Vielfältige Herausforderungen entstehen durch die Eingliederung von Zuwanderern verschiedener Altersstufen in das Bildungssystem. Einerseits ist es sehr interessant Menschen aus den verschiedensten Weltgegenden kennenzulernen. Man kann durchaus auch auf einem sprachlich sehr einfachen und grundlegenden Niveau kommunizieren, über ebenso einfache Inhalte. Wo etwas ist, wie man etwas macht, wie man sich fühlt …. Mit Händen und Füssen und Minimalwortschatz auch ohne grammatische Strukturen geht das schon irgendwie. Für die grundlegende Verständigung von Mensch zu Mensch über Inhalte und Emotionen genügt das.
Für einen Fachunterricht, egal ob es sich jetzt um Volkswirtschaft, Biologie oder sonst irgendein Wissensgebiet handelt, genügt das aber nicht.Um einem Fachunterricht folgen zu können und sich auch aktiv daran zu beteiligen braucht es ausreichende Kenntnisse von Sprachstrukturen und Fachvokabel. Ein noch so gut gebildeter und intelligenter Mensch kann nicht innerhalb von ein paar Monaten eine komplizierte Sprache wie Deutsch so gut erlernen, dass er/sie einem Fachunterricht folgen könnte. Das ist für die Betroffenen recht frustrierend.
Sehr anstrengend ist es auch für die Lehrenden. Es ist schon schwierig, oftmals unmöglich die eigene Sprache strukturell auf ein Basic-Niveau herunterzuschrauben. Abgesehen davon, dass es wirklich öde und unbefriedigung ist, sich ständig nur in simpelsten Sätzen auszudrücken. Auf der Ebene von Fachausdrücken ist das Unterfangen fast unmöglich. Und wo bleiben die Bedürfnisse der Studierenden deutscher Muttersprache ? Die Lehrenden sehen sich zB vor der Aufgabe einigen Studierenden zu erklären, was ein Verfassungsgerichtshof ist, während andere Studierende darauf warten, dass ihnen Details der Verfassung nähergebracht werden.
Die Situation ist also für alle Beteiligten schwierig und es brauchen auch alle Beteiligten viel Selbstbeherrschung um ihren Frust nicht überfließen zu lassen. Es ist eine Situation die niemandes Bedürfnissen gerecht wird. Nur wo sind die Alternativen ?
nach den Alternativen frag ich auch, alles Gute für diese Woche
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So wie du es beschreibst wie es heute ist, habe ich es mir vorgestellt..
Ich habe schwedisch so einigermassen verständlich schon nach 3 Monaten verstanden und gesprochen..
Da war keine Hilfe oder diese Art Schule wie sie es nunmehr gibt…
Ich wohnte Anfangs auf dem Land in Nordschweden..Niemand konnte deutsch in der Nähe..
Und das war gut so, denn so lernte ich die Sprache schneller !
Ich spreche diese Sprache (Schwedisch) völlig Akzentfrei.
Es ist wohl auch eine Sache des wollen und vorherigen Schulbildung in den resp. Ursprungs- Heimatländern der Zuwanderer
von denen hier gesprochen wird..
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Das spielt wohl alles zusammen und ich sehe es halt auch nur aus meiner Perspektive.
Mich nervt die Situation unter anderem deswegen, weil ich Sprache gerne mag und es für mich als extrem einschränkend empfinde, dass ich mich in 3-Wort-Sätzen ausdrücken muss. Es ist natürlich ein egozentrischer Ansatz …
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Ich kann dich gut verstehen.
Ich würde das niemals können, denn ich mag Sprachen auch sehr gerne..
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Geduld….Geduld……
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Ja, ja, ohne Geduld geht gar nichts, aber manchmal nicht einmal mit Geduld ……
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Ein in Polen geborener Mann, mit allerdings deutschen Eltern und rudimentären Kenntnissen der deutschen Sprache, hat sie nach der Übersiedlung in den Westen derart perfekt erlernt, dass er studieren konnte. Heute besitzt er mehrere Apotheken und spricht rheinischen Dialekt.
Du fragst nach den Alternativen. Sie heißen Bildung vor Ort. Gern mit Hilfsprogrammen, wie es Japan macht. Aber wenn die USA und Europa weiter nur Krieg verkaufen, wird das wieder nix.
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Eigentlich meinte ich die Alternativen für die ganz konkrete jetzige Situation. Im Vorfeld gäbe es eine Menge Möglichkeiten und außerhalb des kleinen Bereichs akademischer Bildung wohl auch. Nur genau in diesem kleinen Bereich eben nicht …… herzliche Grüße
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