Etüdensommerpausenintermezzo #1

Christiane hat immer gute Ideen, so auch diese mit dem Hervorkramen einer oder mehrerer Lieblings-ABC-Etüden. Ich habe in meinen Etüdentexten gewühlt und festgestellt, dass ich mich an viele selbst kaum erinnern kann und so werde ich hier mehrere Lieblingsetüden wieder ans Licht bringen.

Hier ist Nr.1, das Maikäfermärchen vom 20.5.18. Ich mag sie sehr, weil ich Maikäfer eigentlich nicht leiden kann. Absurd, ist aber so. Es ist noch eine „höchstens-10 Sätze-Geschichte“ und die unterzubringenden Wörter waren „Maikäfer“, „schreien“ und „leise“

Zwischen den Blüten und Bäumen, Schmetterlingen und Sträuchern brummte der kleine Maikäfer um die Ecken, übte sich im Sturzflug und Abfangen im letzten Moment und freute sich seines Lebens bis ihm auffiel, dass zwar sehr viele verschiedene Geschöpfe herum flogen aber kein einziges, das so aussah wie er, er war der einzige seiner Art. Das beunruhigte den kleinen Maikäfer sehr und er machte sich auf, eine Spinne zu suchen, denn er hatte gehört, dass die Spinne sehr viele verschiedene Geschöpfe bei sich empfing. Schon von weiten rief die Spinne: bleib ja weg, du bist viel zu groß, schrie die Spinne panisch, zum Glück ist schon lange keiner mehr von deiner Sorte vorbeigekommen. 

Wo sind sie denn alle, fragte der kleine Maikäfer ganz unglücklich, du kennst doch so viele Tiere und kannst mir sicher helfen. Was weiß denn ich, sagte die Spinne und zuckte mit dreien ihrer Beine, aber damit du meinem schönen, neuen Netz nicht zu nahe kommst, gebe ich dir einen Tipp, die große alte Kröte interessiert sich für Rätsel und Ähnliches, du erkennst sie daran, dass sie einen grünen Punkt im Gesicht hat, weil sie einmal vor lauter Neugierde auf das Kreuzworträtsel von einem Menschen gefallen ist, mir könnte so was ja nicht passieren.  Danke, liebe Spinne, brummte der kleine Maikäfer und machte sich auf die Suche nach der Kröte mit dem grünen Punkt, über Wiesen, Wälder und Felder bis zu einem kleinen, runden Teich, dort fand er sie. 

Oh, du schaust aber g´schmackig aus, sagte die Kröte, aber es gibt ja kaum mehr welche von deiner Art und da will ich großzügig bei den Kartoffelkäfern bleiben, die kommen immer in ganzen Scharen vorbei auf dem Weg zum Bauern da hinten. Ach, liebe Kröte, sagte der kleine Maikäfer, der schon sehr müde war vom weiten Fliegen und sehr traurig, weil er so allein war, ach, wo sind sie denn nur alle, die anderen Maikäfer? Zufällig weiß ich das, sagte die Kröte leise, es ist aber schwierig dort hinzukommen, du musst auf den Vollmond warten und dann siehst du, falls es keine Wolken gibt natürlich, das Meer der Maikäfer, das ist gleich neben dem Biodiversitätskrater und den erkennst du daran, dass er wie eine Riesenfliege aussieht, finde ich halt, und dann musst du dich einfach fest abstoßen und immer weiter fliegen. Kurz gesagt, er schaffte es das Maikäferparadies auf dem Mond zu erreichen wo alle seine Brüder und Schwestern und Onkel und Tanten und auch die künftige Schwiegermutter schwerkraftbefreit durch das Universum düsten und sich dazu beglückwünschten der Erde den Rücken gekehrt zu haben.

15 Gedanken zu “Etüdensommerpausenintermezzo #1

  1. Niedlich. Ich habe dieses Jahr doch tatsächlich einen gesehen. Knallte mir nachts an den Kopf. Der war bestimmt auf dem Weg zum Mond … 😀
    An die habe ich mich nicht mehr erinnert, vielen Dank fürs Zeigen!
    Liebe Grüße
    Christiane

    Like

      1. Es kann sein, dass die in den Zeitraum fiel, in dem ich kaum Etüden anderer Leute gelesen habe, ich weiß nicht mehr von wann bis wann das war. Mir ist viel durchgegangen, um sö schöner natürlich jetzt Schätze zu finden.

        Like

  2. *lach*, ach, daaaaaaaaa sind sie hingekommen. Gut, daß ich es endlich weiß. Danke schön auch 🙂

    Like

Hinterlasse einen Kommentar