass die Welt generell aufmerksamer und achtsamer würde mit e-Autos. Wir freuen uns sehr auf e-Autos. Zudem gibt es ja immer noch die Rollgeräusche, die gar nicht so leise sind. Denn auch beim Verbrennungsmotor ist bei einem fahrenden Auto das Rollgeräusch lauter als der Motor. Es geht also nur ums Anfahren und da ist das Auto noch recht langsam und es muss ohnedies aufmerksam gefahren werden beim Ausparken, an der Ampel etc. …. Wir halten es überhaupt nicht für gefährlich, zumindest nicht mehr oder weniger als aktuell. Aber wir wissen, dass diese Angst sehr gegenwärtig ist und auch immer wieder geschürt wird. ….. Wir leiden halt so enorm an dem Straßenlärm, dass jedes weniger daran nur ein Segen wäre.

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            1. Ja, das Thema hat halt viele Seiten. Ich finde ein nahezu lautloses Auto unheimlich, weil ich mich zB beim Überqueren einer Straße schon sehr an Geräuschen orientiere. Andererseits wäre weniger Verkehrslärm auch fein…

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              1. Da wir uns seit Jahren mit Gehörschutz in der Stadt bewegen, wissen wir, dass es eine Sache der Gewohnheit ist, leisere Autos zu erfassen, aber jede Veränderung macht generell auch Angst oder auch nur ein mulmiges Gefühl und ist anstrengend, weil man sich ganz neu orientieren muss. Aber vielleicht hören wir einfach sehr gut und weitsichtig sind wir auch und sehen Autos von weitem kommen, weshalb wir hier gar keine Befürchtung haben. ….. Fraglich ist aber wie denn der Verkehrslärm der auch Krankheiten hervorruft reduzieren kann? Wobei vermutlich werden wir eh nicht wählen können, wenn wir an die Notwendigkeit von Klimaschutz denken.

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                1. Der ökologische Nutzen von Elektro-Autos ist ja noch umstritten wegen des Energieverbrauchs bei Erzeugung und Entsorgung der Batterien und
                  auch der Frage wie denn der Strom zur Aufladung erzeugt wird. Ich finde dass gerade im Bereich des Umweltschutzes der zweite Blick oft anderes zeigt als der erste.

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  2. Mein Sohn kommt seit sehr vielen Jahren – eigentlich seit der Erfindung – mit car sharing wunderbar zurecht. Ich weiß nicht, wie es in Wien ist, aber ich denke, dasmeistemacht man auch da mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Das Auto nimmt er sich, wenn er einen Ausflug oder eine Kurzreise machen will. Der Schlüsselkasten ist gleich um die Ecke, er hat keinen Stress mit Reparaturen, Versicherungen etc pp und ist sehr glücklich mit dieser ökologisch perfekten Lösung.
    Hier gibt es diese Lösung leider noch nicht. Außerdem brauche ich das Auto oft (Benziner, erst zwei Jahre alt, recht sparsam im Verbrauch). LG

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