Die ABC-Etüden
Wie immer bei Christiane . Die Wörter kommen diesmal von Ulli Gau
Diese 3 Begriffe sollen in einen höchstens 300 Wörter langen Text eingebaut werden
Der Alte sah wie jeden Abend starr den Vögeln zu, wie sie kreisten und schwebten und den Himmel in Besitz genommen hatten. Er dachte sehr langsam darüber nach, was die Vögel konnten und seine fast ausgestorbene Art nicht zuwege gebracht hatte, was denn den Vogelflug vom Flug der Dinosaurier unterscheiden könnte. Wie jeden Abend kam Wind auf, blies durch seine Federn und reinigte seine Schuppen.
Vielleicht war er der allerletzte seiner Art, der letzte, der noch wusste wie die Dinosaurier wirklich gewesen waren. Der Letzte, der darüber trauern konnte, dass die Evolution andere Wege eingeschlagen hatte und seine Art vergessen sein würde. Ängstlich flatterten die Vögel auf, wenn er Abends zu seinem Schlafplatz donnerte. Sie schwangen sich in die Luft und flogen davon. Sie wussten wohl noch nicht, dass die Zukunft ihnen gehörte.
„Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen“
Chapeau, liebe Myriade, für diese Etüde!
Interessant finde ich noch, dass auch in meiner Etüde (vorbereitet für Freitag) ein „Alter“ eine Rolle spielt, allerdings in menschlicher und nicht in urzeitger Gestalt 😉
Beziehen aber lässt sich auch deine Etüde auf die „Alten“ und die „Jungen“ – es wäre noch schön, wenn die Alten den Jungen ihre Zukunft liessen und die Jungen den Alten lauschten.
Herzlichst, Ulli
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Das Bibelzitat aber spricht von der Vergänglichkeit – auch diese gilt es eben zu akzeptieren.
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Ja, ich bin mir ganz und gar nicht sicher, ob es mit zunehmendem Alter einfacher oder schwieriger wird, die Vergänglichkeit zu akzeptieren …..
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ich mir auch nicht … nachdenklich guck.
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Ja, das wäre der Idealfall, um den wir uns alle bemühen sollten ……
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Oh, ein Requiem, ein Abgesang auf die Menschheit: Missa pro defunctis.
Wer eine gute Stunde Zeit zu hören hat:
Wer nur Text möchte:
https://de.wikisource.org/wiki/Ein_deutsches_Requiem
Und all das darf nicht verloren gehen. Deswegen glaube ich: wir schaffen das!
LG Werner
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Zweckoptimismus ist was Gutes. Hätten die Dinosaurier irgendwelche Kunstformen gehabt, hätten sie aber wohl auch gemeint, dass diese unbedingt erhalten bleiben müssten ……….
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Er weiß, dass er einer der Letzten ist, und dass er nichts dafür kann, das finde ich irgendwie traurig.
Schön! Sehr berührend.
Liebe Grüße
Christiane 😁😺👍
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Ja, es soll auch als durchaus melancholischer Text rüberkommen. Was mich daran erstaunt, ist die Länge bzw Kürze 🙂
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Das ist das Geheimnis von Kurzgeschichten, dass man irgendwie alles mit Symbolcharakter aufladen muss. Daher, du erinnerst dich, Ludwigs ursprüngliche Beschränkung auf 10 Sätze: Hat funktioniert, gerade bei derartigen Texten. Schwierig ist es halt, wenn man was auserzählen will …
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Ja, ist interessant, dass diese Aufladung in so einem Mini-Text irgendwie von selbst passiert. Nachdenkliche Grüße
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Frage: wie konnten die Vögel denn das Inferno überleben, das damals über die Dino-Erde hereinbrach …
feine kleine Geschichte 🙂
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Wie auch immer sie es geschafft haben, jedenfalls haben die Vorfahren der Vögel die wie auch immer geartete Katastrophe überlebt, sonst gäbe es sie heute nicht und uns auch nicht.
Ob das schade wäre oder nicht, ist wiederum Ansichtssache 🙂
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Um die fabulösen Vögel wäre das auf jeden Fall schade.
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Und um die Menschheit doch alles in allem auch …
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Alles in allem…
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Hn der letzte Mensch wird wohl nicht so friedlich dasitzen können. Toll geschrieben. Deine Etüde macht auf jeden Fall nachdenklich.
Grüße, Katharina
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Ja das Szenario der letzten Menschen möchte ich mir auch lieber nicht vorstellen. Freut mich, dass sie dir gefällt
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Ein Wesen, halb Vogel, weil Federn, halb Urweltkrokodil, weil Schuppen und knallt sich donnernd auf seinern Schlafplatz…
Eines der letzten seiner Art, übriggeblieben von vielen und sehr einsam. Ein melancholischer Text, den man gespannt liest.
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Ich hab ihn auch ins Herz geschlossen den Dino 🙂 Tatsächlich hatten viele Dinosaurier Federn und der derzeitige Stand der Wissenschaft ist, dass die Vögel direkt von den Dinos abstammen. Es gibt auch einige Forscher, die meinen, dass die Vögel von einer älteren Saurierart abstammen . Wie auch immer …..
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Also doch ein saurier, ein einsamer müder, der die Vögel um ihre flugkunst beneidet…
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Der letzte …….
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