Mittwoch 26.6.19 – Schattenslalom und Schwerstarbeit

Aus dem klimatisierten Bus gestiegen, jetzt circa fünf Meter zum nächsten beschattenden Vordach, Strecke geplant: immer an der Wand lang auf der Schattenseite der Straße, ein Schwenk in die Sonne dort wo die heiße Luft aus der Klimaanlage vom Ärzteturm kommt. Ein Schwall heißer Luft. Die vielen Klimaanlagen machen die Luft natürlich noch heißer. Andererseits kann niemand bei 35 Grad vernünftig arbeiten. Ein Teufelskreis. An der Einkaufsstraße angekommen, hier gibt es keine Schattenseite aber Bäume, also die kürzestmögliche Distanz schräg hinüber zu den Bäumen und dem Wasserbecken, wo ein paar Leute wie matte Fliegen auf den Bänken sitzen.  Dann die Arkaden, durch das klimatisierte Einkaufszentrum, kleiner Zwischenstopp in der Bücherei, von dort eine relativ lange Strecke bis zum U-Bahn-Eingang, hinunter in die relative Kühle der Passage, dort ist das ÖBB-Büro.

Zum Glück ist der unterdurchschnittlich kompetente Angestellte nicht da, der mir versichert hat, man könne bei ihm kein Ticket der Deutschen Bahnen erwerben, er könne noch nicht einmal über Preise Auskunft geben. Sein Kollege braucht für das Unmögliche 5 Minuten. Irgendwann werde ich meine diversen Tickets per Internet kaufen, aber noch bin ich dazu nicht frustriert genug und kaufe bei Reisebüros und Bahnschaltern. Außer die Hotels, die buche ich online.

Gerade sind die Möbelpakete-Lieferanten mit einem großzügigen Trinkgeld abgezogen. Unser Aufzug ist niedrig, Pakete, die 2,50 hoch sind, passen da nicht hinein. Die beiden mussten alles in den 6. Stock schleppen und haben extrem geschnauft und geschwitzt. Nun denn, jetzt steht das Rohmaterial da und die nächsten, die hier schwitzen werden, sind der F und ich.

24 Gedanken zu “Mittwoch 26.6.19 – Schattenslalom und Schwerstarbeit

  1. In den 6. Stock!!! das ist bei solchen Htzegraden unmenschlich. Ansonsten ist mir das Schattensuchen sehr vertraut. Ich plane meine Wege immer so, dass ich möglichst schatten finde. Leider ist das nicht immer möglich, dann heißt es: trotzdem durchhalten.

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  2. Auch wenn ich jetzt Frust verbreite: Aktuell knapp unter 20 °C Außentemperatur, Tendenz in der Nacht weiter sinkend. Morgen können wir froh sein, wenn wir über 20 Grad kommen, sagt gerade die Wettervorhersage. In Brandenburg wurden dagegen heute 38,6 Grad gemessen. Rekord.
    Mir fehlen die Worte.
    Liebe Grüße, schönen Abend
    Christiane

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  3. Einfach mal zum Überlegen: es gibt viele Länder, da sind solche Temperaturen Alltag. Wir haben seit Wochen Temperaturen zwischen 35 und 42 Grad und durch die hohe Luftfeuchtigkeit fühlt es sich nochmal heißer an. Mein Tipp: Viel trinken, leicht essen, die Sonne um die Mittagsstunden meiden und aufhören zu jammern.

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    1. Mit den drei ersten Tipps bin ich einverstanden, aber ohne Jammern geht´s gar nicht 🙂 Nicht, dass es dadurch besser würde, aber du musst auch bedenken, dass in Indien solche Temperaturen normal sind, in Mitteleuropa ist das nicht so und dadurch kommt zu den Temperaturen auch der Schock dazu und der muss irgendwie verarbeitet werden.

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          1. Fast 2 Monate. Mein Sohn beginnt anfangs Juli wieder. Viele Schulen sind nur halbtags offen, da sie kein Wasser haben. Ich hoffe nur, dass unsere Schule regulär öffnet und genügend Wasser hat.

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  4. Mitunter neige ich auch zu Selbstmittleid …
    So wie ich Dich verstehe, gehörtest Du nicht zu den Möbelpackerinnen.
    Ja, es ist gerade heiß, in Nordeutschland vielleicht ei wenig kühler, Wind sei dank, als in Wien.
    Wir beide leben in den Reichsten Ecken dieser Welt, mit beinahe unendlich vollen Wasserhähnen. Es flließt, wenn wir nur drehen. Hast Du mal bedacht, woanders ist das Anders?

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    1. Meine liebe Kaethemargarethe, ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber ich neige keineswegs zu Selbstmitleid, ich erzähle nur, wie heiß es ist und welche Auswirkungen das auf mein Leben hat. Wie kommst du darauf, dass ich nicht weiß, unter wie privilegierten Umständen ich lebe?

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      1. Sommerklage? Ja es ist heiß. Selbstmitleid unterstelle ich Dir nicht, dennoch frage ich Dich ob Dir klar, für wieviele Menschen auf dieser Welt , körperliche Arbeit bei 35 Grad, normal.

        Auch mit mir macht die Hitze was und schlafft mich.

        Übermorgen werde ich nach Feierabend zu meinem alten Vater auf das Gerüst steigen. Fassade streichen steht an. Als er das Gerüst bestellte, ahnte er nicht, dass es jetzt so heiß.

        Ich sehe das als selbstgewählte Reaktiom auf das was ist, ganz Meinerseits.

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  5. In Portugal sind derzeit keine 20 Grad. Ich gehöre auch zu den Mitteleuropäern, die nicht für die Hitze gemacht sind und eigentlich in den hohen Norden gehören. 25 Grad reichen doch vollkommen. Aber an den Ursachen des Klimawandels war ich ja auch beteiligt, vielleicht nur statistisch, aber die kostenlosen Plastiktüten, die man mir beim Einkauf in die Hand drückte, hab ich jahrelang auch nicht abgelehnt. Allerdings hab ich sie wenigstens mehrfach genutzt …

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