Die ABC-Etüden bei Christiane
Es soll ein Text entstehen mit einer Länge von maximal 300 Wörtern, in dem die 3 vorgegebenen Wörter vorkommen.
Die Art des Textes kann frei gewählt werden.
Und warum muss man als Goldfisch immer am Boden der Realität bleiben? In welches Wasser ist das eingraviert?
Verschwommen ist unsere Welt, farbig und undefiniert. Niemand weiß wirklich, was dort ist, wo sie endet. Bäume sollen diese fließenden Gebilde heißen, manchmal sind sie grün, dann ist die Atmosphäre naß-warm, wenn sie aber schwarz werden, oder gar weiß, dann atmen wir naß-kalt und manchmal wird der Himmel hart. Winterbäume heißen sie dann. Das hat mir der riesige, alte Goldfisch einmal erzählt. Er weiß viel zu erzählen von der anderen Welt, nur glaubt ihm niemand – außer mir. Dass es dort oben nicht überall Wasser gibt, dass die Dinge seltsam fest wirken und viele verschiedene Wesen in diesem Nicht-Wasser leben. Und wie bitte sollten diese Wesen atmen? sagen dann alle und wie kann ein Ding fest wirken? So ein Unsinn sagen sie dann alle und schwimmen flossenschüttelnd davon.
Aber ich denke, vielleicht hat er recht, vielleicht hat er wirklich in der anderen Welt gelebt. Es ist doch möglich. Manchmal erzählt er, dass er dieser Welt ein bisschen nachtrauert, weil es dort so bequem ist. Die Nahrung fällt von oben ins Wasser und man muss nur das Maul aufmachen.
Wie sollte man denn dort oben überhaupt sehen können? fragen sie immer wieder, wenn doch die Sonne und der Mond immer in unserem Wasser schwimmen und nicht dort oben sind? Reine Erfindungen sind das. Ein Esoteriker ist der riesige Goldfisch, warum ist der überhaupt so riesig? Nein, nein, das sind alles Hirngespinste mit denen die Jugend verdorben wird. Du solltest ihm gar nicht zuhören, sagen sie dann zu mir, halte dich an die Realitäten und das alte Wissen, da oben ist nichts und die Welt ist naß.
Eines Tages werde ich es schon herausfinden. Ich muss ja nur da hinauf zu den Bäumen.
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13. Dezember 2018 um 19:35
märchenhaft schön ist sie, Deine Geschichte vom Goldfisch und seinen Gedanken um die Welt da oben, um die nicht wässerige Welt, die sich im Teich keiner vorstellen kann …
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13. Dezember 2018 um 20:07
Was wissen wir schon von den Gedanken der Goldfische …..
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13. Dezember 2018 um 20:41
tja, was wissen wir? Wenn wir wissen, daß wir nicht wissen, haben wir eine chance ein klein wenig weiser zu werden 🙂 (wenn wir ganz viel Glück haben)
Kennst Du dieses hier? http://wortbehagen.de/index.php/gedichte/2012/september/vogel_und_fisch
und bei Finbar gibt es auch eines, das sich mit diesen beiden beschäftigt – Vogel und Fisch 🙂
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13. Dezember 2018 um 13:29
das hast du toll geschrieben, danke dafür, ich wünsche dir heute einfach nur beste Gesundheit, solltest du erkrankt sein, wünsche ich dir gute Besserung, Klaus
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13. Dezember 2018 um 11:11
Einfach KLASSE! Danke dafür.
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13. Dezember 2018 um 11:45
Danke schön. Die Goldfischwelt ist ja sehr anders als die unsere 🙂
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13. Dezember 2018 um 10:59
Liebe Myriade, da muss ich an so vieles denken, aber ganz besonders an die Ungläubigkeit der anderen, das ist in der Goldfischwelt scheints auch nicht anders als in der Mäuse- oder Menschenwelt …
https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/03/01/die-geschichte-der-springenden-maus/
liebe Grüße, Ulli
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13. Dezember 2018 um 11:44
Liebe Ulli, wo ist denn der zweite Teil???
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13. Dezember 2018 um 11:46
hier: https://cafeweltenall.wordpress.com/2016/03/03/die-geschichte-der-springen-maus-ende/
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13. Dezember 2018 um 12:00
Oh ja, eine wirklich schöne, ungewöhnliche Geschichte. Verwandlung von Maus in Adler, genial. Wovon allerdings ernährt sich dann dieser neue Adler …….
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13. Dezember 2018 um 12:18
von Eidechsen 😉
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13. Dezember 2018 um 12:23
🙂 Unter denen es sicher auch kleine Helden gibt und selbst wenn man nur Gemüse isst, so sind doch auch Pflanzen Lebewesen. Ach, die Welt ist einfach wie sie ist, fressen und gefressen werden ….
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13. Dezember 2018 um 12:36
so ist das, liebe Myriade, ich sage ja schon lange, dass nur, weil wie die Pflanzen nicht schreien hören, dass sie auch zu den fühlenden Wesen gehören, aber damit wird man gerne sehr schnell in die Eso-Ecke gestellt, wenn schon!
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13. Dezember 2018 um 12:41
Ich finde das sehr interessant, warum Pflanzen nicht als fühlende Wesen betrachtet werden. Es ist halt eine Lösung um sich ernähren zu können. Ich bin ja nun wahrhaftig keine Esoterikerin, aber mein Gefühl der Verwandtschaft mit zB einem Baum ist größer als das mit zB einem Wurm …..
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13. Dezember 2018 um 09:21
Ja, mit der anderen Welt so irgendwo ist das so eine Sache, darüber zerbrechen sich immer wieder Menschen den Kopf. Warum nicht auch mal Goldfische?
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13. Dezember 2018 um 11:34
Eben, eben 🙂 🙂
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13. Dezember 2018 um 09:10
Höhlengleichnis im Goldfischglas. Spannend. Sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
Christiane
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13. Dezember 2018 um 11:32
An Plato habe ich auch gedacht, ja, aber für eine genauere Ausarbeitung in die Richtung hat es dann nicht gereicht 🙂
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13. Dezember 2018 um 06:58
Jetzt weiß ich wie Fische denken.😉
Sehr schön geschrieben.
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13. Dezember 2018 um 11:29
Nur Goldfische 🙂 🙂
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13. Dezember 2018 um 13:29
Meinst du die Anderen denken anders?🤔😁
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13. Dezember 2018 um 15:26
Na ganz bestimmt !
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13. Dezember 2018 um 15:30
Ja dann….lach..😉
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13. Dezember 2018 um 15:31
🙂 🙂
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