Es findet sich doch für alles und jedes ein passendes Zitat aus „Faust“. Manche sind schon so richtig abgelutscht. Trotzdem für „das ewig Weibliche zieht uns hinan“ finde ich immer wieder Beispiele. Es gibt ja Leute, die prinzipiell „das ewig Weibliche zieht uns hinab“ zitieren. Mein Bruder zum Beispiel. Ich gestehe ja zu, dass die Definition des „ewig Weiblichen“ voller Fallstricke und Bodenminen steckt. Trotzdem. Mein neuester Anlass: ein Studierender an der Abendschule, der sich bislang eigentlich durch gar nichts ausgezeichnet hat, höchstens durch seine unauffällige Art, hat eine neue Freundin, die ihn so richtig zum Glänzen bringt. Es ist eine Freude, wie da plötzlich Intelligenz deutlich sichtbar wird, wie Kenntnisse und Fähigkeiten auftauchen, und wie er Freude daran hat diese auch herzuzeigen.
„Siehst du“ sage ich – aber nicht im Ernst – zum F. „da sieht man wieder, was wir für euch tun“ . „Pffff“ sagt der F „aus blankem Eigennutz. Schließlich sind es ja die Frauen, die Wert legen auf Glänzen und Strahlen. Wir Männer sind bescheiden, zurückhaltend und per definitionem völlig uneitel.“ Nun ja …
Ich glaube, ich bin am Beginn einer Gern-Koch-Phase. Das merke ich daran, dass ich beim Betrachten des Inhalts der wöchentlichen Gemüsekiste überlege, was ich mit diesem und jenem Grünzeug anfangen werde und dass ich dazu dann Rezepte studiere. Das liegt auch daran, dass ich fast alle Prüfungen für dieses Semester zusammengestellt, abgehalten, korrigiert und benotet habe und somit mein Arbeitsrhythmus deutlich gemütlicher wird. Einen Durchgang mündliche Prüfungen braucht es noch. Die mache ich aber aus dem Stegreif.
Frohes Kochen!
Und was dein F. da sagt … nun ja … 😉
Mein Mann ist sowas von eitel, nein, man sieht es nicht, aber sein Nichtstil hat Methode. Bescheidenheit und Zurückhaltung finde ich sowohl bei Frauen wie bei Männern. Aber eins ist wahr, eine neue Liebe lässt die Menschen glänzen und leuchten, aber eben auch die Frauen …
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Er hat´s ja nicht ernst gemeint 🙂 Tatsächlich gibt es ja unheimlich viele männliche Narzissten.
Mit Vergnügen wälze ich Rezepte und sende herzliche Grüße
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Ich habe „das Glück“ in Thüringen in und um Weimar leben zu dürfen. Da latscht einem Goethe immer wieder über den Weg.
Im „ewig Weiblichen“ handelte der olle Wolfgang ganz anders, als er schrieb. (Das soll aber bis heute nicht Besonderes sein.) Es – das ewig Weibliche – hat ihn wohl auch eher hinab auf’s Lager, denn hinan gezogen …. 😇
Es geht etwa die Mär um, dass Goethe wiederholt von Weimar nach Großkochberg GELAUFEN wäre, immerhin rund 30 Kilometer eine Tour, nur um mit Charlotte von Stein gelehrte Gespräche zu führen. Goethe? Außer dem gehörnten Freiherr Gottlob Ernst Josias Friedrich von Stein, seines Zeichens Herzoglicher Stallmeister und weit davon entfernt jemals bei den Chippendales aufzutreten, hat das wahrscheinlich kein Mann jemals geglaubt.
Ich kenne aber so einige hochgebildete und kunstinteressierte Damen, die bis heute noch mit Herz und Seele daran festhalten.😂 😂
Oder auch ‚das Ding‘ mit Ulrike von Levetzow … heute würde man das – bei den vorhandenen technischen Möglichkeiten – wahrscheinlich Cybercrooming nennen.
Viele männliche Narzissten? Na klar, vielen Männern bleibt ja schlichtweg nichts anderes übrig, als sich die Flusen vom 100 mal gewaschenen Feinripp aus dem Bauchnabel zu pulen, ansonsten müssten sie sich ja auch täglich schminken.
So jetzt höre ich auf, bevor ich von Euch geteert und gefedert werde. Über Goethe lästern … 🤭
Herzliche Grüße und ein ruhiges WE,
R.
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Echt, der alte Geheimrat war fit genug um 30 Km zufuß zu bewältigen ? Na, alle Achtung 🙂 Man muss ihm schon zugestehen, dass er nicht nur ein großer Literat sondern auch ein erfolgreicher Wissenschaftler war. Dass er auch jede Menge Geliebte und kleinere und größere Affairen hatte, ist auch eine bekannte Tatsache.
Kann es sein, dass „hochgebildete, kunstinteressierte Damen“ zu deinen zahlreichen Feindbildern gehören 😉 🙂
Auch dir ein angenehmes WE
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Das ist wohl der Unterschied in der Lebenserfahrung, der eine nennt es Feindbilder, der andere Kritisch-bleiben. Ich kann Dich beruhigen, Feindbilder habe ich überhaupt nicht, ich behalte mir lediglich „zu Allem“ eine eigene Meinung vor.😊
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Kritisch-bleiben und zu möglichst vielem eine eigene Meinung haben, finde ich absolut positiv und recht selbstverständlich. Mich hat nur gewundert, dass „hochgebildet“ und „kunstinteressiert“ für dich negativ besetzte Begriffe sind …
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Ist doch nicht negativ bewertet, ist rein deskriptiv. Wenn Du wüsstest, wie viele „solcher Damen“, die übrigens einen großen Teil meines sozialen Umfeldes und. meines unmittelbaren Freundeskreises bilden, schon – vergeblich – versucht haben mich zu verbessern, dann könntest Du meinen leicht ‚distanzierenden‘ Unterton verstehen.
Und wenn mir eine der Damen vor Ort in Großkochberg, Mitglied der Goethe-Gesellschaft, erklärt, ich hätte ja schließlich nicht „die Lampe gehalten“, könne es somit nicht wissen und Goethe wäre doch ein durch und durch ehrenwerter Mann(!) gewesen – nun ja, dann darf man lästern.
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Ja, das sehe ich ein. 🙂 Das ist eine recht ignorante Sichtweise, die mit dem Wissen über Goethe nicht vereinbar ist.
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Die Goethe-Lästerer gibt es in großer Zahl 🙂
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Rezepte ausprobieren kann sehr entspannend sein 🙂
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