26.Station der Literaturweltreise – Kasachstan

Kasachstan ist einer der Schauplätze dieser wahren Familiengeschichte, die sich über mehrere Generationen und mehrere Kontinente zieht.

Ulla Lachauer

„Ritas Leute.Eine deutsch-russische Familiengeschichte“

Rowohlt Verlag: 2002

Erstauflage: Amman Verlag:1996

Bevor ich blogs aus Deutschland zu lesen begann, war mir das Thema Russland-Deutsche völlig fremd. Langsam begann es mich zu interessieren.

Rita Pauls, die junge Frau auf dem cover stammt aus Karaganda mitten in der kasachischen Steppe. Ihre Großeltern wurden unter schwer vorstellbaren Bedingungen aus dem Ort Lysanderhöh, der zu der wolgadeutschen mennonitischen Kolonie gehörte 1930 nach Kasachstan deportiert, mitten in die Steppe, wo einige der Gruppe in Erdlöchern den ersten Winter überlebten

In dem Buch wird die Familiengeschichte aufgerollt: von Deutschland an die Wolga, nach Kasachstan und zurück nach Deutschland. Einen Zweig der Familie gibt es auch in Kanada. Die Haupterzählerin ist Ritas Großmutter Maria Pauls, die in Lysanderhöh noch zu Zeiten des letzten russischen Zars geboren wurde, ein paar Monate vor der Oktoberrevolution und 1989 zum zweiten Mal in ihrem Leben in ein ihr völlig unbekanntes Land, nach Deutschland auswandert.

Diese Art Buch lässt sich nicht wirklich zusammenfassen. Es besteht aus einzelnen, manchmal etwas langatmigen, aber durchwegs interessanten Geschichten aus einer für mich völlig fremden Welt. Deportation in Viehwägen, Leben und Sterben unter Stalin zwischen Arbeitslager und menonnitischer Kirche. Zeitgeschichte aus sehr persönlich gefärbter Sicht.

Empfehlenswert, wenn man bei der Lektüre auch nicht allzuviel über Kasachstan erfährt, das ja das eigentliche Thema dieser Station der Literaturweltreise ist ….

Zu meiner Weltreise

3 Gedanken zu “26.Station der Literaturweltreise – Kasachstan

  1. Mich hat diese Rezension angeregt, das Buch noch einmal zu lesen. Und ich sehe es mit komplett anderen Augen als noch vor 15 Jahren. Eine Kleinigkeit nur, liebe Myriade, das Datum des Ersterscheinens muss 1996 sein, nicht zehn Jahre früher. Da Ritas Leute erst 1989 nach Deutschland kamen und Rita die Autorin anfang der Neunziger kennegelernt hat. Aber über Kasachstan lernt man wirklich nicht allzuviel. War wohl für diese Familie nur Zwischenhalt. Und außerdem fingen sie dort unter denkbar widrigen Bedingungen an…

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  2. OOps, danke, ich kann nicht mehr nachschauen , aber ja, 1996 muss es wohl sein.
    Was mich an Information über Kasachstan fasziniert hat, waren die in Karaganda inhaftierten Landwirschaftsspezialisten aus Moskau ….

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