Durch das Polarmeer- Teil 3 – ABC-Etüden

Die ABC-Etüden bei  Christiane

Es soll ein Text entstehen mit einer Länge von  maximal 300 Wörtern, in dem die 3 vorgegebenen Wörter vorkommen.

Die Art des Textes kann frei gewählt werden

Ich habe mich diesmal für eine Geschichte entschieden, die ich in 300 Wörtern nicht unterbringe und die daher zur Fortsetzungsgeschichte wird.

Dies war der erste Teil 

Und das der zweite

Und hier der dritte und letzte

Der Kapitän starrte durch die Panoramascheiben der Brücke. Die Instrumente zeigten nichts Beunruhigendes an, auch der Blick aus dem Fenster ließ nichts anderes erkennen als den tiefblauen Himmel des hohen Nordens und schimmerndes Eis. Aber obwohl der Kapitän ein gemeingefährlicher Schürzenjäger war, so war er doch auch ein sehr erfahrener Seemann und er spürte, dass irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung war; irgendetwas da draußen im Polarmeer.

Die Schamanen trommelten, dumpf, weit tragend. Plötzlich, völlig synchron, ein letzter Schlag, dann absolute Stille, der Blick aufs Meer und das Schiff fiel, fiel in den Himmel hinauf, ins Blau, in die Weite, wie der Ball in einem Spiel bei strahlendem Sonnenschein; wie ein Ball, der für die faszinierten Zuschauer in Zeitlupe aufstieg, vor dem Hintergrund des Himmels glänzte und eine elegante Kurve nahm. Kein Laut war zu hören, das riesige weiße Schiff fiel in den Himmel, langsam und lautlos.

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Vor dem UNO-Hauptquartier formierte sich die Demo. Hunderttausende Menschen waren dem Aufruf von „Nordleben“ gefolgt. Der charismatische Anführer dieser erfolgreichsten aller NGOs stelzte über das Podium. Ja, er stelzte, das war in den Augen seiner Anhänger sein größter und einziger Fehler, den sie ihm aber gerne verziehen, war er doch früher Kapitän von Kreuzfahrtschiffen und hatte diesen angenehmen, lukrativen Job aufgegeben um für den Schutz des Nordens zu arbeiten; und das äußerst erfolgreich und überzeugend. Jeder Eisbär, jede Robbe wäre der Organisation sofort als spendendes Mitglied beigetreten.

Manchmal frage ich mich, wie ich hierhergekommen bin, murmelte der frühere Kapitän nachdenklich, warum ich nach meiner letzten perfekten, völlig ereignislosen Kreuzfahrt das Geschäft hingeworfen habe. Wer versteht sich schon selbst, antwortete seine neben ihm stehende Mitstreiterin. Ich frage mich auch oft, wie ich auf die Idee kommen konnte mit dir zusammenzuarbeiten, so unsympathisch wie ich dich auf dem Schiff gefunden habe!

298 Wörter

19 Gedanken zu “Durch das Polarmeer- Teil 3 – ABC-Etüden

  1. Ach was! Damit habe ich ja nun gar nicht gerechnet, das beeindruckt mich ja schon mal sehr.
    Er ändert sein Leben komplett und weiß eigentlich nicht mal, wieso? Und das Schiff fällt in den Himmel.
    Es gibt eben doch mehr zwischen Himmel und Erde …
    Schwer begeisterte Grüße
    Christiane

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    1. *freu* Wer weiß, was den Schamanen noch einfällt 🙂 Ich glaub meine Geschichten werden immer länger werden …..
      Was die Realität im Polarmeer betrifft, so ist das ein verbrecherisches Trauerspiel

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  2. Deine ca. 900 Worte insgesamt in Gottes Gehörgang – damit sich nicht nur dieser kleine Fiesling ändert, sondern auch noch den großen Fiesling D.Tr. zum Besseren bringt. Aber wie heißt es immer so schön: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Donald die Wege der Vernunft!“

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