Vieles aber nicht alles stammt aus China

Eines meiner Lieblingszitate aus dem Talmud habe ich gerade zufällig mit der Angabe „Chinesisches Sprichwort“ auf einem blog gefunden.

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Talmud oder auch nicht (siehe Kommentare)

Man könnte sagen, dass es ganz egal ist, woher Weisheit kommt. Trotzdem finde ich korrektes Zitieren wichtig.

 

21 Gedanken zu “Vieles aber nicht alles stammt aus China

  1. ich gebe dir recht: es ist schon wichtig, die richtige Quelle zu nennen. Die Mahnung gilt freilich für alle.
    Wie immer, wenn ich sie lese (ich finde sie immer mal wieder zitiert), frage ich mich: ja, hörst du denn auf sie? es ist eine großartige Zusammenfassung dessen, wie „Schicksal“ zustandekommt. Von den Gedanken über die Worte – Handlungen – Gewohnheiten – Charakter wird es gebildet. Wie aber das? Sind wir also tatsächlich für unser Schicksal verantwortlich? wenn man den Satz in einen weiteren Rahmen als den des Individuums stellt – dann ist er sicher wahr.

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    1. Für den Teil unseres Schicksals, der durch unsere beeinflussbare Art des Seins und Handelns bedingt ist, sind wir sicher verantwortlich. Aber natürlich die Grenzen zu anderen Bereichen, deren Gestaltung nicht in unserer Macht liegt, sind fließend ……

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      1. deshalb sage ich auch: man muss über den Rahmen des Individuums hinausgehen zum Kollektiv – Familie, kleine und großere und ganz große wirtschaftliche, wissenschaftliche, politische etc Systeme, in denen ja auch immer und ausschließlich Einzelmenschen handeln – oft nicht nach selbst gewählten Regeln, aber dennoch. Im Handeln aller Einzelnen zusammen – jetzt und über Generationen hinweg – reproduzieren bzw wandeln sich die Handlungsbedingungen, ergo werden dort auch die Schicksale der Menschen bestimmt.

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  2. Toller Hinweis, danke! Ja, es ist wirklich wichtig, auf die Gedanken zu achten. Wir alle achten vielleicht heute zu sehr auf unsere Gedanken und Gefühle. Ich grübele sehr über die Dinge nach, ob ich mich richtig verhalte und verheddere mich oft schnell. Dann glaube ich, dass ich gar nichts richtig mache, obwohl die meisten anderen Menschen gar nicht so sehr über mich nachdenken, glaube ich. Vielen Menschen, die ich kenne, geht es ganz ähnlich… Gruß!

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  3. Ich liebe dieses Zitat und habe schon viel über seine Umsetzbarkeit und die Lehren, die ich für mich daraus ziehen kann, nachgedacht. Die Sache mit dem Urheber scheint dagegen nicht so leicht zu klären zu sein. Nach allem, was ich weiß, ist „Talmud“ als Quelle genauso belegbar wie „die Bibel“, man kann genauer angeben, wo es steht; und es heißt, genau diese Quellenangabe sei für dein Zitat nirgendwo zu finden.
    Wie du weißt, verbrate ich auf meinem Blog selber häufig Zitate (okay, im Moment mehr Gedichte) und versuche im Vorfeld, den ursprünglichen Wortlaut und eine belastbare Quelle zu finden. Demzufolge haben mir schon vielfach die Haare zu Berge gestanden, wem was auch immer fröhlich in den Mund gelegt wird (Goethe, Mark Twain, Einstein); ich glaube den einschlägigen Zitatsammlungen inzwischen sehr wenig.
    Was dein Zitat nun angeht, kann ich dir als englischsprachige Quelle den „Quote Investigator“ empfehlen, bei Zitaten, deren Urheber nicht deutschsprachig sein könnte, ist das oft ein ziemlich interessanter Griff. Hier ist also das, was der Quote Investigator dazu zu sagen hat: https://quoteinvestigator.com/2013/01/10/watch-your-thoughts/
    Liebe Grüße
    Christiane

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    1. Ich habe gerade eine Talmud-Website konsultiert und erschreckenderweise hast du recht. Erschreckend deswegen, weil ich das Zitat nicht irgendwo gelesen habe sondern von einem recht prominenten Mitglied der jüdischen Kultusgemeinde gehört habe und der Mann hat es als aus dem Talmud stammend zitiert. Nun ja, niemand ist perfekt, trotzdem …… 😦 Und danke !

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  4. Eine feine Lektion für die „Achtsamkeit“ mit sich selbst und dem eigenem Handeln! Ich mag es wie eins aufs andere aufbaut, ich sehe eine Treppe vor mir, die bei der Achtsamkeit der Gedanken beginnt und beim Schicksal endet. Letzteres Satz verstehe ich in dem Sinne (um auch den Faden von Gerda und dir aufzunehmen): wie mensch in den Wald hineinruft, so schallt es heraus – sind wir wirklich achtsam mit allem vorangegangen, so entsteht eine Haltung, ein Charakter, mit beiden wirken wir in der Welt und sie antwortet.
    Ich verstehe Schicksal nicht im Sinne von: Vorbestimmung – ich glaube an Ursache und Wirkung, dem was die Budhhist *innen Karma nennen – und genau hier zeigt sich dann die Verantwortung – Schicksalsschläge aber kann ich nicht verhindern, noch voraussehen (manche können dies ja), noch verhindern und das macht die Spannung des Ganzen aus (im positiven Sinne gemeint) –

    Und ja, es ist wichtig richtig zu zitieren und die richtigen Quellen zu nennen, so wichtig wie Achtsamkeit, die ja die anderen mit einschließt…

    hui, das ist jetzt aber viel geworden! Du siehst, du hast mich inspiriert – lach und wech, und liebgrüß natürlich, Ulli

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  5. Ein schönes Zitat. Du hast recht, eigentlich egal von wem es ist. Den Inhalt betreffend. Richtig zitiert ist dennoch etwas, was man beachten sollte. Manchmal beeinflusst die Herkunft zudem dann doch den Sinn.

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  6. quellenkritik ist wichtig. aber im internet ist das meiste leider sehr häufig unzuverlässig, einer schreibt vom anderen ab und so verbreiten sich falsch zugeschriebene zitate wie ein lauffeuer…

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    1. Ja und dieses Zitat scheint wirklich reichlich verbreitet zu sein in allen möglichen Varianten. Ich sehe schon, ich lasse es lieber irgendwelche Zitate zu veröffentlichen wenn ich die Quelle nicht eindeutig vor der Nase habe 🙂

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