Zu Zeiten als in Wien die Schweizer-Witze aktuell waren (mittlerweile macht man über die Schweizer keine Witze mehr sondern bewundert sie) jedenfalls hieß es damals, dass der Zentralfriedhof nur halb so groß sei wie Bern aber dafür doppelt so lustig. Wie dem auch immer sein möge, der Zentralfriedhof ist gigantisch groß, 2,5 Quadratkilometer. Er wurde 1874 gegründet in der Absicht alle anderen Wiener Friedhöfe nach Möglichkeit aufzulassen. Daher wurden Gräber, Grabsteine, Mausoleen auf den Zentralfriedhof verlegt und es herrscht dort heute eine enorme Dichte an wirklich berühmten Persönlichkeiten und solchen, die sich durch besonders auffällige und meist höchst geschmacklose Denkmäler zu solchen machen wollten.
Wir waren gar nicht besinnlich unterwegs. Kein Wunder, die Sonne strahlte, das Wahlergebnis drohte. Auf dem Zentralfriedhof herrschte Urlaubsstimmung. Radfahrer, Spaziergänger, Touristen. Dennoch gab es Gräber, die auch bei dieser Stimmung sehr beeindruckend waren.
Dorothea Neff, eine Schauspielerin, die im letzten Drittel ihres Lebens erblindete, versteckte eine Freundin, Lili Wolff, 4 Jahre lang vor den Nazis. In diesem Grab ist sie gemeinsam mit ihrer langjährigen Lebensgefährtin Eva Zilcher begraben.
Mir haben die Schattenspiele über der Totenmaske einer Blinden sehr gut gefallen. Der Spruch ist meines Wissens aus der Tora.
Einmaliges Lichtspiel – Sie waren offensichtlich zur rechten Zeit mit dem Finger am Auslöser…
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Schön, nicht ! Klar, ein Zufallstreffer, aber ich freu mich trotzdem
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Ich glaube ja notorisch nicht an Zufälle – – – –
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Oh herzlichen Dank fürs Kompliment ❤
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Der Vers wird dem Koran zugerechnet, stammt aber wohl aus dem Talmud:
https://de.m.wikiquote.org/wiki/Diskussion:Leben
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Danke für den Hinweis !
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aus dem Talmud, was ich gesehen habe. Diese Schattenspiele sind sehr gut geworden
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Danke für den Hinweis ! Es ist ein wirklich schönes Grab, zumindest bei Sonnenschein und Schattenspielen
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Wann immer wir in Wien sind besuchen wir den Zentralfriedhof – er sagt so viel über Wien und die Wiener. Vielen Dank für diese besondere Geschichte. Der Vers stammt aus dem Talmut, aber auch aus dem Koran, muss aber im Kontext gelesen werden, dazu ein Link: http://www.pi-news.net/2015/02/koran-vers-wer-einen-menschen-toetet/
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Freut mich, dass dir der Zentralfriedhof auch gefällt. Er hat schon ein paar skurrile Facetten 🙂
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Wer einmal Leben rettet, rettet die ganze Welt.
Der Satz gefällt mir.
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Ein schöner Satz, nicht wahr ….
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Nun sehe ich auch deinen zuvor angekündigten Bericht über einen Friedhofsbesuch. Ich fühle im Vergleich mit meinem heutigen, wie unterschiedlich nicht nur die Lebenswelten, sondern auch die Totenwelten sind.
Zu dem Spruch: ich kenne ihn, kann ihm aber nur in einer Variante zustimmen. Wer ein Leben rettet, rettet mit diesem Leben die Welt, die es ohne diesen Menschen nicht gäbe.
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Interessante Variante. Ich denke aber, das ist ein Satz aus dem Bereich der Religion, da geht es auch um den Beweis von menschlicher Moral in der Tradition von „wenn es nur einen Gerechten gibt, werden auch die anderen vom göttlichen Zorn verschont“
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ich habe unlängst eine doku über dorothea neff gesehen und war sehr berührt davon. das grab hab ich dort noch nie entdeckt. der spruch ist wunderschön.
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Sehr schön.
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