Eine Tanne muss es sein, eine die genug Licht bekommen hat und so richtig dunkelgrün ist, so frisch gefällt wie möglich und aus der näheren Umgebung. Viele der in Wien verkauften Bäume stammen aus dem Waldviertel. Das passt. Dicht sollen die Zweige sein, dann können die Kugeln geheimnisvoll herausleuchten aus dem Grün.
Die Frage der Größe stellt sich. Die Höhe der Wohnung begrenzt den Baum nach oben. Soll er aber überhaupt so groß sein? Ich bin für das menschliche Maß. Für eine Familie mit mehreren Kindern soll der Baum wohl so hoch sein wie alle Kinder übereinander gestapelt. Von meinem Baum erwarte ich, dass er so hoch ist, dass es mir gerade gelingt die Spitze daraufzusetzen ohne auf irgendetwas draufsteigen zu müssen. Für Menschen, die sich ihrem Baum sitzend annähern, kann er problemlos auf dem Boden stehen und dafür sehr breit sein. Für jeden Menschen, für jede Gruppe von Menschen der richtige Baum. Für die lieber Baumlosen, zu denen ich viele Jahre gezählt habe, eben keinen Baum.
Wenn man christlich-religiös ist, passt vielleicht eine Krippe besser als ein Baum. Vor allem ein Nadelbaum, der in Wüstengebieten nicht unbedingt zu den häufigsten Pflanzen gehört. Trotzdem sieht man viele Krippen unter Tannenbäumen. Im Grunde ist der Weihnachtsbaum eine Verbindung von sehr altem und sehr neuem Brauchtum
Der Brauch Zweige zur Sonnenwende ins Haus zu holen ist uralt. Schließlich waren sowohl bei den diversen Germanenstämmen als auch bei den Kelten Bäume sehr wichtig. Geschmückte Weihnachtsbäume soll es ab dem 15.Jahrhundert geben, ausgehend von Nordeuropa. Gerade habe ich gelesen, dass man in Riga das 500 Jahre Jubiläum des geschmückten Weihnachtsbaums feiert. Diese Arten von Jubiläen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen. Der Wettstreit um den ersten geschmückten Weihnachtsbaum gehört aber zu den harmlosen Nationalismen.
Jedenfalls haben der F und ich heuer einen Weihnachtsbaum und schmücken ihn mit Kugeln, die in den letzten Jahren vor den Fenstern hingen oder an großen Zimmerpflanzen. Unhektisches Baumschmücken zieht sich über Tage. Heute ein Kugerl oder zwei , morgen ein Gewürzgesteck. Nichts Essbares. Der Baum soll ja gleichbleibend schön sein und nicht nach ein paar Tagen wie ein Emmentaler aussehen.
Gerade habe ich in einem Vorgarten einen Baum gesehen, geschmückt mit Meisenknödeln und anderem Vogelfutter. Tolle Idee.
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Ein Baum für Vogelfreunde
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Falls es interessiert, habe ich unter https://rainerhartwich.com/2019/12/20/das-richtige-mas-eines-weihnachtsbaums/ eine kleine eigene Erfahrung eingestellt. Euch allen einen schönen 4. Advent
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Morgen werde ich meinen Weihnachtsbaum schmücken, liebe Myriade, aber über Tage mache ich es nicht. Ich suche in Ruhe in meinen alten Kugeln aus, hänge und hänge und hänge, bis ich endlich damit fertig bin *g*
Viele der Kugeln liegen im Moment noch in Schalen oder sitzen auf gläsernen Vasen, die überzähligen lagern noch im Keller, aber morgen gehe ich dran, dann wird aus der Tanne ein Weihnachtsbaum
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Schön ! Jede/r hat so das eigene Tempo und das eigene System. Freude machen soll es …
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Genau!
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