Die ABC-Etüden bei Christiane
Es soll ein Text entstehen mit einer Länge von maximal 300 Wörtern, in dem die 3 vorgegebenen Wörter vorkommen.
Die Art des Textes kann frei gewählt werden.
René gehörte zu jenen Hobbygärtnern von denen weniger fleißige Menschen abschätzig behaupten, sie würden den Rasen mit der Nagelschere bearbeiten. Früher hatte er einen perfekten Rasen, Bäume und Blumen und einen kleinen Teich. Kurz nachdem die neuen Nachbarn eingezogen waren und er ihr großes Vereinsschild am Gartentor gesehen hatte, begann er damit Gemüsebeete anzulegen. Direkt an der Grenze zum Nachbargarten wuchsen nun Salat, Kohl, Radieschen und Karotten und wurden selbstverständlich genauso perfekt gepflegt wie alles andere. Am späten Nachmittag wenn die Nachbarn und immer einige Mitglieder ihres Vereins im Garten waren, goss und erntete er das Gemüse.
Für das Verhältnis mit seinen Nachbarn musste man Verantwortung übernehmen, lautete Renés Lebensphilosophie. Er war durchaus auch bereit sich für Frieden und Harmonie etwas zu verbiegen und anzupassen. Wenn das alle täten, pflegte er zu sagen, wäre die Welt ein besserer Ort.
Heute hatte er die Nachbarn samt Verein zum Abendessen im Garten eingeladen. Kunstvoll drapierte er seidige Tischtücher in Pastellfarben über mehrere Gartentische und arrangierte darauf ein Dutzend überquellender Salatschüsseln mit dem Gemüse aus eigener Produktion.
Nun musste er sich aber beeilen. Die Lederschuhe und -jacken mussten verschwinden, die Teppiche aus Tierfellen auch. Zumindest die Strecke aus dem Garten zur Gästetoilette musste einwandfrei sein. Alle anderen Räume wurden abgesperrt. Nun eilte René noch in seine Küche, die seit Monaten einem Hochsicherheitstrakt glich: der Dunstabzug ausgeschaltet, die Fenster hinter geschlossenen Jalousien. Gelüftet wurde nur manchmal in der Nacht.
Eine Stunde vor dem Eintreffen seiner Gäste saß René bei fest verschlossenen Fenstern und Türen in seiner Küche. Auf seinem schönsten und größten Teller lag ein saftiges Stück Schweinsbraten, das er langsam und verzückt genoss. Dann versenkte er den Teller im Geschirrspüler, versprühte Tannenduft in Küche und Flur und versperrte das Sicherheitsschloss an der Küchentür. Er war bereit, den veganen Verein der Freunde der Karotte zu empfangen.
Was man nicht alles tut…
Schöne Geschichte mit olfaktorischen Reizen…
Gruß von Sonja
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Ich bin ein Nasen-Mensch 🙂
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Schmunzel …
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🙂
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⭐
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Schein und Sein. Eine tolle Erzählung.
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Ich glaube, dir glaube ich nie mehr was … 😉
Cool, allein die Vorstellung, wie er in der verrammelten Küche sitzt und isst, hat schon was Paranoides. Sehr gelungen!
Liebe Grüße
Christiane
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*kicher* Juhuuu, das Tief ist überwunden. War wirklich ein bissl beängstigend, die totale Leere in der Fantasieabteilung.
Diese Etüde ist wahrscheinlich das Abfallprodukt meiner Überlegungen, ob und wie weit ich mich in einer bestimmten Situation verbiegen soll, wo der Kompromiss aufhört und die Verbiegung beginnt ….
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Frau Myriade, ich blicke in Abgründe!!! 🙂 😉 – Solche Un-Wesen entspringen also Ihrer Phantasie! Phantastisch! Ich kann ihn mir so richtig vorstellen, wie er gierig das Fleisch in sich reinfrisst.
A propos Lüften – lustig – am 8. Februar schreibe ich auch was dazu – aber bei mir vollkommen ernst gemeint, nicht so satirisch lustig wie bei dir.
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Lüften ist ein Thema zu dem ich ganz viel zu sagen habe. Ich bin Frischluftfanatikerin !!
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Bleibt dem Herrn Wendehals zu wünschen, dass er sich am Braten nicht verschluckt und dass sich nicht auf der anderen Seite seines Gartens der Verein der Currywurst-Gourmets einquartiert. Und hinter dem Grundstück der Verein zur Pflege der Freikörperkultur, auf der gegenüberliegenden Seite ein Freizeithaus der Katholischen Kirche. Wie er den Spagat schafft, will ich gern sehen. Oder in einer Etüde lesen …?!?
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Hahaha, das wäre zu interessant.
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Oh ja, das wäre eine vergnügliche Situation ….
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Wie man sich biegt, so bricht man?!
Schmunzelnde Grüße
Ulli
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Brechen kann man da sehr leicht 🙂
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Welch anstrengendes Leben so ein Konformist doch hat!
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Äußerst nervtötend, ja 🙂
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Ich würde dem Mann die Selbsthilfegruppe „anonyme Flexitarier“ empfehlen.
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Ob er da wohl hingehen würde ?
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Bestimmt. Allein um es allen recht zu machen 😉
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zum Kichern schön, Deine Schmunzelerzählung über einem, der anders war als er vorgab zu sein *g*
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Ja, ja , diese Nachbarn 🙂
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So ein Verhalten kenne ich nur von heimlichen Rauchern. Heimliche fleischesser finde ich aber auch irgendwie lustig, wird es vielleicht in Zukunft mehr geben. Eine lustige Idee.
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Wer weiß, was Leute so alles heimlich tun, je nach Umfeld …..
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Als 97,5%-Veganerin muss ich sagen: sehr böse! Aber ich habe mich gut amüsiert dabei 😉
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Ich wiederum warte schon gespannt auf die Auflösung von „Jenseits von Eden“ …..
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