Samstag 22.6.19 – geplantes Innenleben.

Eigentlich wollten wir nur einen Sprung zu Ikea machen um ein ins Auge gefasstes Möbelstück in natura zu sehen und dann weiterfahren zum Baden an den Neusiedlersee. Badetasche am Rücksitz, nicht ganz leicht aber doch einen Parkplatz gefunden, ins Möbelhaus geeilt um auch schnell wieder herauszukommen aus der Vorhölle der Shopping City Süd, ein Ort für den es ein Abfahrtsschild auf der Autobahn gibt und wo sich Menschenmassen zwecks Einkaufen oder auch nur zur Freizeitgestaltung aufhalten.

Wir fanden den gesuchten Kasten und waren dann beide motiviert genug um uns an ein Planungsterminal zu setzen und das genaue Innenleben des Möbels zu planen. Das dauerte eine Weile, aber wir haben es geschafft, gleich alles bestellt und wollten auch jemanden zum Aufstellen mitbuchen, aber dieses Service war so unverschämt teuer, dass der F. spontan beschloss selbst zu montieren. Es ist bestimmt nicht kompliziert, aber anstrengend und die nächste Hitzewelle ist schon im Anrollen. Ich denke aber, es wird uns gut tun, gemeinsam etwas handwerkliches zu machen. Zu selbst gebautem hat man ja auch ein ganz anderes Verhältnis als zu einfach nur gekauften Dingen. Am Mittwoch kommen die 37 (siebenunddreißig!) Pakete. Ich schaute wohl nicht besonders glücklich drein, denn der nette Angestellte meinte „es sind auch kleine dabei“. Naja, im schlimmste Fall können wir ja immer noch jemanden organisieren, der zu akzeptableren Preisen montiert. Aber eigentlich bin ich ganz motiviert, was sicher daran liegt, dass es heute Abend angenehm kühl ist.

Die gepackte Badetasche blieb auf dem Rücksitz stehen, es war zu spät um noch an den See zu fahren. Aber wir machten einen Bummel durch das benachbarte Mödling mit den immer wieder gerne besuchten mittelalterlichen Häusern, entlang des Bachs, durch die Fußgängerzone zum hochgeschätzten „Zen“, einem Lokal in dem man hervorragend isst und immer Vor- und Nachspeise auf Kosten des Hauses bekommt. Nachdem das Wetter angenehm war, konnten wir draußen sitzen und die Mödlinger Mischung aus Ruhe und trotzdem bewegtem Leben genießen.

 

22 Gedanken zu “Samstag 22.6.19 – geplantes Innenleben.

  1. Oje, ich wünsch Euch viel Erfolg und vor allem, dass zunächst einmal alle Teile inkl. Montagematerial geliefert werden. Nicht dass just im letzten Paket etwas fehlt. Toi, toi, toi! Möchte nicht mit Euch tauschen, bin aber sehr gespannt, ob Du uns Bilder von dem fertig montierten Teil zeigst. Bei 37 Paketen muss das ja etwas sehr Großes sein.

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  2. Ich hoffe für euch, dass eure Pakete nicht so lange bei euch herumstehen wie letztens bei mir das Paket mit dem Computerprogramm (ca. vier Wochen).

    Verständnisfrage aus Neugier: Ich weiß, dass „Kasten“ mit „Schrank“ identisch geht, gibt es im Süddeutschem manchmal auch. Ist das im Österreichischem ein offzielles Wort – also sagt man immer „der Kasten“ statt „der Schrank“ – oder ist das was Regionales bei euch und woanders sagt man wieder „Schrank“ dazu?

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    1. „Kasten“ ist schon ein offizielles Wort, wenn es auch parallel „Schränke“ gibt. Es kommt auch ein bisschen auf Zweck und Inhalt des Dings an. Es ist auch so ein Wort, bei dem man als native speaker nicht unbedingt erklären kann, wann es nun genau angewendet wird. Versuch zB einmal jemandem mit nicht-deutscher Muttersprache den Unterschied zwischen „bedecken“ und „zudecken“ zu erklären 🙂
      .
      Ich hoffe auch sehr, dass wir uns gegenseitig motivieren können und die Pakete so schnell wie möglich in Möbelstücke verwandeln. Ein Computerprogrammpaket 4 Wochen herumstehen zu haben, ist schon ärgerlich genug, aber Pakete, die insgesamt 155 Kilo wiegen und 2.36 hoch sind, fallen dann schon in die Kategorie „Problem“ wenn sie länger herumstehen ….

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      1. Danke. „Bedecken“ und „Zudecken“ kommt je nach Muttersprache des Menschen, der die andere Sprache spricht noch harmlos. Versuche es mal mit „Haftung“ und „Verhaftung“…

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        1. Ich habe nicht die Schreibung sondern den Inhalt der Wörter gemeint. „Haftung“ und „Verhaftung“ ist sicher von der Schreibung her, sehr schwer zu unterscheiden, die Bedeutung ist aber eine ganz andere.
          Sprachliche Labyrinthe, Irrwege und Missverständnisse gibt es ja soooo viele.

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          1. Ich habe dich schon verstanden. Du sprichst in deinem Kommentar von „nicht-deutscher Muttersprache“, dazu würden auch in Deutschland geborene Gehörlose zählen, denn deren Muttersprache ist die Deutsche Gebärdensprache (bei euch für die in Österreich geborenen Gehörlosen Österreichische Gebärdensprache). Durch das nicht-auditive Aufnehmen haben die eine andere Wahrnehmung von deutschen Wörtern, weil die für sie nur geschrieben existieren und Gebärdensprachen nicht transkribierbar als solches sind. Es sei denn sie lernen es sofort als Kind anders oder üben als Jugendliche/Erwachsene extrem viel, dann kann es vorkommen, dass deutsche Schriftsprache als sehr gut (kognitiv) verstandene Fremdsprache genutzt wird. Aber wie es mit der Bildung hierzulande aussieht habe ich oft geschrieben. Kein von Geburt an tauber Mensch, der sich der Deaf Community zugehörig fühlt und das tun die meisten würde sich als deutscher Muttersprachler bezeichnen. Wahrscheinlich würde sich die ein oder andere Person sogar beleidigt fühlen.

            Nun nimm also eine erwachsene gehörlose Person mit durchschnittlicher höherer Gehörlosenbildung (zum Beispiel Mittlere Reife) und erkläre dieser Person erstmal nicht was das deutsche Wort „Haftung“ (zum Beispiel im wirtschaftlichen Sinne, aber auch wie „anhaften“) bedeutet, die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, dass sie das mit „Verhaftung“ (im Sinne von ins Gefängnis kommen) in Verbindung bringt und dem Wort die gleiche Bedeutung zumisst. Vom Lesen her. Das hast du auch bei Leuten, die zum ersten Mal mit BWL/VWL in Kontakt kommen, zum Beispiel in Umschulungen. Ich habe mir schon die Finger steif gebärdet, weil irgendwer „Haftung“ mit „Verhaftung“ verbunden hat und entsprechend verwirrt war. Selbst der Kind-Vater, und der ist Dipl.-Ing., hat mit so etwas Probleme. Das kommt davon wenn man die Kinder nicht bilingual, also „sprechen“ = Landesgebärdensprache, lesen = Landesschriftsprache erzieht. Die Muttersprache eines von Geburt an tauben Menschen ist immer die Landesgebärdensprache, auch wenn die Person keine selbst hörbehinderten (es gibt auch Schwerhörige, deren Kinder taub sind) Eltern hat.

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        2. Einfach ist das nicht, auch nicht in meiner dieutschen Muttersprache ncht, in ihren Varianten.

          „Zudeck“ ist soweit ich das verstehe eher ostpreußisch und kindvertraut,
          Als Kind durfte ich immer
          unter ihre Decke schlüpfen. Laken im Sommer, Daunen im Winter.

          „Bedecken“ ist in meinem Hirn eher mit Scham verbunden, auch Wut ist möglich. „Bedecke deinen Himmel ,Zeuss“
          Weiter spüre ich und denke auch.

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          1. zB:
            Mit einer Plane decke ich den Rasen zu
            Mit einer Plane bedecke ich den Rasen
            Mit einer Plane decke ich den Rasen ab

            Tja, wer kann den Unterschied erklären 🙂

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        3. “ Haftung“ Und „Verhaftung“, noch verstehe ich Deine Frage nicht. Wofür ich hafte, als Bürgerin? Manches davon steht im BGB, manches in anderen Gesetzen. Woanders kann das anders sein. In Deutschland gibt es eine Haftungsversicherungspflicht für für KFZ. Mensch, wer eim solches in Umlauf bringt, anmeldet , muß einen Nachweis darüber erbringen.

          Grundsätzlich hafte ich dafür, wenn ich einen Menschen, einer Sache , eine n Scaden zufüge. Beurteilt und geregelt ist das in vielen Ländern anders.

          In der Schweiz z.B, gibt es eine personenbezogene Haftplichtversicherung für autofahrende Menschen. Mit einem in D zugelassenen Fahrzeug habe ich kein Haftungspoblem.

          Verhaftet werden kann ich, wenn ich die Gesetze eines Landes missachte, in dem ich gerade bin. Ich war heute in kurzen Hosen unterwegs, auch das kannj ein Grund sein.

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          1. Falls das man mich ging (ich kann das nicht sehen), schau mal was ich Myriade, die von „nicht-deutscher Muttersprache“ schreibt, über die Gehörlosen erklärt habe. Das sind ja auch keine deutschen Muttersprachler und die haben manchmal Probleme mit so etwas wie – ich habe extra den Klassiker genommen – „Haftung“ und „Verhaften“. Mir ist das passiert, es erzählen aber auch Dolmetscher, die mal Wirtschaftsfächer gedolmetscht hzaben. Die betreffenden Gehörlosen können da nichts für, das kommt daher, dass man es ihnen nicht besser beigebracht hat.

            Konkretes Beispiel: Thema sind Rechtsformen juristischer Personen. Unterpunkt: Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Es gibt Gehörlose und unter den älteren (dazu zählt schon meine Generatung), die das Wort in dem Kontext noch nie geschrieben gesehen haben. Was sie aber kennen ist „Verhaftung“, die schmeißen das dann durcheinander. „Haftpflichtversicherung“, musste ich der Kind-Mutter mal erklären, ist nicht die Kaution, die man zahlt um jemanden aus dem Gefängnis zu holen. Daran sieht man aber wie sie (Abitur) es eingeordnet hat.

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  3. Habe ich gelesen.
    Kannst du mir erklären, woran das liegt? Gehörlose sind doch nicht blöd, sie können nicht oder wenig hören.
    Das Thema, daß ich mir als Hörende nicht vorstellen kann, wie mensch sich ohne Lautvorstellung den Buchstabensalat einer Schriftsprache merken kann, haben wir schon mal gestreift.
    Sind die Gebärden für „haften“ und „verhaften“ ähnlich?

    Zurück zum „Kasten“: Christine Nöstlinger gehörte als Kind zu meinen Lieblingsautorinnen. Glücklicherweise hat ihr deutscher Verlag Österreichische Ausdrücke nicht eingehochdeutscht, sondern mit übersetzenden Anmerkungen versehen.

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    1. Leider kann ich dir nicht erklären, was ich selbst auch nicht nachvollziehen bzw verstehen kann. Die Fachfrau dazu ist dergl.

      Was den Kasten und sonstige Regionalitäten betrifft, so hat doch jeder Mensch deutscher Muttersprache einen regionalen Akzent und auch eine Menge regionales Vokabular, das den einzelnen aber nicht immer als regional bewusst ist. Ich finde es ziemlich schade, dass diese Vielfalt immer weniger wird

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      1. Ich hoffe auf Antwort von dergl. Dass Du so kenntnisarm wie ich, ist mir klar.

        Ich glaube, das Regionale schwindet auch durch Mobilität. Ich selbst gebrauche ostpreußische Ausdrücke nur noch, innerhalb der Familie oder gegenüber von Menschen, die wie ich , Nachfahren von Flüchtlingen sind, sonst werde ich nicht verstanden.

        Dich würde ich nie nach einem „Feudel“ fragen, falls Du nicht gute Kontakte in Teile Norddeutschlands pflegst, wirst Du nicht nicht verstehen, dass ich ein Stück Stoff meine, um den Boden zu wischen.

        Eine Freundin kommt aus einem Dorf im Burgenland. Mit ihren Verwandten spricht sie natürlich Dialekt. Ich kann mich einhören, und brauche manchmal Übersetzung.

        Einst traf ich im Zug einen Mann aus Pakistan. Er hatte Bern gewählt, um Deutsch zu sprechen. Um einander zu verstehen sprachen wir Englisch.

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