Die ABC-Etüden bei Christiane
Es soll ein Text entstehen mit einer Länge von maximal 300 Wörtern, in dem die 3 vorgegebenen Wörter vorkommen.
Die Art des Textes kann frei gewählt werden.
Das vielseitige Wort „Abfallsglück“ hat mich total gepackt. Es fallen mir jede Menge Verwendungsmöglichkeiten an. Einen Dank an Ludwig für die Inspiration
„Völlig unschuldig ist er, an diesem blöden Gerücht ist überhaupt nichts dran“ sagte sie entschlossen.
„Wie immer halt“ sagte die Freundin, ernsthaft bemüht nicht sarkastisch zu klingen.
„Eh. Er ist immer der Sündenbock für alles. Nicht nur dass er tausend Freundinnen haben soll, was ja im übrigen auch niemand was angeht, nein, jetzt ist er auch noch für die Unterschlagungen in der Firma verantwortlich. Und unlängst, stell dir vor, kommt nicht eine Mutter aus dem Kindergarten zu mir und erzählt mir – so widerwärtig hinter vorgehaltener Hand, dass er die Kleine, wie hat sie gesagt – grob an der Hand gerissen hat – und nicht einmal – hat sie gesagt, jedesmal wenn sie ihn sieht. Blödes Tratschweib!“
„Wenn er aber vielleicht wirklich grob zu der Kleinen ist? …….“
„Was, du auch? So ein Blödsinn, warum sollte er den grob zu seiner Tochter sein, wenn er sie doch vom Kindergarten abholt.“
Und dann brach sie in Tränen aus. Die mühsame Beherrschung, die sie dann wieder irgendwie schaffte, ging der Freundin noch näher als die Tränen. Von allem Anfang an hatte sie dieser Beziehung ein sehr baldiges Verfallsdatum gegeben. Dann kam das Baby und sie hatte hautnah miterlebt, wie ihre Freundin sich diesen Mann schön geredet hatte, nach allen Regeln der Kunst. Nichts konnte ihre Überzeugung ins Wanken bringen, dass er immer nur das beste beabsichtigte und die ganze Welt ihn verkannte und verfolgte.
Sie hatte sich wieder gefasst und rieb energisch an ihrer Teekanne herum.
„Ich weiß, du willst es nicht hören“ sagte die Freundin. „Aber wir waren am Wochenende am Weihnachtsmarkt und …..“
„Ach, ja, ja und da habt ihr ihn sicher mit einem ganzen Harem gesehen und stockbesoffen“
So in etwa war es gewesen, aber die Freundin hatte resigniert. Wenn jemand so fest an seinem Abfallglück hing, war da nichts zu machen. Nur die Kleine …..
Die Frau sollte sich mal beim Optiker die rosarote Brille gegen eine Realitätsbrille tauschen lassen.
Du bist Etüden-begabt! Vom Abfallglück mal abgesehen, da will ich nicht deutlich von einer Begabung sprechen, das könnte missverstanden werden. 🙂
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Spätestens, wenn die ganze Welt jemanden verkennt, sollte man misstrauisch werden … Wieder auch als „Gespons“. Eine der Geschichten, die einen seufzend zurücklassen.
(Kann es sein, dass du Ablaufdatum und Verfallsdatum verwechselt hast?)
Liebe Grüße
Christiane
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Oops, tatsächlich. Danke! Naja, das klingt jetzt aber etwas seltsam. Muss ich eben noch eine schreiben 🙂 🙂
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Ich bitte darum 😉 😉
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Sie ist bestimmt mit dieser Haltung nicht allein auf dieser Welt. Verstanden habe ich es noch nie, wenn doch alle versuchen die Schleier vor den Augen zu lüften! Auch dem Kind ist mit einem zwanghaften Zusammenbleiben nicht gedient.
liebe Grüße
Ulli
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Leider gibt es viele solche Fälle, weil ja der „Besitz“ eines Mannes immer noch ein wichtiges Statussymbol ist. Traurig aber wahr
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Dazu kommt die Angst vor dem Alleinesein …
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Das auch, ja. Dabei ist das Alleinsein zu zweit viel schlimmer als das Alleinsein allein …
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das muss man aber auch erst einmal erfahren haben!
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der Blick in Richtung Wochenende ist für alle schön, finde ich, Klaus
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So etwas nennt man Abfallglück? 🙂
Eine gute Geschichte, die es in der Realität sicher oft gibt und irgend etwas muß er doch in ihren Augen richtig machen, oder?
Vielleicht kennt sie eine andere Seite von ihm?
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Sie kennt die von ihr erfundene Seite von der er gar nichts weiß
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Das ist das Schlimmste, wenn alles Gute nur eingebildet ist…
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