Ich habe ja mein 6-Bett-Zimmer-Krankenhaus-Erlebnis noch nicht restlos verdaut und was lese ich da über das mittelalterliche Kairo im vierzehnten Jahrhundert.
„Nach Recherchen des britischen Wissenschaftlers *) existierten schon Anfang des vierzehnten Jahrhunderts im Maristan-Krankenhaus (Kairo) sorgfältig sterilisierte Operationsräume mit den modernsten chirurgischen Geräten, für die Patienten abgetrennte Einzel- und Doppelzimmer und angeschlossene Bäder. Man konnte sich zur Linderung der Schmerzen und Entspannung einen Koran-Vorleser bestellen oder auch eine weltliche Musiktruppe oder die hospitalseigene Bibliothek aufsuchen. Reiche wie Arme wurden tatsächlich gleich behandelt – Errungenschaften einer Zivilisation, von denen man außerhalb der arabischen Welt nur träumen konnte. “
*) Stanley Lane-Pool, Autor einer umfassenden Stadtgeschichte über Kairo
Erich Follath „Jenseits aller Grenzen“ Verlag Penguin 2016 p. 78
Übrigend ein sehr interessantes Buch, von dem es hier noch mehr zu hören geben wird.
Danke für den Lesetipp!
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Ist sehr empfehlenswert, das Original von Ibn Batuta wahrscheinlich auch
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beachtlich! nicht nur medizinisch, sondern auch sozial: Arme und Reiche gleich behandelt? Das ist ja etwas, wovon wir auch heute leider nur träumen … . Dann bin ich gespannt auf Deine folgende Buchbesprechung.
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Es ist wirklich interessant, wo die islamische Welt einmal war und wo sie heute ist ….
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so soll es gewesen sein, kaum vorstellbar, dann wollen wir mal das Wochenende mit Spaß und ohne Sorgen genießen, Klaus
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Viel Vergnügen 🙂
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genießen wir das Wochenende mit Spaß und ohne Sorgen, Klaus
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Kennt ihr nicht das Buch von Noah Gordon „The Physician“ – deutscher Titel „Der Medicus“? Und die teilweise historisch nicht korrekte deutsche Verfilmung unter gleichem Titel?
Da waren die Perser wohl schon im 11. Jahrhundert so weit wie die Ägypter. Auch die Juden hatten wohl schon Hervorragendes in der Zeit geleistet.
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Da hast du schon recht, Avicenna, lebte im 10.Jahrhundert, das das Goldene Zeitalter der islamischen Welt war. Er stammte übrigens aus Uzbekistan.
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Vielleicht sollte uns dies auch vermehrt dafür sensibilisieren, dass solch großartige Errungenschaften verloren gehen können, wenn wir uns nicht bemühen sie aufrecht zu erhalten, oder gar erst zu erreichen. Herzlichen Dank für den Hinweis auf das Buch, liebe Myriade.🌻😊
Bin schon neugierig auf deine Besprechung und weitere Zitate.
Ganz liebe Grüße ❤️
„Benita“
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Das ist ein interessanter Aspekt, die Blüte und Niedergangszeiten der Kulturen ….
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