Es taucht immer wieder das Spielchen auf: schreibe den x-ten Satz auf der x-ten Seite des Buchs, das du gerade liest. Ich werde diese Idee für mich etwas abwandeln:
Seite 50, dritter Absatz nach folgenden Regeln:
Es dürfen Sachbücher jeder Art sein, vom Ausstellungskatalog bis zum Kochbuch, vom Werbeflyer oder Beipackzettel bis zum philosophischen Werk, jede Art von Publikation außer Literatur im weitesten Sinn, also auch keine Fantasy, Krimis, Thrillers, Science Fiction, Romane jeder Art.
Es kann etwas sein, was man gerade liest, aus dem Bücherregal, irgendwo gefunden, egal, Seite 50 dritter Absatz.
Das wird nicht unbedingt der Schlüsselsatz sein, nicht der klügste, nicht der dümmste, nicht der wichtigste, einfach Seite 50, dritter Absatz
Es wird mir Freude machen. Sollte sich jemand beteiligen wollen, bitte zu dem jeweiligen Beitrag verlinken.
„Und es gibt noch eine interessante Studie, die unsere moderne Völlerei enthüllt. 2010 untersuchte eine Gruppe von Wissenschaftlern Darstellungen des Letzten Abendmahls. Sie fanden heraus, dass im Verlaufe eines Jahrtausends de Größe der Teller und die Menge der darauf dargestellten Nahrung um 70 Prozent zugenommen haben. Die spärlich gefüllten Teuer der ersten Abendmahlsdarstellungen wichen im Laufe der Zeit immer opulenteren Mahlzeiten. In diesen Bildern spielt sich unser Hang zum Exzess: viel zu große Portionen auf viel zu großen Tellern.“
Aus WER SICH VERÄNDERT, VERÄNDERT DIE WELT Für ein achtsames Zusammenleben, André, Rabat-Zinn, Rica, Rabhi
Gerade ausgelesen.
Liebe Grüße,
Andrea
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Genauso habe ich es mir vorgestellt. Beliebige kleine Stücke Information, so als Gustostückerl. Vielleicht interessiert sich dann die eine oder der anderen für das Thema.
Danke dir für den höchst interessanten Beitrag. Heißt der/die Autor/in Rabat-Zinn oder hast du dich vertippt und es handelt sich um Kabat-Zinn , das hätte für mich den Vorteil, dass ich den kenne 😉
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Ach, ja, Rabat-Zinn 😉
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Welcher Werbefleyer oder Beipackzettel hat 50 Seiten?🤔
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Das ist natürlich wahr, da muss man dann ein bissl flexibel sein.zB der 50.Satz oder der 53. oder einfach der 3. Absatz ……
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Also so damit umgehen wie du mit Regeln 😉
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Selbstgemachte Regeln darf man verbiegen 🙂
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Das Schöne an eigene Regeln, grins…
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Prima Idee!
Und da es bei meinem Buch keine Seite 50 gibt, bzw. diese nicht bedruckt ist, mache ich es eben bei der Seite 49:
„Von den Männern, mit denen ich sprach, empfand übrigens keiner sein Tagebuch als „Gesprächspartner“. Für sie war es eher ein Protokoll, eine Aufzeichnung, und auf die Frage, ob ihr Tagebuch in der Pubertät einen Namen gehabt habe, reagierten sie eher erstaunt. Auf eine solche Idee wären sie nie gekommen!“
(Elisabeth Mardorf: Ich schreibe täglich an mich selbst. Kösel 1999)
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Genau, Seite 50 ist nur ein Richtwert, gewissermaßen 😉
Das Verhältnis zu seinem Tagebuch als Mann-Frau-Thema ist spannend
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Vielen Dank für den Beitrag
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„Aber, mein verehrter Freund, auch die irdischen Begriffe entziehen sich mir in der gleichen Weise. Wie soll ich es versuchen, Ihnen diese seltsamen geistigen Qualen zu schildern, dies Emporschnellen der Fruchtzweige über meinen ausgestreckten Händen, dies Zurückweichen des murmelnden Wassers vor meinen dürstenden Lippen.“ Hugo von Hofmannsthal, „Der Brief“, in: Der Brief des Lord Chandos. Schriften zur Literatur, Kultur und Geschichte. Reclams Universal-Bibliothek Nr 18034
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Ich liebe diese kleinen Gelben. Und was man da alles zu lesen bekommt !
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Ist der Ausruf nicht betont, dann kann er ohne Kommas im Satz stehen:
Oh wäre ich doch bloß nicht mitgekommen! Ach lass mich doch in Ruhe! Ja wie denn nun? Na zum Beispiel so.
(Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen, 3., überarbeitete Auflage, 2018. Es geht um kurze Ausrufe, die mit Komma abgetrennt werden.)
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Jawohl, das Rohmaterial fürs Bloggen, die Sprache. Das ist ein echtes Sachbuch 😉
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Ich hätte ja viel lieber aus der Biografie von Hilde Domin zitiert, aber die war mir zu literaturnah für deine Vorgabe 😉
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Biographien passen auch gut. Ich wollte nur Zitate aus Schnulzen uä ausschließen 😉
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Oh, darf ich noch mal? 😉
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Klar, wenn du magst. Nummer 2 kommt aber ohnehin irgendwann nächste Woche. Mir gefällt so eine kleine Sammlung so gut, dass ich sicher eine Weile damit weitermachen werde.
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Ist gut, dann warte ich noch 😉👍
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Fein. Soll ja auch eine sehr interessante Biografie sein.
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Gelber Mauerpfeffer, Hauswurz, sedum acre: Mauerpfeffer in Frauenmilch gelöst bringt das Gehör wieder in Funktion. Er hilft gegen Kropf, Podagra, Brandwunden, Kopfweh, gegen Würmer und die Hitzige Geschwulst. Hauswurzwasser soll man in Pestzeiten trinken, es stoppt die rote Ruhr. (Lonicerus 171). Aus „Hexen und Heiler in der Grafschaft Büdingen“
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In Pestzeiten ? Hmmmm …… interessant. Welche Wirkung Hauswurzwasser wohl haben kann…
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Nozawa-Onsen. Dieser malerische kleine Ski-Ort (S. 310) liegt versteckt hochoben in den Japanischen Alpen. Er verfügt über eine große Auswahl an Abfahrten, darunter einige anspruchsvolle Buckelpisten. Snowboardern werden der Funpark und die Halfpipe gefallen. Darüber hinaus gibt es in den Bergen eine Langlaufloipe.
Aus: Japan, Lonely Planet Reiseführer. Mein Reiseziel dieses Frühjahr, also, Japan, nicht Nozawa-Onsen
Onsen, so dass hier jemand noch nicht wissen sollte, sind die klassischen Japanischen Öffentlichen Bäder.
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Danke schön für den Beitrag. Also ich wusste nicht, was Onsen sind 🙂
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Das Spiel hat mein Radiosender mit der 20. Seite gemacht. Im Büro liegt ein Sachbuch zum Thema Freundschaft, da war es der erste vollständige Satz auf Seite 20 … Ist momentan beliebt.
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Macht ja auch Spaß. Und bildet 😉
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Der Schlüssel zum Erfolg ist der effektive Einsatz der Markierfunktion im Dead-Eye-Modus: Markiere die Köpfe mehrerer Feinde mit R1, bevor du alle in einem Rutsch mit R2 erledigst.
Ich fand zwischen all den Intellektuellen auf der einen und den Kochbuchlesern auf der anderen Seite, sollte auch mal was gaz profanes stehen. (Lösungsbuch für Red Dead Redemption 2)
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Haha, super! Das rundet den ersten Durchgang ab🙃
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Falls Du noch eine weitere Auflage planst, habe ich hier auch ein Zitat herausgesucht:
Hubert, dem Nilpferd der beliebten Kinderbuchautorin Alex Wedding, wurde verboten, einen imperialistischen Gouverneur zu verspeisen, zumindest sei die allzu naturalistische Darstellung der Szene zu mildern: „Das Flusspferd verschluckt den Gouverneur – wie sich später herausstellt, nebst Helm und Gewehr. Dazu muss man wissen, dass ein Flusspferd in einem Zoo, das einen Ball verschluckt hat, daran starb.“ Als Gutachter agierte in diesem Fall der Schriftsteller Ludwig Renn, der damals selbst als Kinderbuchautor hervortrat und offenbar der Kollegin nicht wohl wollte: „Das Flusspferd kotzt das rauchende Gewahr aus. Moderne Gewehre rauchen nicht nach dem Schuss. Wie nun ein Schuss losgehen kann, ist auch nicht erfindlich. Können außerdem Flusspferde überhaupt kotzen?“
Aus: Simone Barck/Siegfried Lokatis (Hg.): Zensurspiele. Heimliche Literaturgeschichten aus der DDR, Mitteldeutscher Verlag 2008, S.50, dritter Absatz
Liebe Grüße
Ines
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Jaaaa, ich bin begeistert von der Ideeund mache bestimmt noch mehrere Durchgänge. Das ist ja auch ein großartiges Zitat, wieder ganz anders. Es kommt in den zweiten Durchgang. Danke!
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