Die ABC-Etüden bei Christiane
Es soll ein Text entstehen mit einer Länge von maximal 300 Wörtern, in dem die 3 vorgegebenen Wörter vorkommen.
Die Art des Textes kann frei gewählt werden.
In den finstersten Tiefen der Mafia bin ich heute gelandet. Finster und verwickelt für alle Beteiligten
Klein hatte er begonnen, sehr klein. Mit ein paar Schutzgelderpressungen, Drogen in ganz kleinem Ausmaß, ein Dutzend Pferdchen auf der Straße, damals noch selbst abgerichtet. Das war etwas, was er heute noch immer wieder ganz gern tat. Diesen knusprigen, jungen Weibern den Liebhaber machen. Die Drecksarbeit, Pass abnehmen, Klartext reden, unterbringen überließ er heute anderen.
Von seiner mondänen Residenz in den Hügeln der Stadt schaute er hinunter auf seine Pfründe. Es war nicht leicht gewesen die Konkurrenz auszuschalten, aber heute gehörte alles ihm, das legale über einige Verflechtungen, das illegale ganz offen, die Gesetzesvertreter ohnehin. Fast war es langweilig geworden.
Vom heutigen Treffen der Bürgermeister der umliegenden Städte erwartete er sich auch kein besonderes Vergnügen. Die wussten alle, wer der Boss war, da muckte niemand mehr auf, irgendwelche Zuckungen von Loyalitäten den Bürgern oder dem Staat gegenüber waren da nicht mehr zu erwarten. Schade eigentlich, früher war es aufregender gewesen. Sein neuestes Projekt lief auch gut: noch ein Staatsanwalt für seine nicht kleine Sammlung. Es war schon fast zu einfach.
Einen einzigen Stachel konnte er sich nicht herausreißen. Er schmerzte und eiterte, ließ ihm keine Ruhe und machte sich immer wieder bemerkbar. Was nur war da so grundlegend falsch gelaufen? Wann hätte man die Katastrophe noch aufhalten können? Und wer, vor allem wer hätte es gekonnt und mit welchen Mitteln?
Der letzte große Schlag gegen die Mafia war erstaunlich erfolgreich gewesen. Erstaunlich für jene, die den neuen Interpolchef nicht kannten. Mit schlafwandlerischer Sicherheit durchschaute er die Organisationsstrukturen und Vorgangsweisen der international vernetzten Mafiosi. Mit ebenso sicherer Hand zeigte er auf Korruption und Machtmissbrauch in Verwaltung und Politik. Er wurde von seinen Leuten geradezu als Lichtgestalt wahrgenommen. „Von seinen Leuten“ dachte der alte Mafiaboss bitter „von seinen Leuten“. Nun war er also der neue Chef der Interpol, sein einziger Sohn.
299 Wörter
Fein. Eine Geschichte aus der organisierten Kriminalität! Liebe Grüße, Bernd
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Oh. Na, wenn du das weiterspinnen wollen würdest, sehe/sähe ich überaus unangenehme Verwicklungen auf alle Seiten zukommen.
Liebe Grüße
Christiane
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Eben, eben, daher bleibt es hier bei einem Teil 🙂
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Tja. Wenn das eigen Fleisch und Blut zum Feind überläuft, was macht dann noch Spaß im Leben? (Aber warum hat er nur einen Sohn, bei all der Bespringerei?)
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Äh …… weil die alle unehelich sind und das kann sich ein selbstverständlich religiöser, italienischer Mafiaboss nicht leisten 🙂 🙂
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*g*
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Von den andern weiss er vielleicht nix!
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… oder die mussten alle abtreiben, weil sie sonst für den Straßenstrich lange Zeit oder überhaupt nicht mehr brauchbar gewesen wären.
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Auch möglich, auch möglich, es gibt da vielfältige Gründe warum unser Mafia-Boss nur einen würdigen Sohn hat und dann geht der zur Polizei. Kann man schon verstehen, dass der arme Mann das schwer nimmt, oder?
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ups, was für ein schreckliches Ende, der eigene Sohn zum Feind übergelaufen und wenn er so viel Erfolg hat wie der Vater auf der anderen Seite, dann Gnade ihm Gott, dem alten Mafia-Boss …
Nun mußte ich doch unbedingt mal nachsehen, ob Du schon etwas geschrieben hast *schmunzel*
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Ah ja, es schwirren unendlich viele Geschichten durch den Raum. Freu mich über dein Interesse!
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Hat mir sehr gefallen, liebe Myriade!
LG von Bruni
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Danke. Eine gute Nacht wünsche ich dir
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die wünsche ich Dir auch!
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Mit den „eigenen“ Waffen geschlagen werden: das ist schon bitter. Sehr schön erzählt!
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Vielen Dank! Eine tieftraurige Familiengeschichte 🙂
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Boah, da finstert es ja wieder etüdenmäßig durch den Äther!!!
Tolle Geschichte und spannend geschrieben.
LG Anna-Lena
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Weiteres folgt demnächst 🙂
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Bin gespannt … 🙂
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