Die ABC-Etüden bei Christiane.
3 vorgegebene Wörter in 10 Sätze verpackt
Nach 5 Jahren Wien war es nun soweit: Zuckerbäckerball oder Wäschermädlball lautete das Ultimatum, diesmal gab es kein Entkommen. Das muss sein, hatte Erika gesagt. Seit Tagen hatte Hugo beklemmende Albträume, die immer in einer Szene mit Damenwahl gipfelten, wie er von einer Frau auf die Tanzfläche geschleppt wurde und sein beschämendes Nichttänzertum herauskam. Alles Walzer und Krönchen und Knickse und Cotillons geisterten durch seine Gedanken.
Der Tag X: sein Outfit war perfekt, für Unterhaltungen war es ohnehin zu laut, einen formvollendeten Handkuss traute er sich nicht zu, deswegen arbeitete er mit Kusshänden. Das kam originell, naja zumindest bei einigen und allen konnte man es ja bekanntlich nicht recht machen. Polka? Oh Gott, was war denn das schon wieder, und Damenspenden und Ordensanstecker, jeden Moment musste der Kaiser Franz Josef samt Sissi irgendwo auftauchen und den ratlosen Hugo erwartungsvoll ansehen. Er hielt bis 2h früh durch, dann war er mit den Nerven am Ende. Seltsam fand er, dass Erika irgendwie erleichtert wirkte als sie gemeinsam den Ausgang anpeilten.
gut im Ton der Wörter erfunden, finde ich.
LikeGefällt 1 Person
Hat mich gleich an einen Ball erinnert
LikeGefällt 1 Person
Aha, also bin ich nicht die einzige, die bei „Kusshand“ beim Tanzen landet. Und ja, irgendwie kann ich Erika auch verstehen, wenn sie am Ende etwas erleichtert ist 😉
LikeGefällt 1 Person
Bei mir ist es Kusshand –> Handkuss 🙂 Ja, ja ich kann die Erika auch seeeehr gut verstehen 🙂 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Das ist für mich wirklich eine andere Welt. Und, wenn ich ehrlich bin, außer in Filmen brauche ich das auch nicht. Von daher kann ich deinen Protagonisten gut verstehen.
Liebe Grüße
Christiane
LikeGefällt 1 Person
Ich bin als junges Mädchen – also vor ungefähr tausend Jahren – gerne auf Bälle gegangen. Das hat so dazugehört …..
LikeGefällt 2 Personen
Interkulturell, ja, es passt wirklich. 😉
LikeGefällt 1 Person
Warst du nie auf einem Ball ?
LikeGefällt 2 Personen
Nein. Auf nichts, was den Namen wirklich verdient hat.
LikeGefällt 2 Personen
Es lebt sich auch sehr gut ohne, vor allem wenn man die 20er hinter sich gelassen hat 🙂 🙂
LikeGefällt 1 Person
Meine Jugendfreundin war so, dass – ich weiß gar nicht, was genau – diese Gesellschaft, diese Strahlkraft, die von prächtigen Bällen ausgeht, sie immer fasziniert hat, auch und vermutlich zuerst in der Literatur. Über Facebook habe ich dann (letztes Jahr?) erfahren, dass sie in Wien seien und im Begriff, auf einen Ball zu gehen, mit Bildern von Kleid etc.
Manche Träume sterben nie, und fairerweise muss ich sagen, dass ich nicht weiß, ob es ihr erster Ball war … 😉
Ich bin einfach anders, eine Feststellung, nicht mal unbedingt als eine Wertung gemeint.
Liebe Grüße
Christiane
LikeGefällt 2 Personen
In Wien sind Bälle etwas völlig Normales, ebenso wie der Kurs in der Tanzschule für Jugendliche
LikeGefällt 2 Personen
Hach, es gibt mittlerweile schon Bälle auf die ich gerne auch heute weit jenseits der 20 noch ginge, liebe Myriade. „Diversity Ball“ z.B. und ich glaube, dass zumindest ab einer gewissen Gesellschaftsschicht ein Ball dazu gehört. Gesellschaftstanz hat aber etwas, mit dem/der richtigen Tanzpartner/in. Es soll ja Menschen geben, die sich in ihrer Jugend ohne Eintrittskarte auf Bälle geschummelt haben. 😀 ….. Taten, die irgendwann als Oma den Enkeln erzählt werden können. Oder auf Blogs offenbart. 😉 ….. Sorry, das musste jetzt raus.
Alles Liebe
„Benita“
LikeGefällt 1 Person
Der Life Ball würde mich auch reizen, doch doch, durchaus, aber mein Partner ist auch kein Tänzer und tanzende Freunde habe ich zwar, aber die sind für diese Zwecke Jahre vorher ausgebucht 🙂 🙂
Ohne Eintrittskarte ? Nett, gewissermaßen „schwarztanzen“
LikeGefällt 1 Person
Oh ja, der Life Ball wäre durchaus auch auf meiner Liste. ☺️ …. „schwarztanzen“ ….. netter Begriff. Lustig, wenn man gar nicht so genau weiß auf welchem Ball eine gelandet ist und es erst erkundet werden muss. ……
LikeGefällt 1 Person
Stelle ich mir auch nett vor, außer man ist dann womöglich beim Ball der Großwildjäger oder einer ähnlichen Veranstaltung gelandet 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ach, mit ca. 20 Jahren und darunter findet man das auch noch witzig und vielleicht revolutionär. 😉 Wobei ….. zum Glück nicht passiert. ☺️
LikeGefällt 1 Person
ist schon lange her bei mir, eine gute Woche in Richtung Pfingsten wünsche ich, Klaus
LikeLike
Bei mir auch 🙂
LikeLike
Ich mag Kusshände auch lieber als Handküsse. Eine schöne kleine Ball-Impression. Mein aufrichtiges Kompliment. Küss die … äh …
Viele liebe Grüße
Christa
LikeGefällt 1 Person
HIHI Wir sind in Wien ja hoffnungslos verzopft und „Küss die Hand“ sagen manche in manchen Zusammenhängen durchaus noch ….*grins*
LikeGefällt 1 Person
Ich mag das, und ich lese immer wieder gerne Romane, deren Handlung in Wien spielt (gerade kürzlich „Donnerstags bei Kanakis“ von Elisabeth de Waal).
LikeGefällt 1 Person
Küss die Hand gnä` Frau 🙂
LikeGefällt 1 Person
Klingt interessant und war mir noch nicht untergekommen. Es hat schon auch eine eigene Qualität von Orten, Menschen und Geschehnissen zu lesen, die man gut kennt
LikeGefällt 1 Person
Ja, und auch von Orten, die man nicht kennt oder nur dunkel in Erinnerung hat. In Wien war ich als junges Mädchen mal gewesen, und jetzt traue ich mich nicht mehr hin, weil ich fürchte, enttäuscht zu sein, weil nicht mehr fände, was ich gerne wiedersehen würde. Da lese ich dann halt lieber und kann mir nicht nur den Ort, sondern auch die Zeit aussuchen.
LikeLike
Das verstehe ich sehr, sehr gut. Aus genau diesem Grund war ich an vielen Orten noch nicht, weil sie nie so sein können, wie ich sie mir vorstelle
LikeGefällt 1 Person